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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 18.1897

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[Mittheilungen / Mémoires]
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Müller, Louis: Der Fund von Bergbieten
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https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0329

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DER

FUND VON BERGBIETEN.

In dem langen Zwischenraum nach dem Tode des Bischofs Wernher von
Strassburg (1029) bis zum Uebergang der bischôflichen Münze zu Strass-
burg an die stàdtische Behôrde daselbst (1296) begegnet man nur einem
einzigen mit dem Namen eines Bischofs bezeichneten Pfennig, sowie einer
andern bischôflichen Pràgung, der allerdings der Name des Pràgherrnab-
geht, die aber doch durch die Aufschriften EPISCOPVS und ARGENTINA
ihren Ursprung deutlich bezeichnet. Aile übrigen, bis jetzt bekannten Er-
zeugnisse der bischôflichen Münze aus jener Zeit zahlen zu den stummen
Pfennigen. Auf die Art der Auspragung seitens nicht bischôflicher Münz-
stàtten im Elsass, deren Thàtigkeit ausser Zweifel steht, blieb das Beispiel
der bischôflichen Münzergenossenschaft natürlich nicht ohne Wirkung.
Wenn auch der Zeitraum, in den diese stummen Pfennige fallen, wohl nur
einen Theil der Eingangs bezeichneten Période umfasst, — denn von den
nachsten Nachfolgern Wernhers kennt man noch keine Pragungen —, so
entstehen doch durch ihre Anonymitât kaum vôllig lôsbare Schwierigkeiten
bezüglich ihrer Zutheilung an eine bestimmte Pràgstàlte, geschweige denn
an einzelne Bischôfe oder Aebte. Eine vor einigen Jahren versuchte Zu-
sammenstellung derselben in der «Numismatique de l'Alsace par Engel et
Leur» hietet denn auch zunachst nichts weiter, als ein wenig ühersichtliches
Material, dem nicht einmal ausreichende Abbildungen zur Seite stehn.
Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, dass spàtere Funde mehr Lichl
in diese Verhaltnisse bringen. Bereits hat auch ein unlângst gehohener
hetràchtlicher Schatz solcher elsàssischer stummer Pfennige einem der
berufensten Forscher auf dem Gebiet des alteren deutschen Münzwesens
Veranlassung gegeben, eine eingehende Untersuchung über dieselben an-
zustellen, die den Ausgangspunkt für aile künftigen Arbeiten auf diesem
Boden bilden wird.

Am 13. Mârz 1895 fand der Schmied Emil Huber aus Tranheim in seinem
im Bann von Bergbieten gelegenen Rebstück beim Herrichlen von Reben-
lagern in einer Tiefe von einem halben Meter zvvei von Steinen umgebene

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