DOI Heft:
[Mittheilungen / Mémoires]
DOI Artikel:Schwedeler-Meyer, Ernst: Die Darstellungen von Tugenden und Lastern auf einem gravirten Bronzebecken des XII. Jahrhunderts im Besitz der Gesellschaft zur Erhaltung der Kunstdenkmäler im Elsass
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0217
DIE DARSTELLUNGEN
VON
TUGENDEN UND LASTERN
AUF EINEM
GRAYIRTEN RRONZEREGKEN DES XII. JAHRHUNDERTS
IM BESITZ DER
GESELLSCHAFT ZUR ERHALTUNG DER KUNSTDENKIÂLER IM ELSASS.
Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Bilderkreises von E. Schwedeler-Meyek.
(Mit Tafel.)
Von der Kleinkunst des Mittelalters ist wenig erhalten geblieben. Wàh-
rend auf den anderen Gebieten der bildenden Künste eine stattliche Reihe
wohl erhallener Werke nachgewiesen werden kann, ist die Kleinkunst
arm an solchen. Lediglich kirchliches Gerâth bat sich in grôsserer Zahl
erhalten, und auch ihm erwuchs in dem Material, aus dem es gefertigt
war, dem Silber und der Bronze, ein gefâhrlicher Feind für die Dauer
des Fortbestehens. So sind die künstlerischen Belege für das Kônnen und
die Anschauungsweise vieler Generationen, soweit dies aus dem Schmuck
und der Geslaltung aller der vielerlei Geràthe erhellt, deren das tagliche
Leben bedarf, nur in geringer Zahl vorhanden, geringer selbst als für die
vorchristlichen Zeiten, denen die Ausgrabungen reiches Malerial geliefert
haben. Nur selten und vereinzelt sind beim Umgraben des Bodens, beim
Abtragen alter Bauten oder bei Arbeiten an alten Wasserlâufen, Werke
aus der Zeit des Mittelalters zu Tage gefôrdert worden.
Seit einigen Jahren ist nun die Aufmerksamkeit auf eine grossere An-
zahl von Funden gelenkt worden, die fast aile in der erwâhnlen Weise
an’s Tageslicht kamen. Es sind dies die gravirten mittelalterlichen Bronze-
becken. Theod. Frimmel in Wien, Baron Béthune in Paris, der Pfarrer
Aldenkirchen in Kôln und zuletzt der Sanitàtsrath Grempler in Breslau
VON
TUGENDEN UND LASTERN
AUF EINEM
GRAYIRTEN RRONZEREGKEN DES XII. JAHRHUNDERTS
IM BESITZ DER
GESELLSCHAFT ZUR ERHALTUNG DER KUNSTDENKIÂLER IM ELSASS.
Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Bilderkreises von E. Schwedeler-Meyek.
(Mit Tafel.)
Von der Kleinkunst des Mittelalters ist wenig erhalten geblieben. Wàh-
rend auf den anderen Gebieten der bildenden Künste eine stattliche Reihe
wohl erhallener Werke nachgewiesen werden kann, ist die Kleinkunst
arm an solchen. Lediglich kirchliches Gerâth bat sich in grôsserer Zahl
erhalten, und auch ihm erwuchs in dem Material, aus dem es gefertigt
war, dem Silber und der Bronze, ein gefâhrlicher Feind für die Dauer
des Fortbestehens. So sind die künstlerischen Belege für das Kônnen und
die Anschauungsweise vieler Generationen, soweit dies aus dem Schmuck
und der Geslaltung aller der vielerlei Geràthe erhellt, deren das tagliche
Leben bedarf, nur in geringer Zahl vorhanden, geringer selbst als für die
vorchristlichen Zeiten, denen die Ausgrabungen reiches Malerial geliefert
haben. Nur selten und vereinzelt sind beim Umgraben des Bodens, beim
Abtragen alter Bauten oder bei Arbeiten an alten Wasserlâufen, Werke
aus der Zeit des Mittelalters zu Tage gefôrdert worden.
Seit einigen Jahren ist nun die Aufmerksamkeit auf eine grossere An-
zahl von Funden gelenkt worden, die fast aile in der erwâhnlen Weise
an’s Tageslicht kamen. Es sind dies die gravirten mittelalterlichen Bronze-
becken. Theod. Frimmel in Wien, Baron Béthune in Paris, der Pfarrer
Aldenkirchen in Kôln und zuletzt der Sanitàtsrath Grempler in Breslau