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Dehio, Georg; Bezold, Gustav von
Die kirchliche Baukunst des Abendlandes (Band 1) — Stuttgart, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.11368#0563
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Vierzehntes Kapitel.

Der Zentralbau.

Litteratur. — Allgemeines. Vgl. S. 18. Die oberitalienischen Baptisterien:
De Dartein, Etüde sur l'architecture Lombarde. Paris 1865 ff. — Cremona: Spielberg
in Zeitschrift f. Bauwesen 1859. — Pisa: Rohault de Fleury, Les Monuments de Pise
au moyen-äge. Paris 1866. — Parma: Lopez, II Battistero di Parma. Parma 1864. —
Florenz und Cremona: J. Durm in Zeitschrift f. Bauwesen 1887. — Dijon: Dom.
Plancher, Histoire de Bourgogne, Tom. I, 1739, mit einer für ihre Zeit sehr merk-
würdigen stilkritischen Abhandlung. — E. Henzlmann in Mitth. der C.-Comm. 1868. —
Rundbauten in Deutschland: Otte, Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie 1°. S. 21
bis 28. — Karner: Heider in den Mitth. der C.-Comm. I. 53. Lind, ebenda XII. 146.
— Schzuarz-Pheindorf: Simons, Die Doppelkirche zu Schwarz-Rheindorf, Bonn 1846.

Die Summe der auf uns gekommenen romanischen Zentralbauten
ist nicht klein; gleichwohl könnten wir sie — mit wenigen Aus-
nahmen — uns wegdenken, ohne dass im Gesamtbilde des Stils eine
auffallende Lücke entstände. Es fehlt ihnen Entwicklung und Zu-
sammenhang, die Mehrzahl gibt nur Wiederholung christlich-antiker
Typen. Die namhaftesten Werke hat Italien geliefert. Im Norden
steht, was aus der gleichförmigen Masse bedeutsam hervorragt, ent-
weder auf römischen Grundmauern oder knüpft an die Denkmals-
kirchen des heiligen Landes an. Wollte man aber daraus den nahe-
liegend scheinenden Schluss ziehen, dass die romanische Baukunst
oder mindestens die für die allgemeine Entwicklung massgebenden
nordischen Schulen gegen die spezifischen Vorzüge zentraler Anlage
gleichgültig waren, so würde man sehr fehlgehen. Wir haben darauf
hinzuweisen Gelegenheit gehabt und werden es im Kapitel über den
Aussenbau vollends in hellem Lichte sehen, wie der Basilikenbau des
Mittelalters seine reiche grundgestaltende Entfaltung wesentlich der
Aufnahme zentralistischer Motive verdankt: — um nur an das Allge-
meinwerden des Querhauses, an die Erweiterung des Chores durch
konzentrischen Umgang und radiante Kapellen, an die verstärkte
 
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