Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 16.1919/​1920

DOI Artikel:
Doering, Oskar: Joseph Maria Beckert
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55380#0193

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

JOSEPH MARIA BECKERT

Text S. 187

SCHLAF’, JESULEIN ZART

JOSEPH MARIA BECKERT
(Hierzu die Abbildungen dieses Heftes)

Die Münchner Glaspalastausstellung 1918
zeigte in dem gleichen Saale, in dem
mehrere Werke Matthäus Schiestls sich befan-
den, auch ein Gemälde, dessen feine Poesie und
sorgsame liebevolle Ausführung ihm schnell
Freunde erwarben. Es stellte in einer Auf-
fassung, die neuartig wirkte, und doch recht
als dem Geiste unserer alten deutschen Poesie
und Kunst entsprechend empfunden wurde,
die Verkündigung des Engels bei der hl. Jung-
frau dar. Den himmlischen Boten begleiteten
zahlreiche, lichtertragende Engelein in das
trauliche Gemach der Gebenedeiten, die als

ganz junges Mägdlein vor ihrem Betpulte
kniete und sich in holder Überraschung und
Demut nach dem Engel umwandte (Abb.
S. 185). Das ansprechende Bild war von dem
Münchner Maler Joseph Maria Becker t. Es
reiht vermöge seiner technischen und inner-
lichen Eigenschaften den Künstler jenen un-
serer neueren und früheren Meister an, in
deren Werken sich das Wiedererwachen volks-
mäßigen Fühlens und Denkens im Sinne
unserer Romantiker kundgibt — Boten einer
Neuromantik, die freilich nichts gemein hat
mit modernster Lyrik, die ihren verworrenen

Die christliche Kunst. XVI. 9. Juri 1920

24
 
Annotationen