DOI Artikel:
Fuchs, Georg: Angewandte Kunst im Glaspalast 1898
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0045
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Georg Fuchs.
H. E. v. BERLEPSCH. Plafond-Rosetten.
Ausgeführt von MAILE & BLERSCH IN MÜNCHEN, und bemalt.
dieses bedeutenden Meisters der Kunst-
verglasung kommen wenig zur Geltung,
weil sie sehr schlecht placirt sind. Von
Architekten seien hervorgehoben: Martin
Dülfcr, H. Ilelbig äf Ernst Haiger (Villen)
das Modell zum Bismarck-Thurme auf der
Rottmannshöhe von Th. Fischer, sowie
mancherlei monumentale Versuche im Stile
Bruno Schmitz.
Daran schliesst sich weiter ein als
»Römischer Wohnraum« frei behandeltes
Gemach mit Stuckplafond, Mosaik- und
Muschelbrunnen, Marmorboden und pompe-
janischen Möbeln nach Angabe von Professor
Emanuel Seidl. Hier sind Krüge, Vasen
und Schalen von Lesbros, Tiffany,
Dalßayrat, Rigot und Grcs Picarde ge-
schickt verwendet. Diese durch und
durch »modern« empfundenen Gefässe
harmoniren vortrefflich mit dem Ge-
sammt - Karakter des Raumes, denn
dieser ist in der Stimmung eigentlich
auch modern, weshalb wir auch nicht
darauf verzichten wollten, ihn in diesem
Hefte (S. 44) vorzuführen. Es folgt
ein noch unfertiges »wohnliches Zim-
mer« im Biedermaier-Geschmack von
den Architekten Heibig und Haiger
entworfen und von der Hofmöbelfabrik
A. Pössenbacher ausgeführt. Die lei-
tenden Architekten haben auch die
Zeichnungen zu Sopha, Fenstersitzen,
Glasschrank, Spiegel etc. im genannten
Stile gefertigt, während ihnen für das
Pianoforte die Hängelampe und die
Gaskamin -Verkleidung Skizzen Paul
Höcker's, des bekannten Interieur-
Malers, vorlagen. Wenn auch der Karakter
eines »wohnlichen Zimmers« noch nicht
ganz erreicht ist, so ist doch der Eindruck
des »Ausstellungs-Magazines« besser ver-
mieden als in den Räumen der »Modernen«,
welche wir nunmehr betreten.
Zunächst den Saal des bayerischen Kunst-
gewerbe-Vereines. Leitender Architekt:
Wilhelm Bertsch. Die Stuckdecke nach Ent-
würfen von Karl Gross hergestellt von
L. Ulsess ist als ganz vorzüglich zu bezeichnen
und unstreitig das Beste dieses Ausstellungs-
Raumes. So einfach und anmuthig sie sich
über das an sich recht monotone Tonnen-
v. berlepsch. Stück einer Plafond-Füllung.
Ausgeführt von giobbe & rappa in München.
Georg Fuchs.
H. E. v. BERLEPSCH. Plafond-Rosetten.
Ausgeführt von MAILE & BLERSCH IN MÜNCHEN, und bemalt.
dieses bedeutenden Meisters der Kunst-
verglasung kommen wenig zur Geltung,
weil sie sehr schlecht placirt sind. Von
Architekten seien hervorgehoben: Martin
Dülfcr, H. Ilelbig äf Ernst Haiger (Villen)
das Modell zum Bismarck-Thurme auf der
Rottmannshöhe von Th. Fischer, sowie
mancherlei monumentale Versuche im Stile
Bruno Schmitz.
Daran schliesst sich weiter ein als
»Römischer Wohnraum« frei behandeltes
Gemach mit Stuckplafond, Mosaik- und
Muschelbrunnen, Marmorboden und pompe-
janischen Möbeln nach Angabe von Professor
Emanuel Seidl. Hier sind Krüge, Vasen
und Schalen von Lesbros, Tiffany,
Dalßayrat, Rigot und Grcs Picarde ge-
schickt verwendet. Diese durch und
durch »modern« empfundenen Gefässe
harmoniren vortrefflich mit dem Ge-
sammt - Karakter des Raumes, denn
dieser ist in der Stimmung eigentlich
auch modern, weshalb wir auch nicht
darauf verzichten wollten, ihn in diesem
Hefte (S. 44) vorzuführen. Es folgt
ein noch unfertiges »wohnliches Zim-
mer« im Biedermaier-Geschmack von
den Architekten Heibig und Haiger
entworfen und von der Hofmöbelfabrik
A. Pössenbacher ausgeführt. Die lei-
tenden Architekten haben auch die
Zeichnungen zu Sopha, Fenstersitzen,
Glasschrank, Spiegel etc. im genannten
Stile gefertigt, während ihnen für das
Pianoforte die Hängelampe und die
Gaskamin -Verkleidung Skizzen Paul
Höcker's, des bekannten Interieur-
Malers, vorlagen. Wenn auch der Karakter
eines »wohnlichen Zimmers« noch nicht
ganz erreicht ist, so ist doch der Eindruck
des »Ausstellungs-Magazines« besser ver-
mieden als in den Räumen der »Modernen«,
welche wir nunmehr betreten.
Zunächst den Saal des bayerischen Kunst-
gewerbe-Vereines. Leitender Architekt:
Wilhelm Bertsch. Die Stuckdecke nach Ent-
würfen von Karl Gross hergestellt von
L. Ulsess ist als ganz vorzüglich zu bezeichnen
und unstreitig das Beste dieses Ausstellungs-
Raumes. So einfach und anmuthig sie sich
über das an sich recht monotone Tonnen-
v. berlepsch. Stück einer Plafond-Füllung.
Ausgeführt von giobbe & rappa in München.