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https://doi.org/10.11588/diglit.5484#0365
*o<*»-
V.
Waren die Frauen in Athen Zuschauerinnen
bei den dramatischen Vorstellungen?
Erste Abhandlung,
>3.o auffallend auch die Verneinung dieser Frage Jedem, der un-
sere Sitten zum Mafssfab des griechischen Alterlliuins nähme, sein
Hiül'ste, so ausgemacht gewifs scheint es mir doch zu sein, dai's
ehrbare Atlienerinnen nie das Theater als Zuschauerinnen be-
suchten. Schon im Allgemeinen liefse sich dieses aus der, in meh-
reren Stücken bis zur orientalischen Haremssclaverei gehenden
Einschränkung und Absonderung der Griechinnen in ihren Gynä-
cceu sehliel'scn, von welcher Alles, was Lueian in einem seiner
11 nii b e r s e t z h a r e l), aber für die Kenutnifs des Verhältnisses bei-
der Geschlechter gegen einander bei den Griechen äußerst wich-
tigen Gespräche *) gesagt hat, mir keineswegs übertrieben zu sein
scheint.. Weiber, die, gewisse heilige'Processioneu bei den Ceres-
und Bacchrisfeiei in ausgenommen, (wobei es aber auch dann desto
zügelloser herging) wie die sogenannten pervigilia, ^mtv\jy;.iaalxo'i,
hinlänglich beweisen **), nie eigentlich im Pnblico sich repräsen-
*) Ich meine die unter den Aretinischen Schriften des Alterthums
obenan stehenden "Ef iut*?, aniores T. II. p. 397. ff. Op. Eine
hierher gehörige Hauptstelle hat doch schon Meiners übersetzt
in seinen kleinen vermischten Schritten Th. I. S. 66. ff.
Alles, was de Paw in seinen Recherches sur les Grecs T. I. p.
116. ff. zum Nachtheil der so eingeschränkten Athenerinnen ge-
sagt hat, ist bis auf einige ihm eigene Paradoxen volle Wahrheit.
**) Eine sehr merkwürdige Stelle steht in den Thesmophoriazusen des
Aristophanes V. 637, ff. Daher sind die ir«Vvuyi'58; in den Ko-
mödieen des Menander so oft als Veranlassung geschwängerter
Bürgerstüchter gebraucht worden. S. Aeüan, de animal. VII, 19.
u. Paw, Recherches T. II, p. 210. ff.
V.
Waren die Frauen in Athen Zuschauerinnen
bei den dramatischen Vorstellungen?
Erste Abhandlung,
>3.o auffallend auch die Verneinung dieser Frage Jedem, der un-
sere Sitten zum Mafssfab des griechischen Alterlliuins nähme, sein
Hiül'ste, so ausgemacht gewifs scheint es mir doch zu sein, dai's
ehrbare Atlienerinnen nie das Theater als Zuschauerinnen be-
suchten. Schon im Allgemeinen liefse sich dieses aus der, in meh-
reren Stücken bis zur orientalischen Haremssclaverei gehenden
Einschränkung und Absonderung der Griechinnen in ihren Gynä-
cceu sehliel'scn, von welcher Alles, was Lueian in einem seiner
11 nii b e r s e t z h a r e l), aber für die Kenutnifs des Verhältnisses bei-
der Geschlechter gegen einander bei den Griechen äußerst wich-
tigen Gespräche *) gesagt hat, mir keineswegs übertrieben zu sein
scheint.. Weiber, die, gewisse heilige'Processioneu bei den Ceres-
und Bacchrisfeiei in ausgenommen, (wobei es aber auch dann desto
zügelloser herging) wie die sogenannten pervigilia, ^mtv\jy;.iaalxo'i,
hinlänglich beweisen **), nie eigentlich im Pnblico sich repräsen-
*) Ich meine die unter den Aretinischen Schriften des Alterthums
obenan stehenden "Ef iut*?, aniores T. II. p. 397. ff. Op. Eine
hierher gehörige Hauptstelle hat doch schon Meiners übersetzt
in seinen kleinen vermischten Schritten Th. I. S. 66. ff.
Alles, was de Paw in seinen Recherches sur les Grecs T. I. p.
116. ff. zum Nachtheil der so eingeschränkten Athenerinnen ge-
sagt hat, ist bis auf einige ihm eigene Paradoxen volle Wahrheit.
**) Eine sehr merkwürdige Stelle steht in den Thesmophoriazusen des
Aristophanes V. 637, ff. Daher sind die ir«Vvuyi'58; in den Ko-
mödieen des Menander so oft als Veranlassung geschwängerter
Bürgerstüchter gebraucht worden. S. Aeüan, de animal. VII, 19.
u. Paw, Recherches T. II, p. 210. ff.