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um Ingeborgs halber, sondern vor allem deshalb nach
Frankreich geschickt, zwischen Philipp und Johann von
England Frieden zustande zu bringen. Wieder war in
den Aufträgen des Legaten das Schicksal Ingeborgs mit
den französisch-englischen Angelegenheiten verknüpft.
Schon am 26. Mai1) hatte Innocenz Philipp zum
Abschluss eines Friedens oder Waffenstillstandes ge-
mahnt, indem er auf das vielfältige Unheil des Krieges
hinwies. Er hatte die Entsendung des Abtes von Casa-
mari angezeigt, den bei seinem Werke die Aebte von
Trois Fontaines und von Dun unterstützen sollten. In
gleicher Art hatte er an Johann von England geschrieben.
Wieder war der Eifer des Papstes, die beiden Könige
zum Frieden zu bewegen, aus dem Wunsche zu erklären,
Johann zur Unterstützung seines welfischen Neffen freie
Bd. VI, Teil 2, p. 1970; Rayn., „Ann. eccles.“ Bd. XII der Kölner
Ausg. von 1682, Regist. etc.) Doch jener Johann von Casamari
war in der gleichen Zeit Legat des Papstes nach Bosnien und
Ungarn. 1203 April 30 schwuren vor ihm die bosnischen Mönche
(ep. VI. 141). — Ep. VI, 140 und VI, 143 (von Septbr. 10) weisen
ihn noch weiter in jenen Gegenden nach, Jzu einer Zeit, da der
Abt von Casamari bereits in Frankreich war. Hurter („Gesch.
Innoc. III.“ I, 510 n.) bemerkt den Widerspruch, erklärt ihn aber
nicht lösen zu können. Doch Rondini in seiner „Hist, monast.
de Casaemario“ (Rom 1707) teilt aus einem Kodex, der zu seiner
Zeit noch im Besitz des Klosters war, mit, dass 1203 Mai 6 der
Grundstein der neuen Klosterkirche von Casamari von der Hand
des Abtes Geraldus gelegt sei. Doch begeht auch Rondini den
Irrtum, den nach Frankreich Entsandten und den Legaten nach
Bosnien zu identifizieren. Der letztere wird übrigens stets „J. de
Casem.“ und als päpstlicher Kaplan oder „J., capellanus“, ersterer
immer in den päpstlichen Briefen, wie von den französischen
Schriftstellern der Zeit „abbas Casemarii“ genannt.
1) Ep. VI, 68; entsprechend an Johann von England 69.
um Ingeborgs halber, sondern vor allem deshalb nach
Frankreich geschickt, zwischen Philipp und Johann von
England Frieden zustande zu bringen. Wieder war in
den Aufträgen des Legaten das Schicksal Ingeborgs mit
den französisch-englischen Angelegenheiten verknüpft.
Schon am 26. Mai1) hatte Innocenz Philipp zum
Abschluss eines Friedens oder Waffenstillstandes ge-
mahnt, indem er auf das vielfältige Unheil des Krieges
hinwies. Er hatte die Entsendung des Abtes von Casa-
mari angezeigt, den bei seinem Werke die Aebte von
Trois Fontaines und von Dun unterstützen sollten. In
gleicher Art hatte er an Johann von England geschrieben.
Wieder war der Eifer des Papstes, die beiden Könige
zum Frieden zu bewegen, aus dem Wunsche zu erklären,
Johann zur Unterstützung seines welfischen Neffen freie
Bd. VI, Teil 2, p. 1970; Rayn., „Ann. eccles.“ Bd. XII der Kölner
Ausg. von 1682, Regist. etc.) Doch jener Johann von Casamari
war in der gleichen Zeit Legat des Papstes nach Bosnien und
Ungarn. 1203 April 30 schwuren vor ihm die bosnischen Mönche
(ep. VI. 141). — Ep. VI, 140 und VI, 143 (von Septbr. 10) weisen
ihn noch weiter in jenen Gegenden nach, Jzu einer Zeit, da der
Abt von Casamari bereits in Frankreich war. Hurter („Gesch.
Innoc. III.“ I, 510 n.) bemerkt den Widerspruch, erklärt ihn aber
nicht lösen zu können. Doch Rondini in seiner „Hist, monast.
de Casaemario“ (Rom 1707) teilt aus einem Kodex, der zu seiner
Zeit noch im Besitz des Klosters war, mit, dass 1203 Mai 6 der
Grundstein der neuen Klosterkirche von Casamari von der Hand
des Abtes Geraldus gelegt sei. Doch begeht auch Rondini den
Irrtum, den nach Frankreich Entsandten und den Legaten nach
Bosnien zu identifizieren. Der letztere wird übrigens stets „J. de
Casem.“ und als päpstlicher Kaplan oder „J., capellanus“, ersterer
immer in den päpstlichen Briefen, wie von den französischen
Schriftstellern der Zeit „abbas Casemarii“ genannt.
1) Ep. VI, 68; entsprechend an Johann von England 69.