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Kreis Aschersleben.
Bei den massiven Häusern läßt sich die Verflachung der Bensterprofile
deutlich erkennen, wie aus Big. 65 zu ersehen ist. Sie geht schließlich, so weit,
daß nur ein rechteckiger Einschlag ohne jede Gliederung übrig bleibt. Haß
trotzdem in der Barockzeit schöne Wirkungen erreicht werden, beweist Vorder-
breite 28.
Erker sind selten und beschränken sich auf die massiven Bauten des Über-
gangs von der Gotik zur Renaissance und diese selbst (Rathaus, Schnocksches
Haus, Über den Steinen 5). Nur ein-
mal tritt ein Holzerker auf (Über den
Steinen 28), und zwar aus späterer Zeit.
Haustüren sind nur aus dem jüngst
verflossenen Jahrhundert erhalten ohne
hervorragende Bormen, außer einer ein-
zigen, die barocke Bormen zeigt und hier
nachgetragen werden mag, da sie die
Wiedergabe verdient. Sie findet sich
Bonifatiuskirchhof 15 (Big. 100).
Her B e s t u n g s b a u h at ei genartige
Bormen gezeitigt, die rein baulicher Natur
sind. Hie Borm der Stadtmauern gehört
ausnabmlos dem 15. Jahrhundert an; die
Einrichtung für Armbrust und Eeuer-
gewehr zugleich ist bezeichnend. Haß
nur an der Malzmühle in der Nähe des
stumpfen Turmes zwei Beuerlinien Vor-
kommen, während an den jüngeren Par-
tien nur immer eine vorhanden ist, ist
auffallend. In rein ästhetischer Hinsicht
wirken die auf Rundbogenarkaden ruhen-
den Brüstungen der Mauern ausgezeichn et.
Zu beachten ist der an drei Seiten der
Stadt gleichmäßig vorgelegte Zwinger.
Hie Türme sind meist viereckig und ge-
schlossen; nur zwei viereckige Schalen kommen vor. Hie viereckigen Volltürme
zerfallen in zwei Arten, nämlich in Türme mit einfachen Schlitzschießscharten
ohne Schießkammern und schiefergedeckten Hauben, die oft von Ecktürmchen
begleitet werden, ohne daß oben ein Wehrgang oder Umgang wäre, und solche,
die zum Teil zwar auch einfache Schlitzscharten haben, aber zuweilen mit Schieß-
kammern; besonders aber ist der Oberteil völlig anders gestaltet; an die Stelle des
Schieferhelms ist eine steinerne Pyramide getreten, die so auf dem Turme steht
daß ('in Umgang ringsherum frei bleibt; dieser enthält meist zwölf Zinnenfenster,
die zum Teil durch Schießscharten ersetzt sind.
Hie Absicht, die Angriffsfähigkeit der Besatzung zu steigern, hat endlich
zur Konstruktion der großen runden Schalen geführt. Hiese haben nur zwei
Beuerlinien übereinander, besitzen aber eine bedeutend höhere Angriffskraft als
alle übrigen Türme gewöhnlicher Art. Sie wirken durch ihren Arkadenfries auch
Kreis Aschersleben.
Bei den massiven Häusern läßt sich die Verflachung der Bensterprofile
deutlich erkennen, wie aus Big. 65 zu ersehen ist. Sie geht schließlich, so weit,
daß nur ein rechteckiger Einschlag ohne jede Gliederung übrig bleibt. Haß
trotzdem in der Barockzeit schöne Wirkungen erreicht werden, beweist Vorder-
breite 28.
Erker sind selten und beschränken sich auf die massiven Bauten des Über-
gangs von der Gotik zur Renaissance und diese selbst (Rathaus, Schnocksches
Haus, Über den Steinen 5). Nur ein-
mal tritt ein Holzerker auf (Über den
Steinen 28), und zwar aus späterer Zeit.
Haustüren sind nur aus dem jüngst
verflossenen Jahrhundert erhalten ohne
hervorragende Bormen, außer einer ein-
zigen, die barocke Bormen zeigt und hier
nachgetragen werden mag, da sie die
Wiedergabe verdient. Sie findet sich
Bonifatiuskirchhof 15 (Big. 100).
Her B e s t u n g s b a u h at ei genartige
Bormen gezeitigt, die rein baulicher Natur
sind. Hie Borm der Stadtmauern gehört
ausnabmlos dem 15. Jahrhundert an; die
Einrichtung für Armbrust und Eeuer-
gewehr zugleich ist bezeichnend. Haß
nur an der Malzmühle in der Nähe des
stumpfen Turmes zwei Beuerlinien Vor-
kommen, während an den jüngeren Par-
tien nur immer eine vorhanden ist, ist
auffallend. In rein ästhetischer Hinsicht
wirken die auf Rundbogenarkaden ruhen-
den Brüstungen der Mauern ausgezeichn et.
Zu beachten ist der an drei Seiten der
Stadt gleichmäßig vorgelegte Zwinger.
Hie Türme sind meist viereckig und ge-
schlossen; nur zwei viereckige Schalen kommen vor. Hie viereckigen Volltürme
zerfallen in zwei Arten, nämlich in Türme mit einfachen Schlitzschießscharten
ohne Schießkammern und schiefergedeckten Hauben, die oft von Ecktürmchen
begleitet werden, ohne daß oben ein Wehrgang oder Umgang wäre, und solche,
die zum Teil zwar auch einfache Schlitzscharten haben, aber zuweilen mit Schieß-
kammern; besonders aber ist der Oberteil völlig anders gestaltet; an die Stelle des
Schieferhelms ist eine steinerne Pyramide getreten, die so auf dem Turme steht
daß ('in Umgang ringsherum frei bleibt; dieser enthält meist zwölf Zinnenfenster,
die zum Teil durch Schießscharten ersetzt sind.
Hie Absicht, die Angriffsfähigkeit der Besatzung zu steigern, hat endlich
zur Konstruktion der großen runden Schalen geführt. Hiese haben nur zwei
Beuerlinien übereinander, besitzen aber eine bedeutend höhere Angriffskraft als
alle übrigen Türme gewöhnlicher Art. Sie wirken durch ihren Arkadenfries auch