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?4EISTER DES HAUSBUCHES, im letzten Viertel des
15. Jahrhunderts wahrscheinlich am Mittelrhein tätig
Die neuerdings von verschiedenen Seiten angestellten Untersuchung
gen über den Hausbuchmeister haben bisher noch kein sicheres Bild
seiner künstlerischen Persönlichkeit ergeben; die verschiedenen
Hände, die an dem ihm zugeschriebenen Gesamtwerk beteiligt sind,
sind noch nicht endgültig festgestellt. Doch sind die vier hier
genannten Zeichnungen immer dem Hauptmeister der mit dem
Sammelnamen des Hausbuchmeisters bezeichneten Künstlergruppe
zuerkannt worden.
735 — Tafel 103 — Ein stehendes jugendliches Paar.
Silberstift auf weißgrundiertem Papier. 196x135.
Sammlung König Friedrich Wilhelms I.
Lippmann?Grote, 1. Ausgabe, Nr. 51; 2. Ausgabe, Nr. 135.
Lehrs, Bilder und Zeichnungen vom Meister des Hausbuches (Jahrb.
d. k. preuß. Kunstsammlgn. XX, S. 180).
Eine verwandte Zeichnung ist in Leipzig. Vgl. H. Voß im Jahrb.
d. k. preuß. Kunstsammlgn. XXXIV, S. 165.
4442 - Tafel 103 - Fürst bei der Tafel.
Feder in Braun. 277x192.
Rückseite: Messe in Gegenwart eines Fürsten*.
Unten rechts das später geschriebene Datum 1511, darunter ein
ausradiertes falsches Dürermonogramm, das wohl mit der Jahres?
zahl zugleich auf die Zeichnung gesetzt wurde.
Sammlung v. Lanna. Erworben 1910.
Warburg?Friedländer im Jahrb. d. k. preuß. Kunstsammlgn. XXXII,
S. 180 u. f. Originalgröße Abbildungen beider Seiten. W erkennt
in den Darstellungen das Friedensbankett und die Friedensmesse,
die gelegentlich der Entlassung des Königs Maximilian aus seiner
Gefangenschaft in Brügge 1488 stattfanden.
Leonhardt und Bossert in der Zeitschr. f. bild. Kunst, 1912, S. 242,
Anm. 2.

4291 — Tafel 103 — Ermahnung.
Feder in brauner Tinte. 162x104.
Sammlung Rodrigues. Erworben 1904.
J. Springer im Jahrb. d. k. preuß. Kunstsammlgn. XXVI, S. 68.
Derselbe, Federzeichnungen altdeutscher Meister a. d. Besitz d. k.
Kupferstichkabinetts zu Berlin, Tafel II.
Lippmann?Grote, 2. Ausgabe, Nr. 137.
4281 — Tafel 103 — Schreitender Mann.
Feder in schwarzer Tusche auf braunrot gefärbtem Papier. 118x73.
Rechts unten und an mehreren andern Stellen ist das Blatt beschä«
digt und ausgebessert.
Erworben 1903.
Die Zeichnung war eingeklebt in das Buch: 11 nuovo testamento,
Lyon, 1558. Ein einstmaliger Besitzer des Buches hat seinen Namen
auf die Zeichnung geschrieben: DaMid
J. Springer im Jahrb. d. k. preuß. Kunstsammlgn. XXV, S. 142 (Abb.
in Originalgröße).
Lippmann?Grote, 2. Ausgabe, Nr. 136.
LeonhardbBossert i. d. Zeitschr. f. bild. Kunst 1912, S. 252 (»spät«),
MEISTER DES HAUSBUCHES - Kopie
2148 Die Kartenspieler.
Feder in Schwarz. 250x216.

Sammlung v. Nagler. Erworben 1835.
Mittelmäßige, etwas spätere Kopie nach dem Stich P. II, 260, 35 (Ab?
bildung in Lehrs, Der Meister des Amsterdamer Kabinetts, Tafel 73).
Vergrößert, gleichseitig.
MEISTER VON MESSKIRCH, Maler, nach einem seiner
Hauptwerke in Messkirch so genannt, um 1525—50 tätig,
von Schäufelein beeinflußt — ?
2156 — Tafel 104 — Die Heiligen Dorothea und Ottilia.
Feder in Schwarz, leicht aquarelliert, zurÜbertragung durchstochen.
In der Mitte wagerecht gefaltet gewesen. 263x170.
Sammlungen Verstolk, Städel, Stiglmair und Hausmann. Erworben
1875.
4266 — Tafel 104 — Die heilige Margareta, den Drachen
beschwörend.
Unten eine verstümmelte Anrufung der h. Margareta, Maria und
Elisabeth.
Feder in Schwarz, leicht aquarelliert, zur Übertragung durchstochen.
136x161.
Sammlung Robinson. Erworben 1902.
MEISTER VON SANKT SEVERIN, Kölnischer Maler
des 15.—16. Jahrhunderts
9571 Joseph und seine Brüder. Vor dem rechts im Fen?
ster lehnenden Joseph knien seine Brüder mit Abgaben.
Gebirgiger Hintergrund mit weiteren Figuren.
Pinsel und Feder in Deckfarben. Auf grau grundiertem Papier.
170x120.
Links sehr beschädigt.
Sammlungen Grahl, A. O. Meyer (Aukt. Boerner CXXIV, Nr. 78 u.
Tafel 8) und Josef Sattler. Erworben 1919.

MÖLLER, ANTON, geb. Königsberg um 1563, gestorben
Danzig 1611
875 — Tafel 105 — Kirmes in Marienburg.
Oben links bezeichnet: AM 14 maij 1587 in Marienburgo fact,; links
daneben, wohl später: Möller.
Feder in Schwarz, am linken Rande mehrfach verletzt. 175x288.
Auf der Rückseite steht oben: Dem Erbaren gesellen Johann Kretz«
mer hab ich Antonig Muller dieses zu lang wieriger gedechtnus
herinn (?) gerissen den 14 May ann. 1587 in Marienburg.
De laetis libuit pictori pingere rebus
Munus id exiguum gratus amice cape.
Darunter von andrer Hand: Post obitum vero Johannis Kretzmari
idem Antonius Mollerus autor amiciciae et perpetuae memoriae
ddbt M. Alexandro Glasero. 6. Novemb. 1589. Ne sutor ultra cre?
pidam.
J. Springer, Federzeichnungen altdeutscher Meister a. d. Besitz des
k. Kupferstichkabinettes zu Berlin, Berlin, Fischer & Franke (1909),
Tafel XVIII.
Lippmann?Grote, 2. Ausgabe, Nr. 208.
Gyßling, Anton Möller u. s. Schule. Straßb. 1917, S. 34 (die früheste
Zeichnung).
2080 Vier Bauern vor einem Baum. Einer von ihnen, der
einen Stelzfuß trägt, zieht sein Schwert gegen einen andern,
nur zum Teil sichtbaren, der einen Dreschflegel schwingt.
Hinten links eine zechende Gesellschaft vor dem Wirtshause.
Unten auf einem Zettel mit dem Monogramm bezeichnet.

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