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Artur Weese.
gesiedelt war, empfand er wie alle phantasie-
begabten Köpfe als geistigen Zwang. Die
Behandlung der klassischen Sprachen war
für ihn eins mit dem weissen tonlosen Gyps,
in dem er zuerst die Antike kennen lernte.
»Ich hatte ein Gefühl von Kälteausstrahlung
diesen Dingen gegenüber.«
Er verliess die humanistische Bildungs-
stätte mit einem gewissen Mass grammati-
kalischer Kenntnisse. Eins aber hatte man
ihm gründlich ausgetrieben, das Beste: die
Freude und die Begeisterungsfähigkeit für
die alte Welt. Erst Gottfried Semper, der
sein Lehrer an der Bauschule des Polytech-
nikums in Zürich wurde, gab ihm das Ver-
lorene wieder, obendrein aber alle Grund-
anschauungen für eine weitere künstlerische
Selbsterziehung. Semper wirkte bestimmend
ggfijpBS
h. e. v. berlepsch. Schreiblisch mit Xylektipom-Einlagen.*)
Ausgeführt von buyten & söhne—Düsseldorf.
möglichen Pässe, auf Bergspitzen und in
Schluchten mit sich nahm, da lernte er
auch die sorgsame Naturbeobachtung, die
als ein Hauptkennzeichen sein ganzes künst-
lerisches Schaffen durchzieht. Der Vater
botanisirte, erklärte Pflanzen, Käfer,
Schmetterlinge, und machte auf alle
Eigenarten ihres Baues aufmerksam.
Aus dem am Wege liegenden Gestein,
das in der Art seiner Bruchflächen
gewisse Aehnlichkeiten mit der For-
mation im Grossen aufwies, liess er
ihn die Form der Gipfel und Kämme
begreifen. »Das sind Tage gewesen,
deren Zauber mir noch heute fest ein-
geprägt ist« — erzählt er selbst.
Den Schulunterricht am Gymnasium
in Zürich, wohin die Familie über-
*) Die nachfolgenden Möbel sind sammt und
sonders unter Anwendung dieses neuen Dekorations-
Mittels von der genannten Düsseldorfer Firma
ausgeführt. Die Beschläge sind ausgeführt von
Michael kiefer in München.
h. e. v. berlepsch.
Eckkredenz.
Artur Weese.
gesiedelt war, empfand er wie alle phantasie-
begabten Köpfe als geistigen Zwang. Die
Behandlung der klassischen Sprachen war
für ihn eins mit dem weissen tonlosen Gyps,
in dem er zuerst die Antike kennen lernte.
»Ich hatte ein Gefühl von Kälteausstrahlung
diesen Dingen gegenüber.«
Er verliess die humanistische Bildungs-
stätte mit einem gewissen Mass grammati-
kalischer Kenntnisse. Eins aber hatte man
ihm gründlich ausgetrieben, das Beste: die
Freude und die Begeisterungsfähigkeit für
die alte Welt. Erst Gottfried Semper, der
sein Lehrer an der Bauschule des Polytech-
nikums in Zürich wurde, gab ihm das Ver-
lorene wieder, obendrein aber alle Grund-
anschauungen für eine weitere künstlerische
Selbsterziehung. Semper wirkte bestimmend
ggfijpBS
h. e. v. berlepsch. Schreiblisch mit Xylektipom-Einlagen.*)
Ausgeführt von buyten & söhne—Düsseldorf.
möglichen Pässe, auf Bergspitzen und in
Schluchten mit sich nahm, da lernte er
auch die sorgsame Naturbeobachtung, die
als ein Hauptkennzeichen sein ganzes künst-
lerisches Schaffen durchzieht. Der Vater
botanisirte, erklärte Pflanzen, Käfer,
Schmetterlinge, und machte auf alle
Eigenarten ihres Baues aufmerksam.
Aus dem am Wege liegenden Gestein,
das in der Art seiner Bruchflächen
gewisse Aehnlichkeiten mit der For-
mation im Grossen aufwies, liess er
ihn die Form der Gipfel und Kämme
begreifen. »Das sind Tage gewesen,
deren Zauber mir noch heute fest ein-
geprägt ist« — erzählt er selbst.
Den Schulunterricht am Gymnasium
in Zürich, wohin die Familie über-
*) Die nachfolgenden Möbel sind sammt und
sonders unter Anwendung dieses neuen Dekorations-
Mittels von der genannten Düsseldorfer Firma
ausgeführt. Die Beschläge sind ausgeführt von
Michael kiefer in München.
h. e. v. berlepsch.
Eckkredenz.