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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 1) — Dresden, Leipzig, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.5484#0215

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ist *). Mau sieht hier die ersten Fortschritte der Culliir eines
sieh aus der roliesteu Wildheit nach und nach entwickelnden Vol-
kes. Mit der Zeit dämmerten in diesem Zustande der Halbeulltir
auch einige Begriffe über Verehrung der Götter, Tempel und
Oufeidienst. Daher wird Jupiter in Aicadien geboren **) , und das
Theater der Kinderstieiche des Mercnr liegt, nach der bekann-
ten Homerischen Hymne , in einer arcadischeu Grotte ***). Sagen,
die sich eigentlich auf den ganzen pelasgischen Stamm beziehen,
sind in diesen Uebeilieferungen von Jupiter und Mercnr nur auf
das Land und die Völkerschaft eingeschränkt worden, die die
pfelasgische Bevölkerung- und Abkunft noch nach Jahrhunderten un-
verfälscht bei sich erhielten. Arcadieu war ein Land voll Wälder,
Sümpfe und Viehweiden f), die Einwohner Hirten, die unauf-

*_) S. die Schotten zum Apoll oni u s, Argon. IV, 165. Goguet,
. <le l'Origine des Loix T. I. p. 72. (ed, Paris. 1758.) Gesner
zum Claudiari S. 578. f.
**) Origen. contra Cels. lib, III. 43. p. 475. (ed. de la Rue.)
***) Diese Hymne auf den Mercur ist für den pelasgischen Mythen-
Cyclus äufserst merkwürdig. Sie darf niclit lange vor das Zeital-
ter des A e s c h y 1 u s gesetzt werden und bedarf vor allen andern
einer kritischen Bearbeitung. Möchte uns doch Herr H. R, Vofs
bald seine versprochene Uebersetzung nebst dem Commentar dazu
schenken.

f) Sümpfe und stehende Gewässer in den tiefen Thälern, ßipaSp«
oder- ^qeSqcc nach der alten pelasgischen Aussprache, die sicll
später noch in Macedonien erhielt, (s. Strabo VIII. p. 596. B. und
zumHesychius T. 1. c. 1582, 17.) machten durch ihre be-
ständigen Ausdünstungen die Luft feucht und kalt, nacli dem aus-
drücklichen Zeugnisse des Aristoteles, Problem. XXVI, 61.
T. II. p. 806. (ed. Du Väl.), wo doch die Worte : Sri y 'Apv.ahlx
ono'm yfvsr«! tc7? JXwStci, offenbar aus einer Rändanmerkung'
in den Text gekommen sind. Die alte Sage, dafs Arcadien einst
ohne Flüsse und Quellen gewesen sei und.daher auch die ältesten
Bewohner "A^jjwj und 'Ax<5av>js; geheifsen iiätten. (_ s. zu Cal-
limächus, Hymn. in Iov. 14. ff} stimmt damit völlig überein.
. Denn erst bei mehrerer Cultur des Landes wurden die Flüsse ein-
gedämmt, Kanäle gegraben und frische Quellen entdeckt. Man
vergleiche Barthelemy, Voyage d. j. Anachars. T. V. p. 214.
ed. Paris. Eine dort übersehene Hauptstelle ist heim Philo-
stratus V. A. T. VIII, 7. s. 12. p. 346. ,s. Olear,, wo auch die
Bewohner nach ihrem rauhen Lande in Schaf-, Ziegen-, Rinder-
und Pferdehirten getheilt werden und das, .Zeügnifs erhalten:
aypoiv.iTaret AvSpümvjv ilpi y.a] ffvwSug. Vieles hierlier Geho-
Böttiger's Weine Sclmften I, |Q
 
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