IV
Anstatt des Vorwortes.
Erhaltung zu sorgen, durch Lokalforschungen an der grossen all-
gemeinen Arbeit der Architekturgeschichte teilzunehmen. Es fehlt hier
durchweg an lebendiger Anschauung der entfernteren Denkmälerkreise,
an der Möglichkeit gründlicher und methodischer Vergleichung. End-
lich denken wir an die immer dringender werdenden Desiderate des
Unterrichtes an Fachschulen, Akademien, Universitäten. Kein Zweifel,
es besteht offenbar weit über die Architektenkreise hinaus das Bedürfnis
nach einem neuen architekturgeschichtlichen Handbuch; aber nicht nach
einem in der Art der vorhandenen, zum Teil vortrefflichen, wie die
von Kugler, Lübke, Otte u. s. w., sondern nach einem Werke, das
unmittelbar an die Monumente selbst heranführt, das seinen Schwer-
punkt in die bildliche Darstellung legt, durch Reichhaltigkeit, Kor-
rektheit, planvolle Anordnung erheblich mehr zu bieten vermag, als
jene oben genannten.
Wenn wir mit einem solchen Versuche hervorzutreten wagen, so
bedarf es keiner besonderen Rechtfertigung, dass wir uns auf einen
Ausschnitt aus der allgemeinen Architekturgeschichte eingeschränkt und
dass wir gerade den christlichen Kirchenbau des Abendlandes dafür
ausgewählt haben.
Wir werden denselben von seinen Anfängen bis zum Erlöschen
der originalen Produktionskraft in den Ausläufern der Renaissance zur
Darstellung bringen.
Die Einheitlichkeit des Stoffes fordert zu möglichster Einheitlich-
keit der Behandlung auf. Das Gemeinschaftliche, Dauernde, Typische
soll vor und über dem Wandel der historischen Stile und nationalen
Besonderheiten klar hervortreten; aber auch ohne Vernachlässigung der
letzteren. Wir wählten deshalb eine streng systematische Vortrags-
weise. Das vorliegende erste Buch — die christlich-antike Baukunst —
lässt das Schema der Behandlung genügend erkennen; es wird mutatis
mutandis in den andern stilistischen Hauptgruppen — dem Romanischen,
dem Gotischen, der Renaissance — sich wiederholen.
In betreff der äusseren Einrichtung des Werkes haben wir uns
bemüht, es dem Zwecke bequemer Handbarkeit thunlichst anzupassen.
Insbesondere hoffen wir, dass die Trennung der Bildtafeln und des Textes
in gesonderte Bände, ein jeder der technisch zulässigen Minimalgrenze
des Formates möglichst nahe kommend, sich als zweckmässig und be-
quem erweisen werde. Doch ist für diese Trennung der praktische Beweg-
grund nicht der einzige und nicht der wichtigste. Sie entspricht unserer
Anstatt des Vorwortes.
Erhaltung zu sorgen, durch Lokalforschungen an der grossen all-
gemeinen Arbeit der Architekturgeschichte teilzunehmen. Es fehlt hier
durchweg an lebendiger Anschauung der entfernteren Denkmälerkreise,
an der Möglichkeit gründlicher und methodischer Vergleichung. End-
lich denken wir an die immer dringender werdenden Desiderate des
Unterrichtes an Fachschulen, Akademien, Universitäten. Kein Zweifel,
es besteht offenbar weit über die Architektenkreise hinaus das Bedürfnis
nach einem neuen architekturgeschichtlichen Handbuch; aber nicht nach
einem in der Art der vorhandenen, zum Teil vortrefflichen, wie die
von Kugler, Lübke, Otte u. s. w., sondern nach einem Werke, das
unmittelbar an die Monumente selbst heranführt, das seinen Schwer-
punkt in die bildliche Darstellung legt, durch Reichhaltigkeit, Kor-
rektheit, planvolle Anordnung erheblich mehr zu bieten vermag, als
jene oben genannten.
Wenn wir mit einem solchen Versuche hervorzutreten wagen, so
bedarf es keiner besonderen Rechtfertigung, dass wir uns auf einen
Ausschnitt aus der allgemeinen Architekturgeschichte eingeschränkt und
dass wir gerade den christlichen Kirchenbau des Abendlandes dafür
ausgewählt haben.
Wir werden denselben von seinen Anfängen bis zum Erlöschen
der originalen Produktionskraft in den Ausläufern der Renaissance zur
Darstellung bringen.
Die Einheitlichkeit des Stoffes fordert zu möglichster Einheitlich-
keit der Behandlung auf. Das Gemeinschaftliche, Dauernde, Typische
soll vor und über dem Wandel der historischen Stile und nationalen
Besonderheiten klar hervortreten; aber auch ohne Vernachlässigung der
letzteren. Wir wählten deshalb eine streng systematische Vortrags-
weise. Das vorliegende erste Buch — die christlich-antike Baukunst —
lässt das Schema der Behandlung genügend erkennen; es wird mutatis
mutandis in den andern stilistischen Hauptgruppen — dem Romanischen,
dem Gotischen, der Renaissance — sich wiederholen.
In betreff der äusseren Einrichtung des Werkes haben wir uns
bemüht, es dem Zwecke bequemer Handbarkeit thunlichst anzupassen.
Insbesondere hoffen wir, dass die Trennung der Bildtafeln und des Textes
in gesonderte Bände, ein jeder der technisch zulässigen Minimalgrenze
des Formates möglichst nahe kommend, sich als zweckmässig und be-
quem erweisen werde. Doch ist für diese Trennung der praktische Beweg-
grund nicht der einzige und nicht der wichtigste. Sie entspricht unserer