Hand zu schaffen i). Ottos Geschick schien gerade, als
der Abt von Casamari nach Frankreich gesandt wurde,
die günstigste Wendung zu nehmen. Erhielt er Hilfe
von England — die Hoffnung auf seine direkte Unter-
stützung durch Philipp von Frankreich scheint der Papst
zu dieser Zeit nicht mehr gehegt zu haben —, so konnte
vielleicht im Reich eine endgültige [Entscheidung gegen
den Staufer herbeigeführt werden.
Doch zu bedeutend waren die Erfolge, welche der
König von Frankreich gegen den thatenlosen Johann er-
zielt hatte, als dass Wunsch oder Machtwort des Papstes
Philipps Siegeslauf hätte Halt gebieten können. Seine
Grossen haben den vom Erfolge Begünstigten, schon ehe
der Abt nach Frankreich kam, geradezu aufgefordert,
sich vom Papst zu keinem Frieden, zu keinem Waffen-
stillstand zwingen zu lassen; elf Vasallen, seine mäch-
tigsten, erklärten schriftlich, dass sie ihm geraten, sich
durch Gewalt oder Zwang „des Papstes oder irgend eines
Kardinals“ nicht bestimmen zu lassen. „Thue der Papst
deswegen dem König Gewalt an“ — so schrieb der Graf
von Burgund — „so werde er dem König nach seinem
Können Hilfe leisten und mit dem Papst nur durch den
König Frieden schliessen“1 2). Auch die Erbitterung gegen
Johann wegen der Ermordung seines Neffen Arthur,
deren er beschuldigt wurde, mag Philipps Sache gefördert
haben.
Als nun der Abt nach Frankreich gekommen war,
wurde am 22. August 1203 eine Versammlung der geist-
1) Vgl. Ep. VII, 44 von 1204 April.
2) Delisle, „Catal.“ 762, 770—780. — Ree. XVII, 77 n.
der Abt von Casamari nach Frankreich gesandt wurde,
die günstigste Wendung zu nehmen. Erhielt er Hilfe
von England — die Hoffnung auf seine direkte Unter-
stützung durch Philipp von Frankreich scheint der Papst
zu dieser Zeit nicht mehr gehegt zu haben —, so konnte
vielleicht im Reich eine endgültige [Entscheidung gegen
den Staufer herbeigeführt werden.
Doch zu bedeutend waren die Erfolge, welche der
König von Frankreich gegen den thatenlosen Johann er-
zielt hatte, als dass Wunsch oder Machtwort des Papstes
Philipps Siegeslauf hätte Halt gebieten können. Seine
Grossen haben den vom Erfolge Begünstigten, schon ehe
der Abt nach Frankreich kam, geradezu aufgefordert,
sich vom Papst zu keinem Frieden, zu keinem Waffen-
stillstand zwingen zu lassen; elf Vasallen, seine mäch-
tigsten, erklärten schriftlich, dass sie ihm geraten, sich
durch Gewalt oder Zwang „des Papstes oder irgend eines
Kardinals“ nicht bestimmen zu lassen. „Thue der Papst
deswegen dem König Gewalt an“ — so schrieb der Graf
von Burgund — „so werde er dem König nach seinem
Können Hilfe leisten und mit dem Papst nur durch den
König Frieden schliessen“1 2). Auch die Erbitterung gegen
Johann wegen der Ermordung seines Neffen Arthur,
deren er beschuldigt wurde, mag Philipps Sache gefördert
haben.
Als nun der Abt nach Frankreich gekommen war,
wurde am 22. August 1203 eine Versammlung der geist-
1) Vgl. Ep. VII, 44 von 1204 April.
2) Delisle, „Catal.“ 762, 770—780. — Ree. XVII, 77 n.