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Brinkmann, Adolf [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 25): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Aschersleben — Halle a. d. S., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.25508#0095
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Kreis Aschersleben.

sie verbindenden Kämpfer verknöpfen sich mit den gleichgestalteten der Wand-
pfeiler. Diese Yorlagen reichen nicht bis zum Fußboden, sondern hören 2,2 m
vorher mit einer rundstabunterbrochenen Hohlkehle mit Schräge auf. Die Quer-
gurte setzen diese Yorlagen fast in gleicher Breite fort, unterscheiden sich
von ihnen aber durch Hohlkehlen, die 3/4 m über den Kämpfern beginnen.
Die Diagonalrippen haben den Birnstab. Die Schlußsteine sind ein-
fach, um 1700 bemalt; der 1. (östlich) trägt Kurfürstenhut und CF III, 2. Rose,

3. den roten brandenburgischen Adler mit Kurhut, 4. Rose, 5. das Wappen
von Aschersleben.

Äußeres. Die fünf Gewölbejoche des Innern kennzeichnen sich durch
vier schlichte, ungegliederte, sehr schmale Strebepfeiler zwischen den west-
lichen und östlichen Eckpfeilern. Diese reichen nicht bis zum Dachgesims;
ihre Abdeckung ist eine einfache Schräge. Der nordöstliche Eckpfeiler enthält
eine Spindeltreppe, ist deshalb besonders stark.

Fig. 45. Reformierte Kirche (Franziskaner-Kloster), Außenansicht.

Die Fenster in der Weise des Übergangsstils in dreiteiligen Gruppen, je
eine zwischen zwei Strebepfeilern, das Mittelfenster höher und breiter als die
beiden anderen. Gewände: schlichte Schräge nach innen und außen. Maß-
werk fehlt.

Die Westseite hat ein nach 1848 eingesetztes, kleines Giebelfenster und
darunter ein (auch später eingebrochenes) breites Spitzbogenfenster mit zwei-
teiligem Maßwerk, wie aus einer Tuschzeichnung von Guischard von 1848
her vor geht.

Das Portal darunter ist, bei der Wiederherstellung um 1700 in barock-
klassischen Formen ausgeführt, von großer Schlichtheit. 1903 durch ein neues
in frühgotischen Formen ersetzt.
 
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