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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 1) — Dresden, Leipzig, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.5484#0204

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und heilbringende Wahrsagerin verehrt (s. Ja hl oh sie y, Pantheon
T. I, p. 84 — 90.) und in der Folge dem medizinischen Gaukelspiel der
Isis einverleibt. Eine merkwürdige Stelle über ihre Tempelverehrung
steht beim Aelian, de Anim. XI, 17. p. 629., nur dals der Ort, wo sie
Tempeldiener, rqävil,ctv v.ac Kgaryj^a gehabt haben soll, nicht MeXi'tj)
geheifsen haben kann, sondern Mst^Xi;, wie schon Wesseling zum
Herodot S. 138, 7. bemerkt hat. S. Steph. Byzant. s. v. MIt>jX(;.
Diels lag nicht weit von Alexandrien, wo ja nacli dem Scholiasten des
Aristophanes diese Schlangenbrut zu Hause war. Ihre Verehrung ver-
mischte sich in der Folge sogar mit dem Christenthume und die gno-
stischen Ophiten oder Schlangenbrüder brauchten sie selbst beim
heiligen Abendmahle. S. Mosheim's Geschichte der Schlangen-
briider der ersten Kirche im Versuch der unpart. Kirchenge-
schichte Th. I. S. 109. f., wo noch Vieles, aus diesem Gesichtspunkte
betrachtet, zu berichtigen und aus den Talismanen und gemmis Abraxis
des 2ten und 3ten Jahrhunderts zu erläutern wäre. Noch jetzt ist zu
Achmin in Oberägypten an der östlichen Seite des Nils diese Schlangen-
wahrsagerei, wie neuere Reisende berichten, ganz in der alten Form
gewöhnlich, Eine Wunderschlange wohnte im Grabe des selig gepriesenen
Scheik Haridi und mufste, wenn sie Kuren verrichten sollte, von einer
reinen Jungfrau, die in ihrem schönsten Schmuck sich ihr näherte , ge-
liebkoset werden. Siehe eine weitläufige Erzählung hiervon im Universal
Magazine 1792. Decembr, p, 432. Vol. XCI.
 
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