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https://doi.org/10.11588/diglit.57087#0070
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Gewölbe
wölbe erst zwischen 1345—70 ausgeführt) haben diese auf halber Höhe der Stich-
kappen ansetzenden Rippen Anwendung gefunden32. Wie bei den anderen Ge-
wölben überschneiden Liernerippen das Grundsystem aus Diagonalen, Längs- und
Querscheitelrippen. Die Liernerippen führen aus den Stichkappen, den Diagonal-
rippen parallel, zu den Querbogen an der Jochgrenze. Dadurch entsteht im Ent-
wurf eine Folge von übereinandergeklappten gleichseitigen Dreiecken, die in der
Mitte auf den Gewölbekappen ein Scherenmuster bilden.
Fig. 14. a) Malmesbury, Langhaus — b) York, Münster, Langhaus
Überblick. — In den letztgenannten Gewölben ist als Grundform das
reine Kreuzrippengewölbe geblieben. In seinem System begrenzen Diagonal-
rippen große Stichkappen. Diese reichen bis zum mittleren Gewölbescheitel. Die
Liernerippen ziehen unabhängig davon ihr Muster. Sie sind nur als Bereicherung
hinzugefügt, ohne die Grundgestalt des Rippensystems zu verändern. In den
Rippensystemen der Gewölbe von Tewkesbury, Gloucester und Wells sind
dagegen aus den neuen Grundgedanken und Prinzipien die Konsequenzen ge-
zogen. Soweit wie möglich bietet die Tonnenform des Gewölbes die notwendige
durchgehende Fläche für das Netz der Rippen. Demgegenüber bringen die Ge-
wölbesysteme von York, Malmesbury und Worcester und eine Reihe anderer,
späterer Gewölbeformen keine wesentlichen eigenen Neuerungen. Noch im
15. und beginnenden 1 6. Jahrhundert entstanden im Südquerschiff von
Tewkesbury, im Nordquerschiff und in der Marienkapelle von Gloucester, am
Holzgewölbe des Presbyteriums von Peterborough, in der Marienkapelle von
Ottery St. Mary und in zahlreichen Pfarrkirchen, wie z. B. der Vorhalle von
Plympton, Devons, oder Boston, Lines., ähnliche Rippensysteme. Sie bleiben aber
32 Möglicherweise dürften sie auf eine Anregung von Lincoln, Hauptquerschiff, 1192—
1200, zurückgehen (Fig. 5 c).
Gewölbe
wölbe erst zwischen 1345—70 ausgeführt) haben diese auf halber Höhe der Stich-
kappen ansetzenden Rippen Anwendung gefunden32. Wie bei den anderen Ge-
wölben überschneiden Liernerippen das Grundsystem aus Diagonalen, Längs- und
Querscheitelrippen. Die Liernerippen führen aus den Stichkappen, den Diagonal-
rippen parallel, zu den Querbogen an der Jochgrenze. Dadurch entsteht im Ent-
wurf eine Folge von übereinandergeklappten gleichseitigen Dreiecken, die in der
Mitte auf den Gewölbekappen ein Scherenmuster bilden.
Fig. 14. a) Malmesbury, Langhaus — b) York, Münster, Langhaus
Überblick. — In den letztgenannten Gewölben ist als Grundform das
reine Kreuzrippengewölbe geblieben. In seinem System begrenzen Diagonal-
rippen große Stichkappen. Diese reichen bis zum mittleren Gewölbescheitel. Die
Liernerippen ziehen unabhängig davon ihr Muster. Sie sind nur als Bereicherung
hinzugefügt, ohne die Grundgestalt des Rippensystems zu verändern. In den
Rippensystemen der Gewölbe von Tewkesbury, Gloucester und Wells sind
dagegen aus den neuen Grundgedanken und Prinzipien die Konsequenzen ge-
zogen. Soweit wie möglich bietet die Tonnenform des Gewölbes die notwendige
durchgehende Fläche für das Netz der Rippen. Demgegenüber bringen die Ge-
wölbesysteme von York, Malmesbury und Worcester und eine Reihe anderer,
späterer Gewölbeformen keine wesentlichen eigenen Neuerungen. Noch im
15. und beginnenden 1 6. Jahrhundert entstanden im Südquerschiff von
Tewkesbury, im Nordquerschiff und in der Marienkapelle von Gloucester, am
Holzgewölbe des Presbyteriums von Peterborough, in der Marienkapelle von
Ottery St. Mary und in zahlreichen Pfarrkirchen, wie z. B. der Vorhalle von
Plympton, Devons, oder Boston, Lines., ähnliche Rippensysteme. Sie bleiben aber
32 Möglicherweise dürften sie auf eine Anregung von Lincoln, Hauptquerschiff, 1192—
1200, zurückgehen (Fig. 5 c).