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Davidsohn, Robert
Philipp II. August von Frankreich und Ingeborg — Stuttgart: Druck von Gebrüder Kröner, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.51977#0024
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marks zu Frankreich im 12. Jahrhundert angestellt wor-
den1). Es ist vor allem auf die Anziehungskraft der
Pariser hohen Schule auf junge Dänen hohen Standes,
auf die Uebersiedelung französischer Geistlicher nach
Dänemark, auf längeren Aufenthalt dänischer Geistlicher
in Frankreich, auf das Bestehen eines „Dänischen Kol-
legium“ in Paris für die Scholaren aus jenem Lande
hingewiesen worden; doch glauben wir, dass es nicht not-
wendig ist, einen so grossen Apparat in Bewegung zu
setzen, um jene Werbung erklärlich zu machen. Däne-
mark war längst in den Kreis der Kulturwelt eingetreten,
selbst das Volk begann seine hergebrachten Lebensge-
wohnheiten mit denen des älteren Kulturvolks, der be-
nachbarten Deutschen, zu vertauschen2). Vor allem
hatten die mächtigsten Fürstengeschlechter sich bereits
früher durch Ehen mit dem Königshause von Dänemark
verbunden: eine Tochter Heinrichs des Löwen war die
Gattin des Dänenkönigs, um dessen Schwester Philipp
sich zu werben anschickte; eine Schwester des Königs
war, erst 7 Jahre alt, auf die Werbung Friedrich Bar-
barossas als Braut für dessen Sohn, Herzog Friedrich
von Schwaben, nach Deutschland gesandt worden. Aller-
dings war sie, auf Grund politischer Misshelligkeiten, die

1) La Porte du Theil, „Memoire sur les relations, qui exi-
stoient au douzieme siecle entre le Dänemark et la France pour
servil- d’introduction ä une histoire detaillee du mariage de Phil.
Äug. avec Ingelburge et de leur divorce“, Mein. de l’Inst. na-
tional des Sciences et arts, an XI (Bd. IV). Nur diese dem In-
stitut 1790 vorgelegte, der Zeitverhältnisse wegen erst 12 Jahre
später gedruckte Einleitung scheint vollendet worden zu sein.
2) Arn. v. Lübeck III, 5. Mon. Ss. XXI, 146, 40.
 
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