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heft J. —— ZudH Für —
Das Waſchen der Korallen.
blicke, da die Anziehungskraft
das Uebergewicht über die Flieh-
kraft erhält.
Jetzt erſetze man den Mann
durch den Mars, die Kugel durch
den Deimos und die Schnur
durch die Anziehungskraft, und
man hat das Naturgeheimniß ent-
Das Bearbeiten mit
Bimsſtein.
Das Schleifen der Korallenglieder zu Perlen.
hüllt Die Anziehungskraft iſt es, welche als
unſichtbare Schnur den Deimos verhindert,
ſich weiter zu entfernen, als er ſich gegen-
wärtig befindet Läuft er ſchneller, ſo ſprengt
er die Schnur, d. h. ſeine Fliehkraft erhält
das Uebergewicht über die Anziehungskraft und
er entfernt ſich auf Nimmerwiederſehen. Läuft
er langſamer, ſo muß er ſich dem Mars ſo
weit nähern, bis wieder Anziehungskraft und
Fliehkraft ſich genau aleich find. Wird das
Langſamerlaufen ſo lange fortgeſetzt, bis ein
derartiger Ausgleich nicht mehr möglich iſt, ſo
muß Deimos auf den Mars herabſtürzen.
Da, wie wir oben geſehen haben, die An— Das Sortiren der Korallenperlen.
ziehungskraft von der Maſſe und Dichtigkeit abhängt,
ſo iſt es bei dem Mißverhältniſſe zwiſchen Mars und
Deimos klar, daß ſich die Anziehungskraft des erſteren
bis an die Oberfläche
des letzteren erſtrecken
muß. Alſo würde auch
ein auf dem Deimos
ſtehender Menſch bei
ſeiner erſten haſtigen
Bewegung, die ihn aus
dem Gleichgewichte
bringt, in die Luft hin-
auf fliegen und auf
dem Mars niederfallen.;
Alle dieſe merkwür-
digen Zuſtände ſind
aber auf dem anderen
Marsmonde, dem Pho-
bos, in verſtärktem
Maßſtabe vorhanden.
Das Durchlochen der Korallen.
Zwar iſt dieſer um eine Kleinigkeit größer als ſein Bruder,
aber dafür noch bedeutend näher: 9340 Kilometer vom
Mittelpunkte, und gar nur 5968 Kilometer von der Ober-
fläche des Mars. Das entſpricht alſo etwa der Entfer-
nung Deutſchlands von ſeiner Kolonie Angra Pequena.
Wäre unſer Mond uns ſo nahe, ſo hätte ſeine Scheibe
einen mehr als 60mal größeren (ſcheinbaren) Durchmeſſer,
als ſie jetzt in Erdnähe zeigt, folglich würde ſie uns über
800 Quadratgrade des Himmels verdecken! Das wäre
dann ein Gefunkel, daß man weder Gas noch elektriſches
Licht brauchte — wenn nämlich immer Vollmond wäre!
Denn die Helligkeit wäre dann 3200mal größer, als unſer
Vollmond ſie jetzt hat.
Selbſtverſtändlich muß bei ſo großer Nähe auch die
Umlaufszeit des Phobos eine außerordentlich kurze ſein.
In der That finden wir ſie zu 7 Stunden 39 Minuten
13,94 Sekunden — die raſcheſte, welche wir kennen! Da
aber der Mars ſich erſt in 24 Stunden 37 Minuten
und 22,65 Sekunden um ſeine Achſe dreht, ſo iſt es klar,
daß dieſe Achſendrehung nicht hinreicht, die wahre Be-
wegungoͤrichtung des Phobos zu verdecken. Daraus folgt,
daß den Marsbewohnern die beiden Monde gegen ein-
ander zu laufen ſcheinen, indem
ſie den Eindruck erhalten, als
gehe Phobos im Weſten auf
und im Oſten unter! Obendrein
ſehen ſie ihn täglich zwei- bis
dreimal aufgehen beziehungs-
weiſe untergehen, denn der Cyelus
dieſer Erſcheinungen iſt 11,08
Stunden oder 0,45 Marstage
groß-
Wie ſchnell geht dies Alles
im Vergleiche mit unſerem
Monde, der 27 Tage zu
ſeinem Umlaufe braucht, und
gar 291 Tage, um wieder an
dieſelbe Stelle zu kommen!
Aber trotzdem können wir
noch von Glück ſagen, daß unſer
Mond nicht ebenſo nahe und
ebenſo ſchnell als Phobos iſt.
Denn vermöge ſeiner Anzie-
hungskraft, welche bekanntlich
im Vereine mit jener der Sonne
in unſeren Meeren Ebbe und
heft J. —— ZudH Für —
Das Waſchen der Korallen.
blicke, da die Anziehungskraft
das Uebergewicht über die Flieh-
kraft erhält.
Jetzt erſetze man den Mann
durch den Mars, die Kugel durch
den Deimos und die Schnur
durch die Anziehungskraft, und
man hat das Naturgeheimniß ent-
Das Bearbeiten mit
Bimsſtein.
Das Schleifen der Korallenglieder zu Perlen.
hüllt Die Anziehungskraft iſt es, welche als
unſichtbare Schnur den Deimos verhindert,
ſich weiter zu entfernen, als er ſich gegen-
wärtig befindet Läuft er ſchneller, ſo ſprengt
er die Schnur, d. h. ſeine Fliehkraft erhält
das Uebergewicht über die Anziehungskraft und
er entfernt ſich auf Nimmerwiederſehen. Läuft
er langſamer, ſo muß er ſich dem Mars ſo
weit nähern, bis wieder Anziehungskraft und
Fliehkraft ſich genau aleich find. Wird das
Langſamerlaufen ſo lange fortgeſetzt, bis ein
derartiger Ausgleich nicht mehr möglich iſt, ſo
muß Deimos auf den Mars herabſtürzen.
Da, wie wir oben geſehen haben, die An— Das Sortiren der Korallenperlen.
ziehungskraft von der Maſſe und Dichtigkeit abhängt,
ſo iſt es bei dem Mißverhältniſſe zwiſchen Mars und
Deimos klar, daß ſich die Anziehungskraft des erſteren
bis an die Oberfläche
des letzteren erſtrecken
muß. Alſo würde auch
ein auf dem Deimos
ſtehender Menſch bei
ſeiner erſten haſtigen
Bewegung, die ihn aus
dem Gleichgewichte
bringt, in die Luft hin-
auf fliegen und auf
dem Mars niederfallen.;
Alle dieſe merkwür-
digen Zuſtände ſind
aber auf dem anderen
Marsmonde, dem Pho-
bos, in verſtärktem
Maßſtabe vorhanden.
Das Durchlochen der Korallen.
Zwar iſt dieſer um eine Kleinigkeit größer als ſein Bruder,
aber dafür noch bedeutend näher: 9340 Kilometer vom
Mittelpunkte, und gar nur 5968 Kilometer von der Ober-
fläche des Mars. Das entſpricht alſo etwa der Entfer-
nung Deutſchlands von ſeiner Kolonie Angra Pequena.
Wäre unſer Mond uns ſo nahe, ſo hätte ſeine Scheibe
einen mehr als 60mal größeren (ſcheinbaren) Durchmeſſer,
als ſie jetzt in Erdnähe zeigt, folglich würde ſie uns über
800 Quadratgrade des Himmels verdecken! Das wäre
dann ein Gefunkel, daß man weder Gas noch elektriſches
Licht brauchte — wenn nämlich immer Vollmond wäre!
Denn die Helligkeit wäre dann 3200mal größer, als unſer
Vollmond ſie jetzt hat.
Selbſtverſtändlich muß bei ſo großer Nähe auch die
Umlaufszeit des Phobos eine außerordentlich kurze ſein.
In der That finden wir ſie zu 7 Stunden 39 Minuten
13,94 Sekunden — die raſcheſte, welche wir kennen! Da
aber der Mars ſich erſt in 24 Stunden 37 Minuten
und 22,65 Sekunden um ſeine Achſe dreht, ſo iſt es klar,
daß dieſe Achſendrehung nicht hinreicht, die wahre Be-
wegungoͤrichtung des Phobos zu verdecken. Daraus folgt,
daß den Marsbewohnern die beiden Monde gegen ein-
ander zu laufen ſcheinen, indem
ſie den Eindruck erhalten, als
gehe Phobos im Weſten auf
und im Oſten unter! Obendrein
ſehen ſie ihn täglich zwei- bis
dreimal aufgehen beziehungs-
weiſe untergehen, denn der Cyelus
dieſer Erſcheinungen iſt 11,08
Stunden oder 0,45 Marstage
groß-
Wie ſchnell geht dies Alles
im Vergleiche mit unſerem
Monde, der 27 Tage zu
ſeinem Umlaufe braucht, und
gar 291 Tage, um wieder an
dieſelbe Stelle zu kommen!
Aber trotzdem können wir
noch von Glück ſagen, daß unſer
Mond nicht ebenſo nahe und
ebenſo ſchnell als Phobos iſt.
Denn vermöge ſeiner Anzie-
hungskraft, welche bekanntlich
im Vereine mit jener der Sonne
in unſeren Meeren Ebbe und