Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

94 Blick auf Arkona mit Schiffbrüchigen
Sepia. 40 x 68 cm.
Verbleib unbekannt.
Ursprünglich wie Kat. 8g, go, g£ und g6 bei J. G. Quistorp,
Greifswald; ig68 bei dessen Neffen Dr. Friedrich Quistorp,
Greifswald; durch Erbgang an Frau v. Drygalski, Berlin, dort in
den ig2oer Jahren.
Zeichnung: Küste = 22.6.1801, Dresden, H 27g, Schmitt igsö
Abb.g (Schmitt); in der Sepia sind die Bäume abweichend von
der Naturstudie im Sturm nach links gebogen und mehr entblät-
tert, die Steine im Vordergrund, die Staffage, die Wellen mit
den Wrackteilen und den Schiffen rechts sowie die Wolken hin-
zugefügt.
Der Blick ist vom Strand bei Vitt auf das Nordkap Rügens von
Süden her genommen (Schmitt). Vermutlich hat Friedrich den
an dieser Stelle am 31.12. 1802 erfolgten Schiffbruch der däni-
schen Jacht »Frau Ingeborg« aus Flensburg bei heftigem Ost-
sturm dargestellt, von dem H. Franck in seiner Biographie Kose-
gartens von 1887 (S. 230) berichtet. Von den fünf Insassen wur-
den durch herbeigeeilte Schiffer drei lebend aus den Fluten ge-
rettet.
Jähnig (Notiz) erinnert für das Motiv des Schiffbruchs an Joseph
Vernet, so auch Sumowski, der außerdem auf ein ähnliches Sujet
bei einem Gemälde von Klengel in Chemnitz hinweist (Geller
ig5i, Abb. 6). Als Darstellung eines Unglücksfalles bestehen auch
Beziehungen zu Kat. 20, 44 und der Radierung Kat. 84 von 1802.
Altertümlich wirkt auch die gegenständlich nicht motivierte
Schattenzone im Vordergrund.
Das Motiv des Schiffbruchs, das bei Friedrich in der Regel als
Todesallegorie vorkommt, ist hier erzählerisch wiedergegeben.
Siehe auch S. 20.
Lit.: Pyl 1868, 8.4g; Pyl 1878, S. 64; Schmitt ig3Ö, S.432, Abb.
12 (erstmals abgeb., nach 1801/02); v. Einem ig38, S. 111 Anm.
35 (Hinweis auf Erwähnungen durch Pyl); Börsch-Supan ig66,
S. 156 Anm. 22; Hinz ig66, Nr. 283 (um 1801); Sumowski ig7O,
S. 147, 148, 185, 186.

95 Blick auf Arkona mit auf gehendem Mond
und Netzen
Bleistift, Sepia. 41 x68 cm.
Verbleib unbekannt.
Ursprünglich wohl wie Kat. 8g, go, g4 und g6 bei J. G. Quistorp,
Greifswald; vermutlich 1828 bei dessen Neffen Dr. Friedrich
Quistorp, Greifswald; durch Erbgang an Leo Becker, Neiden-
burg in Ostpr., dort ig2oer Jahre (Hinz).
Zeichnung: wie Kat. g4.
Verschollene Zeichnung: Netze = Kat. g8.


95

Der Blick ist vom Strand bei Vitt auf das Nordkap Rügens von
Süden her genommen (Schmitt).
Stilistisch zwischen Kat. g4 und 128 einzuordnen und etwa um
1803 zu datieren. Das Blatt unterscheidet sich in Stimmung und
gedanklichem Gehalt wesentlich von Kat. g4. Das ans Ufer gezo-
gene Boot ist ein Hinweis auf das Dasein nach dem Tod. Der Voll-
mond bedeutet Christus, der die Nacht des Todes erhellt. In die-
sem Zusammenhang ist der Kreidefelsen von Arkona ebenfalls
als religiöses Sinnbild den festen Glauben, zu verstehen. Siehe
auch S. 20.
Lit.: Schildener 1828, S.40; Pyl 1868, 8.4g; Pyl 1878, S.64;
Schmitt ig36, S.432, Abb. 11 (erstmals abgeb., Vergleich mit
Aquatinta von Thiele, s. Kat. g8); v. Einem 1 g38, S. 111 Anm. 35
(Hinweis auf Erwähnungen 1868 und 1878); Wilhelm-Kästner
ig4o, S. 74; Börsch-Supan igö^, S. 74, 75 (Hinweis auf Variante
im Besitz der Prinzessin Marianne von Preußen, s. Kat. g^); Hinz
ig66, Nr. 281 (um 1801); Sumowski ig7o, S. 147, 185, 186, 18g;
Stubbe ig7o, S.276-280.

96 Blick auf Arkona mit aufgehender Sonne
Bleistift, Sepia. ö^xgS cm. ig37 und ig5i restauriert.
Hamburg, Kunsthalle, Inv.Nr. ig68-io7.
Ursprünglich vielleicht wie Kat. 8g, go, g4 und g$ bei J. G. Qui-
storp; vielleicht 1828, spätestens 1868 bei dessen Neffen Dr. Jo-
hann Friedrich Bernhard Quistorp, Greifswald; durch Erbgang
an Luise Urlichs, Würzburg, an Lotte Kliebert und Sofie-Lotte
Bergemann, Freiburg i. B.; ig68 erworben.
Zeichnung: wie Kat. g4.
Topographie wie Kat. g4« Aufgrund des zeichnerischen Stiles und
der Staffage wohl um 1803 zu datieren. Eine verworfene erste


272

96
 
Annotationen