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Das Bud AIVE

35

grüßte Im Weſten und Norden aber mar die Ausſicht.
durch die Hügelketten der Vogeſen geſperrt.

Chateau rouge — ſo genannt nach ſeinen roth-
leuchtenden Giebeldächern — gehörte dem Marquis
d Aulnay, einem ſehr reichen Großinduſtriellen, der
unter Anderem Beſitzer einer dex bedeutendſten Glas-
ſchleifereien in der Nähe von Argenteuil bei Paris
war und gewöhnlich nur einige Sommermonate mit
ſeiner Familie in Chateau rouge zubrachte, den größten
Theil des Jahres aber in Paris lebte.

Auch jetzt befand er ſich dort, und nur ſeine Ge-
mahlin mit ihren beiden Töchtern und der Dienerſchaft
waren im Schloß anweſend! Aber dieſe langweilten
ſich deshalb durchaus nicht. Sie waren im Juli erſt.
angekommen, und zwar ausdrücklich mit dem Wunſche,
hier Zeuge eines neuen, noch nicht dageweſenen Schau-
ſpiels zu ſein, nämlich den Aufmarſch der franzöſiſchen
Heere und wenn möglich auch Einiges vom Kriege
felbſt anzuſehen.

Ein Vetter der Marquiſe d'Aulnay, der Oberſt
Salvin de Ble, hatte ihnen mitgetheilt, daß die fran-
zöſiſchen Truppen vom Elſaß, beſonders von Straßburg
aus nach Süddeutſchland vordringen und durch einen
raſchen Handſtreich die ſüddeutſchen Truppen entweder
ſchlagen oder doch neutraliſiren würden, um dadurch
Preußen zu iſoliren. Dieſer Plan, den man ſich in
ganz Frankreich unter dem Siegel des tiefſten Geheim-
niſſes zuraunte, mar ebenſo einfach wie klug und praktiſch.
Man ſtand ja ſchon ganz nahe an der ſüddeutſchen
Grenze! Nichts leichter, als nach Baden-Baden, Karls-
ruhe, Stuttgart, München und wie die Oertlichkeiten
ſonſt noch heißen mochten, hinüber zu marſchiren, die
etwa vorhandenen Heerkörper aufzulöfen und nach Hauſe
zu ſchicken, um dann — „nach Berlin zu gehen“. Nichts
war einfacher wie das.

Das Alles zu ſehen, waren alſo die Damen gekom-
men. Als echte Pariſerinnen wollten ſie ſich den Anblick
eines ſolchen noch nie dageweſenen und vielleicht nie-
mals wiederkehrenden Schauſpiels nicht entgehen laſſen.
Eine Schlacht, eine Reiterattacke, der Einmarſch der
tapferen Sieger in Deutſchland — das Alles waren
Ereigniſſe, die man nicht auf den Pariſer Boulevards
genießen konnte. Man mußte ſich deshalb ſchon die
Mühe nehmen, nach der Grenze zu reiſen, und ſo war
die Marquiſe d'Aulnay mit ihren reizenden Töchtern
und einem Sohn, von dem ſie ſich aber in Chalons
trennen mußten, da er dort zu ſeiner Truppe zu ſtoßen
hatte, abgereist, natürlich nicht, ohne daß vorher die
Pariſer Geſellſchaft durch eine Notiz in dem ſtets wohl-
unterrichteten „Figaro“ von ihrem Scheiden unter-
richtet wurde.

Die Marquiſe war auch in ihrem Unternehmen von
mehreren glücklichen Zufällen begünſtigt, ſo daß ſie
nicht zu fürchten brauchte, ſich in ihrem Chateau rouge
zu langweilen. Zunächſt konnte ſie von dem großen
Thurmzimmer aus wirklich die Zuſammenziehung der
Mae Mahon'ſchen Armee, deren Regimenter zum großen
Theil aus dem Süden Frankreichs heranruͤckten, ver-
folgen, und ſtundenlang ſaß ſie nach dem Frühſtück
mit dem Opernglas am Fenſter, um dieſe Bewegungen
zu verfolgen. Das war wunderſchön! Dieſe herrlichen,


leuchtenden Küraſſen, die Artillerie mit den großen
Kanonen, die buntſchillernden Infanteriemaſſen, die
theils mit der Eiſenbahn, theils zu Fuß auf der Straße
heranrückten, dieſe tapferen Söhne des Vaterlandes,
welche im Begriff waren, Blut und Leben zu wagen
für den Ruhm, die Gloire Frankreichs — das war
doch etwas Anderes wie eine Pariſer Theatervorſtellung!

Alſo Madame la Marquiſe amüſirte ſich, beſonders
in den erſten Tagen des Auguſt, in welchen die Be-
wegungen haſtiger, maſſenhafter und beſtimmter wurden,


geſpannter als nur je bei einer Theatervorſtellung.

Dazu kam, daß ſie faſt täglich Beſuch auf dem
Schloß hatte, welcher ihr den Gang der Ereigniſſe und
die vermuthliche Entwickelung erklärte. Durch ihren
Sohn Georges, der als Kapitän bei den Lanciers des
de Faillyſchen Korps ſtand, und auch infolge der
Bekanntſchaften ihrer beiden Töchter hatte ſie eine Menge
Freunde unter den Offizieren der verſchiedenen Waffen-
gattungen, die einzuladen ſie nicht verſäumte, ſobald
ſich dazu nur eine Gelegenheit bot.

Nach der Frühſtückstafel am Morgen des 6. Auguſt
waren nicht weniger als vier Offiziere, darunter ihr
Sohn Seorges und ein Infanterielieutenant, Namens
Louis Saint⸗Roche, welcher der jüngeren Tochter der
Marquiſe, dem Fräulein Bettine d Aulnay, beſonders
ſtark die Cour machte, in dem Thurmzimmer des
Chateau rouge, um den Damen die neueſten Helden-
thaten des glorreichen Heeres zu demonſtriren. Auf
dem Tiſche lag eine Karte von Deutſchland, die hübſch
mit bunten Nadeln beſteckt war.

„Sehen Sie, Fräulein Bettine,“ erklärte Lieutenant
Saint⸗Roche, ein hübſcher Blondkopf von kaum zwei-
oder dreiundzwanzig Jahren, „hier, in dieſem Winkel,
liegt Chateau rouge, und rings herum, mit der Front
gegen die deutſche Grenze, werden morgen früh mit

Tagesanbruch, wenn das de Failly'ſche Korps zu uns
geſtoßen ſein wird, etwa hundertvierzigtauſend Fran-
zoſen ſtehen, bereit, den Feind in den Rhein zu werfen
und auf dieſen Linien hier in Süddeutſchland ein-
zubrechen.“

„Was aber war denn das vorgeſtern bei Weißen-
burg?“ fragte Fräulein Bettine den Lieutenant. „Man
ſagt, daß die Franzoſen, die dort geſtanden haben,


„O, das iſt nichts. Das iſt ein Scheinmanöver,


um den Feind aus guten Poſitionen in ſchlechtere hinein-
zulocken. Ich habe es heute Morgen aus dem Munde
des Marſchalls noch ſelbſt gehört. Er gedenkt morgen,
wenn das de Failly'ſche Korps zu uns geſtoßen iſt, Die
Preußen zu ſchlagen, wo er ſie findet. Er hat alſo
den Feind abſichtlich in eine Falle gelockt, aus der er
nicht mehr entrinnen kann. Uebrigens haben wir ja
Saarbrücken —“ *

„Was iſt das, Saarbrücken?“ fragte die nicht ſehr
geographiekundige Dame.

„Saarbrücken iſt eine der größten preußiſchen Feſtun-

gen. Wer Saarbrücken hat, beherrſcht zugleich das
ganze linke Rheinufer,“ erklärte der Offizier mit größter.
Beſtimmtheit.

„Ah, das iſt gut,“ meinte die Dame befriedigt,
„aber man wird gut thun, ſich nicht damit zu beruhigen
und vor Allem nicht zu raſch Frieden zu ſchließen.“
Natürlich. Jedenfalls müſſen die Herren Preußen
einen empfindlichen Denkzettel bekommen. Ihre Heere
müſſen aufgerieben, und Berlin erobert werden.
iſt der Kaiſer der Gloire Frankreichs ſchuldig. Ohne
dies iſt ein Friedensſchluß undenkbar.“

„Und man wird mit all' dieſen Truppenmaſſen, die
wir in dieſen Tagen hier geſehen, in Deutſchland
einfallen?“

„O, mein Fräulein, das, was Sie hier ſehen, iſt
ja nur eine der drei großen, herrlichen Armeen, die
Frankreich zur Bekämpfung Preußens aufgeſtellt hat.
Sie müſſen erſt die hundert Linienregimenter, die un-
überwindlichen Kaiſergarden, die afrikaͤniſchen Truppen
und den ganzen gewaltigen Apparat der franzöſiſchen
Macht ſehen, um einigermaßen einen Begriff von dem
zu haben, was den Preußen droht.“

„Mein Gott, die armen Leute!“

„Bah,“ meinte der hübſche blonde Lieutenant weg-
werfend, „es ſind ja nur Preußen.“

Aber doch auch Menſchen wie wir.“

„Doch nicht, mein Fräulein,“ belehrte er die junge
Dame. „Ich würde ſtets und unter allen Umſtaͤnden

dagegen proteſtiren, wenn man das franzöſiſche Volk
mit dem deutſchen in einen Rang ſtellen wollte. Sie
müſſen ſich das ſo vorſtellen, als ob es ſich etwa um


Fähigkeiten und untergeordneter Kultur handelte. Jenes


Patriotismus und iſt wenig intelligent.“

„Iſt es wahr, Herr Lieutenant, daß die Preußen
ſo häßlich ſind? Sie haben ſie ja doch wohl geſehen.“

„Natürlich. Ich war ja in Köln, faſt eine ganze
Woche. Sie machen ſich keine Vorſtellung, meine
* wie die Leute ausſehen, dieſe Sauerkraut-
;
Aber wie ſehen ſie aus?“

„Groß, roh, ungeſchlacht, ſtruppig, ewig Pfeife rau-
chend und entſprechend riechend, breitmäulig, plattköpfig


„O, Sie müſſen mir einige ſchicken, Herr Lieutenant,
wenn Sie Gefangene machen.
Gefangene machen?“

„Selbſtverſtändlich, und mein Wort, gnädiges Fräu-
lein, ich werde die beſten Exemplare davon nach Chateau
rouge ſenden, damit Sie ſich mit eigenen Augen über-
zeugen können.!

Ein perheißender Blick aus den ſchönen, dunkeln
Augen der jungen Dame belohnte den jugendlichen
Helden für ſein ritterliches Verſprechen.

; ; (Fortjegung folgt.)

Det bin ick!

Siehe das Bild auf Seite 29.)

** Wiener und die Berlinex Schuſterbuben ſind eine
Spezialität der Großſtädte; ſie verkörpern gewiſſexmaßen
die Keckheit, Naſeweisheit, Luſtigkeit und Frechheit der Gaſſen-
buben mit einer Beimiſchung der Großthuerei des Lehrlings.
Der Meiſter benutzt ſie, damit ſie für ihn Ausgänge machen,
Flickarbeit holen, fertige Arbeit austragen, und deshalb iſt der
Schuſterjunge, wie er in Berlin heißt, oft auf den Straßen
zu finden. Seine ſcharfen Augen haben beſonders die Gabe,
alles Lächerliche fchnell herauszlifinden und es dann gewöhn-
lich ſehr laut mit witzigen oder boshaften Bemerkungen zu
verſehen. Dann kann der Schuſterjunge keinen Hund vorbei:
laufen ſehen, ohne mit einem alten Stiefel nach ihm zu
werfen, falls er einen ſolchen bei ſich hat. Das ſind ſozu-
ſagen die beiden Hauptkennzeichen des Schuſterjungen. Er
iſt'beliebt und gefuͤrchtet, und Zeder lacht über den nichts-
iutzigen Schlingel, der gar nicht leugnet, daß er ein Nichts-




nutz iſt. Der Knieriem des Meiſters, der Pantoffel der
Meiſterin ſpielt in ſeinem Daſein eine große Rolle, aber ein
echter Schuſterjunge fürchtet Beides nicht ſonderlich. Er weint,
falls ihn das Strafgericht wieder ereilt hat, einige Augen-
blicke, reibt ſich die blauen Stellen und ſinnt dann auf neue
Streiche. Ein derartiges, noch ſehr jugendliches Exemplar
führt uns das Bild auf S. 29 (nach einem Gemälde von
R. Heſſe) vor. Der Schlingel hat eine Rieſeneigarre irgendwo
aufgegabelt, hält ſie zwiſchen den Zähnen, lacht die Vorüber-
gehenden an und, falls ein ſtrafender Blick auf ihn fällt, ruft
der kleine Nichtsnutz im ſchönſten Berliner Dialekt höchſt ſelbſt-
bewußt aus: „Det bin ick!“ Und wenn man ihm ſein Thun
etwa verweiſen würde, ſagte er ſicher: „Siehſte, kiek einmal,
Du biſt woll neidiſch auf mir, ſoll ick Dir vielleicht Feuer
jeben? Nich? dann ooch jut — danke ſcheen für freundliche
Geſinnung!“ und fort iſt er. Solch' ein luſtiges Produkt der
Berliner Raſſe erblicken wir auf unſerem Bilde.

Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen bei
* Wörth.
Siehe das Bild auf Seite 32 339

Be der 25. Wiederkehr der großen Schlachttage von 1870

werden bei Wörth, Saarbrücken und Metz auf den denk-
würdigen Stätten, wo damals die gewaltigen Kämpfe ſtatt-
fanden, größere Feierlichkeiten veranſtaltet werden, zu denen
ſich bereits zahlreiche Kriegervereine angemeldet haben. In
Wörth befindet ſich ſchon das 1889 enthüllte Landesdenkmal
für die im Kriege gefallenen Bayern; auf der Stelle, wo da-
mals der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, ſpäter
Kaiſer Friedrich IIL, der Schlacht beiwohnte, wird nun auch
ein Kaiſer Friedrich⸗Denkmal errichtet werden. Die Enthüllung
ſoll jedoch auf Anordnung des Kaiſers Wilhelm IL erſt am
18. Oktober ſtattfinden. Aus Anlaß des bevorſtehenden Ju-
biläums der Schlacht bei Wörth bringen wir das große
Bild auf S. 32 und 33, welches „Unſern Fritz“ zeigt, wie
er nach errungenem Siege von den unter ſeinem Kommando
vereinten deutſchen Truppen mit lautem Jubel begrüßt wird. —
Zuerſt hatten die Bayern und Preußen der III. Armee am
4. Auguſt Gelegenheit gehabt, ſich gemeinſam bei Weißenburg


Kunde von dieſem erſten Siege hatte in ganz Deutſchland die
größte Freude erregt. Von dort ſetzte der Kronprinz mit
ſeinem Heere, welches das V. und XIpreußiſche Armeekorps,
das I. und IL bayriſche Armeekorps und die württembergiſche
und badiſche Felddiviſion umfaßte, den Vormarſch fort, und
ſchon bald ſollten die unter ihm vereinten Tapferen aus Norden
und Süden neue Proben ihrer Tüchtigkeit ablegen. Für den
6. Auguſt war keine Schlacht beabſichtigt, ſondern der Kron-
prinz wollte warten, bis zuvor diejenigen ſeiner Korps,
welche noch am weiteſten vom Feinde entfernt waren, näher
heran waren, dann aber auch allen Truppen vor Beginn
eines neuen Kampfes erſt einige Erholung gönnen, da fie ſeit
dem 3. Auguſt bereits fortwährend ſtark angeſtrengt geweſen
waxen. Der entſcheidende Kampf ſollte am 7. Auguſt ſtatt-
finden. Am 5. Auguſt mehrten ſich jedoch die Wahrneh-
mungen, daß Mac Mahon ſeine Truppen um Wörth zwiſchen
dem Sauer⸗ und Eberbache konzentrire, und daß mit der
Eiſenbahn von Süden her noch immer Verſtärkungen ein-
Der Kronprinz wollte unter dieſen Umſtänden ſeine
Armee näher an den Sauerbach heranrücken laſſen und be-
fahl für den 6. Auguſt früh Morgens eine Rechtsſchwenkung
des Heeres. Schon am Abend des 5. waren die Vorpoſten
des V. Korps bei Wörth bis dicht an den Sauerbach heran-
geſchoben worden, und bereits während der Nacht kam
es zu kleinen Plänkeleien. Am Morgen des 6. wurde hier
eine Abtheilung rekognoszirend vorgeſchickt, als Bewegungen
im Lager des Feindes auf deſſen Abzug hinzudeuten ſchienen.
Dadurch kam es beim V. Korps zum Gefecht, deſſen Kanonen-
donner auch den auf dem rechten Flügel mit dem IL bay-
riſchen Korps befindlichen General v. Hartmann zum Eingreifen
veranlaßte. Seine vorderſte Diviſion gerieth in dem ſchwie-
rigen Berg: und Waldgelände in einen ſehr ernſthaften Kampf,
als beim V. Korps das Gefecht wieder abgebrochen wurde.
Weil aber bei den Bayern der Kampf immer heftiger wurde
und dieſer mittlerweile auch beim XI Korps entbrannt war,
entſchloß ſich General v. Kirchbach, mit ſeinem ganzen Korps
wieder das Gefecht aufzunehmen. Mittlerweile hatten aber


brechen, und ſo zeigt die Schlacht während des ganzen
Vormittags ein fortwährendes Hin- und Herſchwanken. Dann
erſt traf der Kronprinz auf dem Schlachtfelde ein, noch gerade
rechtzeitig, um die einheitliche Leitung zur Durchführung des
Kampfes übernehmen zu können. Auf den immer heftiger
werdenden Kanonendonner war „Unſer Fritz! um Mittag von
ſeinem Hauptquartier in Sulz auf das Schlachtfeld geritten.
Schon unterwegs erhielt er die Meldung des Generals v. Kirch-
bach, daß er das Gefecht nicht mehr abzubrechen vermöge und
die Unterſtützung beider Flügel in Anſpruch genommen habe.
Um 1 Uhr langte der Kronprinz auf den Höhen vor Wörth
— etwa in der Mitte zwiſchen dieſem Orte und Dieffenbach,
wo ihm demnächſt auch das Denkmal errichtet werden ſoll —
ein und übernahm nun perſönlich den Oberbefehl. Bekannt-
lich war der Kampf ein äußerſt heftiger und blutiger, da der
Feind, wie bei Weißenburg, hier wiederum feſtungsartige
Stellungen beſetzt hielt, die ihm nur Schritt für Schritt ent-
riſſen werden konnten. Um 5 Uhr erſt war die Schlacht
durch die Erſtürmung von Fröſchweiler zu Gunſten der Deut-
ſchen entſchieden, und der Kronprinz konnte die Freuden-
botſchaft von einem neuen glänzenden Siege in das königliche
Hauptquartier ſenden. Nun ritt der Kronprinz mit ſeinem
Generalſtabschef, General v. Blumenthal, und ſeinem übrigen
Stab durch die Ortſchaften, um die ſo heiß geſtritten worden
war, und durch die Biwaks, um ſeinen Truppen zu danken,
die ihn mit begeiſtertem Jubel empfingen. Von allen Seiten
ſtrömten die wackeren Krieger herbei, um den allbeliebten
 
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