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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 18.1897

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Fundberichte und kleinere Notizen
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Auszüge aus den Zeitungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0616

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III.

AUSZÜGE AUS DEN ZEITUNGEN.

Colmar. — Man schreibt uns unterm 5. d.: «Die kürzlich in Egisheim
von Herrn Gutmann erfolgten Nachgrabungen haben zu dem Ergebniss
geführt, dass eine neue Seite des «Castrum» freigelegt worden ist, so
dass die Form und die Ausdehnung desselben sich fast vollstândig bestim-
men lassen. Nach der Vermuthung des Herrn Winckler rühren die zu
Tage gefôrderten Spuren von einer rômischen Militàrstation aus dem
ersten Jahrbundert christlicher Zeitrechnung lier, àhnlich denjenigen,
welche man in den letzten Jahren bei der Erforschung der alten rômischen
Vertheidigungslinien jenseits des Rheins entdeckte. Es handelt sich hier
nicht um die spàter, im dritten Jahrhundert unter Aurelian und Probus
übliche Festungsform, wie z. B. das Castel bei Horburg. Das Egisheimer
« Castrum » war im Gegentheil ein viel einfacheres Bauwerk, umgeben von
dicken Mauern, ohne Thürme und Flankendeckungen, aber mit tiefen
Gràben versehen. Es dürfte zweifellos sein, dass dieses « Castrum d auf
einem alten keltischen Wege gelegen war, der sich den Vogesen entlang
hinzog und der von den Rôrnern benutzt wurde, um zu ihren Besitzungen
am Niederrhein zu gelangen. Andererseits ist es sehr wahrscheinlich, dass
eine andere, eine zweite Strasse, von der Schweiz ausgehend, an Basel,
Burgfelden und Herlisheim vorbei, sich bei Egisheim mit der ersteren
vereinigte. Die Beobachtungen der Herren Bleicher und Faudel, welche
diese letztere Stelle als die wichtigste für anthropologische und archâolo-
gische Forschungen bezeichneten, finden somit eine neue Bestàtigung.
Aus der Diluvianperiode wurden bei Egisheim schon menschliche Ueber-
reste gefunden, welche im Muséum zu Colmar aufbewahrt werden, und
seit dieser Zeit hat man Spuren aus anderen Zeitaltern aufgefunden, wie
auch aus spateren keltogermanischen, frankischen und mittelalterlichen
Zeiten.»

(Elsdsser Journal, Nr. 6 vom 7. Januar 1897.)

Hirschland, 2. Màrz. — Rômische Gràber. — Man schreibt uns: Heute
machten sich zwei Arbeiter, Peter Schmidt und Wilhelm Schmidt, im Garten
des Johannes Schneider an die Arbeit, mit Pickel, Schaufel und Lôcher-
 
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