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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 27.1926

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Nr. 3/4
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Schumacher, Georg: Von der Bramburg über die Sababurg zur Krukenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.35077#0056
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ging ein Fischer Elmeri seinem Gewerbe nach und erhielt häufig den Besuch der Bürger von Alten Köllen, die sich
bei ihm die gerösteten Fische und den Met gut schmecken ließen.
Dadurch kam er zu einem bescheidenen Wohlstand, so daß auch noch andere Fischer sich dort niederließen. Ta
wurde in einem schweren Kriege Alten Köllen eingeäschert, die Einwohner suchten und fanden Schutz bei den Fischer-
hütten, bauten sich da an und nannten den Ort Elmerishausen.
Die Reichsunmittelbarkeit dauerte aber nicht lange, denn Heinrich II. übergab das Stift 1017 an Bischof Meinwerk
von Paderborn: Helmarshausen wurde eine paderbornische Domäne. Dies dauerte bis 1220, da beschloß der Konvent,
sich den Erzbischof Engelbert von Köln als Schutzherrn zu wählen und ihm die Hälfte von Helmarshausen abzutreten.
Engelbert begann sofort zur Sicherung seines neuen Besitzes mit dem Bau einer Feste auf dem Krukenberg an einer
Stelle, wo schon seit 100 Jahren eine Kapelle stand, deren Trümmer noch heute den inneren Kern der Burg bilden.
Die Kölner Erzbischöfe legten dauernd teuren großen Wert auf den fernen Besitz und verpfändeten 1326 ihren Anteil
an Paderborn. Die eine Hälfte des Konvents erkannte den neuen Herren gern an, die anderen stellten sich unter
den Schutz des Bischofs von Mainz. Beide Prälaten einigten sich friedlich, die Leidtragenden waren die Mönche,
die nur ein Sechstel ihres alten Besitzes behielten. In einer mehrjährigen Fehde zwischen Ludwig II. von Hessen
und dem Bischof Simon von Paderborn 1464 wurde Helmarshausen und die Krukenburg von den Hessen erobert,
1479 wählte das Stift den Landgrafen von Hessen zu seinem Schutzherrn und legte damit den ersten Grund zu dem
späteren Übergang an die hessischen Fürsten. Die Zucht in den heiligen Mauern verwilderte immer mehr, vergebens
rief die von Bursfelde ausgehende Kongregation zur Beobachtung der alten Mönchsregeln auf, vergebens forderte
es Anschluß an seine Reform: wohlmeinende Ratgeber aus Bursfelde wurden heimlich überfallen und mißhandelt.
Von dem letzten Abte, Georg von Mahrenholtz, der die Reformation eingeführt hatte, übernahm Philipp von Hessen
1540 Helmarshausen, die Krukenburg und alle Güter des Stiftes für 12 000 Goldgulden. Noch einmal versuchte
Paderborn wieder in den Besitz der Abtei zu kommen, es entstand ein langwieriger Prozeß, der 1597 damit endete,
daß die Grenzen zwischen Hessen und Paderborn so festgelegt wurden, wie sie noch heute zwischen den Provinzen
Hessen-Nassau und Westfalen lind.
Die alten Abteigebäude sind verschwunden, an ihrer Stelle stehen Bauten einer neuen Zeit, von der Krukenburg
siud nur noch stattliche Reste vorhanden.
Über den Karlsplatz und die Juliushöhe, von der wir deutlich die Bauweise der untenliegenden Stadt Karlshafen
sehen können, wandern wir diesem Orte zu und können von hier aus mit der Bahn oder dem Dampfer weiterfahren.


Abb. 18. Pyrmont. Das fürstliche Schloß nud der Ort der „Brunnen" nebst den Anfängen der Parkanlagen im Jahre 1750.
 
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