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Bulletin de la Société pour la Conservation des Monuments Historiques d'Alsace — 2.Sér. 18.1897

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[Mittheilungen / Mémoires]
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Adam, Alphonse: Hans Hammerer oder Hammer in Zabern (Vorher Werkmeister am Strassburger Münster)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24953#0500

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nung eingeschoben. Auch so befinden sich die Fenster zwischen denselben,
nicht in der Mitte. Diese Unregelmàssigkeit fàllt besonders von inwendig
auf. Zu erklâren ist sie nur durch die Anpassung an das Vorhandene. Die'
Arbeit am Langhaus scheintmehrere Jahre gedauert zu haben.Im Zaberner
Stadtarchiv (Lade 292) befindet sich ein Yerzeichniss mit der Ueberschrift:

<iJnnomegeli gesammelt durch die gemeyn Priesterschafft im Bislhum zu
Gebüwe der Kirchen zu Zabern. Actum uff Süntag Judica anno Domini
XVciiii.)'>

Hans Hammerer befand sich damais wahrscheinlich zu Zabern; auch ist
anderseits das Netzgewôlbe im Hauptschiffe von dem in der Kapelle
architektonisch nicht sehr verschieden. Die Ziffern auf dem ersten aus-
wendigen Strebpfeiler, vom Chor ab, sind hingegen ganz anderer Bildung
und verrathen eher eine Yerwandtschaft mit denen in der ebenfalls von
Bischof Albrecht erbauten Michaelskapelle.

Noch bezeichnender ist die in gothischen Buchstaben gegebene Jahr-
zahl auf dem zweiten àussern Strebpfeiler, bei der ein Monogramm steht,
das der Analogie nach dem Werkmeister angehôren sollte, das aber eher
das Monogramm Christi bildet.

Im Muséum.

Das Gewôlbe über dem Langhaus würde icb,
aber nur wegen der Yerschiedenheit der Ziffern,
Hans Hammer vorlâufig absprechen.

In Hammers Werkzeichen wird gewôhnlich
das M mit dem Kreuze, Meiger gelesen. Bei
dieser Annahme wàre es sogar als Hans Meiger
zu erklâren. Die Deformirung des IVI kann darin
keinen andern Grund haben, als die Nebenbildung eines h. Die Yer-
schlingung mehrerer Buchstaben in den Werkzeichen und Monogrammen
ist eine allgemeine Erscheinung. Wir weisen z. B. auf Hans Baldung’s, ge-
nannt Grien, und auf Hans Sebald Behams Zeichen hin. (Cf. Otte, Handb.
der kirchl. Kunst-Archàol. des d. Mittelalters. Leipzig, 1854-, S. 223.) Der
Name Meiger oder Meyger kommt im Zaberner Urtelbuch am Anfang des
16. Jahrhunderts sehr oft, auch als Gemeinwort vor, z. B. der Meyger von
St. Johan, der Kirchenmeyger) und schreibt sich spâter Meyer.
 
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