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sie appellierten deshalb von den Legaten an den Papst,
und Ingeborg trat im eigenen Namen dieser Appellation
bei1)- Octavian erkannte diese Appellation mit Recht
nicht an, da in den päpstlichen Anordnungen die Appella-
tion aufgehoben war2). Er suchte die dänischen Ge-
sandten zum Warten zu veranlassen, bis sein Mitrichter,
der Kardinal von S.Prisca, Johannes von St. Paulo, einträfe,
und dessen Urteil anzuerkennen. Die Dänen aber er-
klärten, sie hätten Appellation eingelegt, und gingen fort3).
Die Angelegenheit ruhte, bis nach kurzem der Kardinal
Johannes eintraf, dann wurde ein neuer Termin an-
gesetzt 4).
Der neuankommende Kardinal wurde vom König
und von den anwesenden Erzbischöfen und Bischöfen
feierlich in der Kirche der heiligen Gervasius und Pro-
tasius empfangen, und sofort bemühte sich der König,
auch ihn in einer Art für sich zu gewinnen, die er
Octavian gegenüber wohl nicht vergeblich versucht haben
mochte; denn wir können annehmen, dass er dem als
Mitrichter bestellten Kardinal von S. Prisca seine Ge-
1) Nach Rog. v. Hoved. 1. c. Die Hauptpunkte stimmen
mit dem Brief Philipps an Innoc. (bei Delisle 1. c. p. 502) überein.
2) Vgl. den erwähnten Brief Philipps.
3) Rog. v. Hoved. 1. c.
4) Brief Philipps. — Nach Rog. v. Hoved. kam der Kar-
dinal Johannes drei Tage nach Fortgang der dänischen Gesandten ;
nach den Annal. Aquicinctenses wäre er erst im Mai gekommen,
was jedenfalls irrig ist. Nach Rig. 1. c. dauerten die Verhand-
lungen in Soissons insgesamt 15 Tage. Wäre die Meldung der
Annal. Aquicinctenses richtig, so hätten sie gegen 7 Wochen dauern
müssen. Auch konnte sich der Legat nicht so stark über den
lange vorher festgesetzten Termin hinaus verspäten.
sie appellierten deshalb von den Legaten an den Papst,
und Ingeborg trat im eigenen Namen dieser Appellation
bei1)- Octavian erkannte diese Appellation mit Recht
nicht an, da in den päpstlichen Anordnungen die Appella-
tion aufgehoben war2). Er suchte die dänischen Ge-
sandten zum Warten zu veranlassen, bis sein Mitrichter,
der Kardinal von S.Prisca, Johannes von St. Paulo, einträfe,
und dessen Urteil anzuerkennen. Die Dänen aber er-
klärten, sie hätten Appellation eingelegt, und gingen fort3).
Die Angelegenheit ruhte, bis nach kurzem der Kardinal
Johannes eintraf, dann wurde ein neuer Termin an-
gesetzt 4).
Der neuankommende Kardinal wurde vom König
und von den anwesenden Erzbischöfen und Bischöfen
feierlich in der Kirche der heiligen Gervasius und Pro-
tasius empfangen, und sofort bemühte sich der König,
auch ihn in einer Art für sich zu gewinnen, die er
Octavian gegenüber wohl nicht vergeblich versucht haben
mochte; denn wir können annehmen, dass er dem als
Mitrichter bestellten Kardinal von S. Prisca seine Ge-
1) Nach Rog. v. Hoved. 1. c. Die Hauptpunkte stimmen
mit dem Brief Philipps an Innoc. (bei Delisle 1. c. p. 502) überein.
2) Vgl. den erwähnten Brief Philipps.
3) Rog. v. Hoved. 1. c.
4) Brief Philipps. — Nach Rog. v. Hoved. kam der Kar-
dinal Johannes drei Tage nach Fortgang der dänischen Gesandten ;
nach den Annal. Aquicinctenses wäre er erst im Mai gekommen,
was jedenfalls irrig ist. Nach Rig. 1. c. dauerten die Verhand-
lungen in Soissons insgesamt 15 Tage. Wäre die Meldung der
Annal. Aquicinctenses richtig, so hätten sie gegen 7 Wochen dauern
müssen. Auch konnte sich der Legat nicht so stark über den
lange vorher festgesetzten Termin hinaus verspäten.