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Richard von England, gegen Otto, den Grafen von Flan-
dern, und den Erzbischof von Köln beizustehen.
Die Nachricht von diesem Bündnis, das gegen den
welfischen Schützling der päpstlichen Politik gerichtet
war, musste eben in Rom eingetroffen sein, als Innocenz
eine dritte, schärfere Mahnung an den König wegen
Aufnahme Ingeborgs richtete, dieses Mal jedoch mit dem
Hinzufügen, dass er wegen der Ehesache einen Legaten
Petrus, Kardinal-Diakon von S. Maria, in via lata an
ihn sende1). Eine Mahnung wegen des Friedens mit
England hatte der Papst einfliessen lassen; doch erging
hierüber in der gleichen Zeit ein besonderer Brief, in
welchem Innocenz die Notwendigkeit eines Friedens-
schlusses oder mindestens eines fünfjährigen Waffen-
stillstandes mit dem Plan eines Kreuzzuges für den
nächsten März motiviert; durch den Hader der Könige
würde der Kreuzzug vereitelt werden. Von den beiden
mit der Vorbereitung des Kreuzzuges beauftragten Le-
gaten, Soffredus und Petrus, schicke er den letzteren
an die beiden Könige. Wenn Philipp nicht zwei Monate
nach Empfang des Schreibens und nach Ermahnung
beider Könige durch den Legaten Frieden oder Waffen-
1) Potthast („Reg. pontif.“) setzt den Brief (ep. I, 348) 19. Juli
bis 31. Aug. Der einzig datiert überlieferte Brief über die Ent-
sendung des Legaten an den Erzbischof, die Bischöfe, Aebte,
Prioren, Grafen etc. in der Prov. Narbonne (I, 336) ist von 1198
15. Aug. Der Kardinal Petrus befand sich am 13. Aug. noch in
Rieti, wo er einer Erhebung der Gebeine des heil. Eleutherins
im Gefolge des Papstes beiwohnte. (Ughelli, „Italia sacra“ , ed.
Coletti, Vened. 1717, Bd. I, p. 1201/2.)
Richard von England, gegen Otto, den Grafen von Flan-
dern, und den Erzbischof von Köln beizustehen.
Die Nachricht von diesem Bündnis, das gegen den
welfischen Schützling der päpstlichen Politik gerichtet
war, musste eben in Rom eingetroffen sein, als Innocenz
eine dritte, schärfere Mahnung an den König wegen
Aufnahme Ingeborgs richtete, dieses Mal jedoch mit dem
Hinzufügen, dass er wegen der Ehesache einen Legaten
Petrus, Kardinal-Diakon von S. Maria, in via lata an
ihn sende1). Eine Mahnung wegen des Friedens mit
England hatte der Papst einfliessen lassen; doch erging
hierüber in der gleichen Zeit ein besonderer Brief, in
welchem Innocenz die Notwendigkeit eines Friedens-
schlusses oder mindestens eines fünfjährigen Waffen-
stillstandes mit dem Plan eines Kreuzzuges für den
nächsten März motiviert; durch den Hader der Könige
würde der Kreuzzug vereitelt werden. Von den beiden
mit der Vorbereitung des Kreuzzuges beauftragten Le-
gaten, Soffredus und Petrus, schicke er den letzteren
an die beiden Könige. Wenn Philipp nicht zwei Monate
nach Empfang des Schreibens und nach Ermahnung
beider Könige durch den Legaten Frieden oder Waffen-
1) Potthast („Reg. pontif.“) setzt den Brief (ep. I, 348) 19. Juli
bis 31. Aug. Der einzig datiert überlieferte Brief über die Ent-
sendung des Legaten an den Erzbischof, die Bischöfe, Aebte,
Prioren, Grafen etc. in der Prov. Narbonne (I, 336) ist von 1198
15. Aug. Der Kardinal Petrus befand sich am 13. Aug. noch in
Rieti, wo er einer Erhebung der Gebeine des heil. Eleutherins
im Gefolge des Papstes beiwohnte. (Ughelli, „Italia sacra“ , ed.
Coletti, Vened. 1717, Bd. I, p. 1201/2.)