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Davidsohn, Robert
Philipp II. August von Frankreich und Ingeborg — Stuttgart: Druck von Gebrüder Kröner, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.51977#0025
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sich dann in die Form eines Streites um den Rest der
Mitgift kleideten, ohne dass eine Vermählung erfolgte,
nachdem sie 3 Jahre in Deutschland geweilt, mitsamt
dem bereits gezahlten Teile ihres Brautschatzes von
Barbarossa 1187 nach Hause geschickt worden.
Keineswegs lag also der Gedanke für den König von
Frankreich fern, um eine Schwester des Königs von
Dänemark zu werben, da nun eine solche Verbindung
in seine politischen Kombinationen passte.
Waldemar I. war 1182 gestorben. Seine Gattin
Sophie, die Tochter eines russischen Fürsten, ihrer Schön-
heit wegen gefeiert, doch mit dem Rufe befleckt, dass
ihr grosser Einfluss auf den König durch Geschenke zu
gewinnen sei, hatte ihm neun Kinder geboren. Zwei Söhne
haben nacheinander den dänischen Königsthron bestiegen.
Die frühen Schicksale einer der Töchter sind erwähnt;
über ihren weiteren Lebensgang haben wir keine Kennt-
nis; das Geschick einer anderen, der Ingeborg, wird den
Gegenstand dieser Erörterung bilden; eine weitere hei-
ratete Siegfried von Orlamünde, eine vierte, als deren
Namen Walburg genannt wird, soll mit dem Herzog Bo-
gislav von Pommern verehelicht gewesen sein, eine fünfte
hat sich, wohl erst 1202, mit Wilhelm von Lüneburg,
Sohn Heinrichs des Löwen, Bruder Kaiser Ottos IV. ver-
mählt. Zwei Schwestern sind ins Kloster getreten. Nur
diese Thatsache und der Anfangsbuchstabe ihres Namens
„M“ ist uns durch einen Brief bekannt, den Abt Wil-
helm von Sankt Thomas vom Parakleten, der sie selbst
nie persönlich kennen gelernt hat, an sie richtete1).
1) Guillelmi abb. ep. I, 26. Langebeck, Ss. rer. Danic. Bd. VI.
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