Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 18.1897

DOI Heft:
[Mittheilungen / Mémoires]
DOI Artikel:
Adam, Alphonse: Hans Hammerer oder Hammer in Zabern (Vorher Werkmeister am Strassburger Münster)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0497

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 524 —

Heimathsitz angegeben. Wer aber in Zabern wohnhaft ist, wird meistens
bloss mit seinem Namen angeführt. Für Hans Hammer steht dortfolgende
Notiz : «Mentag uff Mathei A0 XVe IX0 : ZJff Meister Hans Hammer s Vor-
derung, Cleinhans verbotnen Hausrath, Huszinse halpen, betreffen, — ist
erkant, dass sie zween Man ziehen und in disen acht Ta g miteinander
uberkommen sollent.))

Hammer war also schon 1509 Hausbesitzer in Zabern. DasDatumseiner
Ankunft ist nicht zu ermitteln; denn zwischen 1495 und 1500 fehlt das
Verzeichniss der Fremden, welche in Zabern Stadtrecht annahmen.

Er wird seine letzten Jahre bei seinem geistlichen Sohn Michael und
seiner Tochter Barbara verlebt haben. Dass er aber wahrscheinlich auch
seine Frau noch batte, wird sich unten zeigen. Im Jahr 1508 tritt uns im
Registrum S. Viti (Zaberner Stadtarch., L. 295, F. 18) ein Fridericus
Hamer Rector Ecclesiae in Schenberg (Schônenburg bei Sulz u. W.) ent-
gegen. Ob er ein Verwandter oder sogar ein Bruder des Michael Hammer
war, kann von hier aus nicht festgestellt werden.

Hans Hammers Name steht nach 1516 nicht mehr im Sebastianusregister.
Es ist môglich, dass der im Aller schon vorangerückte Meister jenes Jahr
starb. Die Todtenregister in Zabern beginnen erst mit 1555.

Meister Hans Hammer von Werde wurde, nach seiner Ernennungs-
urkunde bei Kraus, zum Werkmeister des Strassburger Münsters ange-
nommen, am Montag nach Margarethentag 1486. Kraus (S. 403) führt
nach ihm noch einen ungenannten Werkmeister und hernach 1495 Jacob
von Landshutan. Dieser letztere habe schon 1492 mit der «provisorischen
Bauleitung» kônnen betraut gewesen sein. Ebenso hatte der erst 1486
definitiv ernannte Hammer, von 1485 bis 1487 die Kanzel im Münster auf-
gebaut.

Dass wir mit der Gleichstellung der beiden Namen Hammer und Ham-
merer nicht irre gehen, beweist der Sterbeakt des 1523 (nicht 1533, wie
Fischer das A. Z. S. 99 angibt) zum Dechant und spàter zum Probst er-
hobenen Kanonikus Hammer.

1558. ait. in ultimo ejusdem (mensis Augusti) obiit venerabilis Michael
Hammerer, praepositus Ecclesiae collegiatae in Tabernis.» Auf einem im
Zaberner Muséum noch vorhandenen Bruchstück seiner Grabschrift, heisst
der verstorbene Probst Michel Hamer.

Hans Hammerer erbaute nebst der Kanzel, und zwar im selben Jahre,
auch den sogenannten Oberhof, das jetzt als Kreisdirektion dienende
kleinere Schloss in Zabern. Dies ergibt sich aus der an der Nordseite des
Gebaudes, an einem Strebepfeiler befindlichen, merkwürdigerweise umge-
 
Annotationen