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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 1) — Dresden, Leipzig, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.5484#0146

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Charitinnen und zwei Hören im Dienste der Hera gab *) Man
nannte sie später überhaupt Gehurtsg-öttinncn , Gen e tylli lies **)
und dabei kann wohl gar auch die Yarslelluug- stattgefunden
haben, dafs diese llilhvicn ;ius abweichenden Mythen entsprungen
und ans verschiedenen Gegenden zusammengekommen wären.

Schon in den ältesten Liedern des Ölen auf Delos waren
wahrscheinlich die Schwierigkeiten sehr stark geschildert, unter
welchen Latona anf Delos entbunden wurde, und die erst durch

*) Darauf führen auch die Worte des Cornutos, de nat deor. e. 84.
p. 233. • tXziqvs b JLtksiSviai Tragabibovrctt K«5' ov koyov Kai
irAs/ou? "Egwrsg, Bekanntlich giebt es, die spätem Amoriuos aus-
genommen, die nichts als Genion sind, (s. Visoonti zu Pio-
. Clement. T. V. p. 23 ) nur einen Eros und Anteros, die nach dem
merkwürdigen Relief zu Klis beim Pausan, VI, 23. p. 219. einan-
der immer entgegengesetzt gedacht wurden. So gab es wohl auch
eine günstige und eine ungünstige Ilithyia. Die günstige hiefs
mit ihrem besondern Namen 'EiriXuca/xsv^, die Lösende. Denn
so sagt Hesychius s. v. 'ExiXuc-a/.isvH., jm« riv Vi]Xu5viuiv,. Die-
selbe heifst auoh 'Hxiovi>, die Sänftigende, in einem Epigramm
des Krinagoros, Analect. T. II p. 143. XIII. Denn dafs sie in der Folge
zur Familie desAeskulap gekommen ist (s. Jacobs, Animadv. T.1II,
389,), darf uns nicht irre machen. So stehen auch *Afrs/.«i; und
MIxiöi»} beim Pausauias II, 27. p. 280, beisammen. Vergl. Span-
heim ZU Callim. in Dian, 236. p, 238, In der Folge vermehrte
sich ihre Zahl wie bei den Charitinnen und Hören wahrscheinlich
auf drei. Dann gab es wohl zwei gute Jlithyien. Wenigstens
giebt eine Inschrift bei Muratoyi XXXVIII, 5. APTEMI2IN
riPAlAlS XAPI2TI-IPI0N, also zwei gütige Dianen als Ent-
binderinnen. Vergl. D'Orville, Observ. Miscell. Novae T-, I. P,
III. p. 153. Wo die spätem Griechen 'Ajts/^(5s; Jn die Mehrzahl
setzten, nannten die Römer Junor.es. So erkläre ich die zu Brixen
ÜJitJ Cremona gefundenen Inscliriften: IVNONIBYS. boim Mura-
te ri XVII, 1 — G. sämintlioh aus Weiluingen für glücklich ent-
bundene Mütter. Vergl. XCI1I, 4> MATRON.IS JYNONIBVS. Hier-
her gehörten auch vielleicht die drei DU NMi vor der ,Cap«Ile der
Minerva im Capitolium. S, Festes, s. v, Nixi du p. 279 Dac.

**} Die Hauptstellen sind heim Tansanias I, 1, p, 6, und Hesychius
s. v. FsvETEuAif T. I. c, 815. So ehrwürdig diese Benennung
den Römern war — denn Horaz b.egrüfst im Carnjen Säculare
selbst die Diana Lucina damit V. 16. (mit Bentley's Anmerk-
ung) — so verdächtig war der Nebenbegriff, den sie durch die
Ausschweifungen der attischen Frauen in Athen erhielt. S. Ges-
ner zu Lueian T. II f. p. 131.
 
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