DOI Artikel:
Fuchs, Georg: Angewandte Kunst im Glaspalast 1898
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0052
Angewandte Kunst im
Glaspalaste 1898.
3'
h. e.
v. »ttiiJMu Wein-Kühler. Ausgef. von j. winhart 4 co.
Schmiedeeis. Untersatz von m. kiefer — münchen.
-münchen.
den Eigenart, Sicherheit
und Reife entfernt sind,
das gibt uns ein Vergleich
der Möbel der Vereinigten
Werkstätten mit den in
denselben Räumen aufge-
stellten Möbeln von Charles
Plumet nach Entwürfen
von Tony Seimersheim zu
erkennen. Diese Pariser
Arbeiten sind gewiss keine
Schöpfungen von hoher
Eigenart, sie sind im eng-
lischen Karakter, sie sind
in keiner Hinsicht be-
beiden Räume, welche Erzeugnisse dieser
Versuchs-Anstalt enthalten, nicht aus dem
Auge verlieren, und auch nicht den Um-
stand, dass die Vereinigten Werkstätten erst
vor wenigen Monaten ins Leben gerufen
wurden. Bei solchen Voraussetzungen müssen
sowohl die Leistungen als die Erfolge der
Vereinigten Werkstätten immerhin Aner-
kennung finden. Hier ist der Fortschritt
zweifellos! Noch ist es weit zum Ziele;
allein wenn im rechten Geiste und mit
der bisherigen Thatkraft weiter gearbeitet
wird, so wird es in nicht zu ferner Zeit
erreicht sein. Die Leitung ist in guten 1 Länden.
Wie
weit wir noch von der zu erstreben-
deutend. Trotzdem em-
pfinden wir davor: das ist Kunst, mit der
sich wohnen lässt! Alles ist leicht und an-
muthig gelöst, da ist nichts Lärmendes, nichts
Aufdringliches. Die Wirkung der äusserst
sorgfältig und raffinirt behandelten Hölzer
meist Birnbaum, ist entzückend. In den
Formen keine Härten, keine Schrullen, nichts
Tastendes und nichts Plumpes, keine todten
Stellen, an denen die künstlerische Lösung
vergessen wurde, vor allem nichts Ueber-
flüssiges, aber auch nichts Kärgliches. Das
sind Ergebnisse einer reifen Kunst, und das
ist es, was uns anzieht an diesen Möbeln,
obwohl sie innerhalb der Kunstentwickelung,
welcher sie angehören, durchaus keinen hohen
h. e. v
berlepsch. Wein-Kühler. Ausgef. von j. winhaxt * co.—münchen.
Schmiedeeiserner Untersatz von m. Kiefer—München.
Glaspalaste 1898.
3'
h. e.
v. »ttiiJMu Wein-Kühler. Ausgef. von j. winhart 4 co.
Schmiedeeis. Untersatz von m. kiefer — münchen.
-münchen.
den Eigenart, Sicherheit
und Reife entfernt sind,
das gibt uns ein Vergleich
der Möbel der Vereinigten
Werkstätten mit den in
denselben Räumen aufge-
stellten Möbeln von Charles
Plumet nach Entwürfen
von Tony Seimersheim zu
erkennen. Diese Pariser
Arbeiten sind gewiss keine
Schöpfungen von hoher
Eigenart, sie sind im eng-
lischen Karakter, sie sind
in keiner Hinsicht be-
beiden Räume, welche Erzeugnisse dieser
Versuchs-Anstalt enthalten, nicht aus dem
Auge verlieren, und auch nicht den Um-
stand, dass die Vereinigten Werkstätten erst
vor wenigen Monaten ins Leben gerufen
wurden. Bei solchen Voraussetzungen müssen
sowohl die Leistungen als die Erfolge der
Vereinigten Werkstätten immerhin Aner-
kennung finden. Hier ist der Fortschritt
zweifellos! Noch ist es weit zum Ziele;
allein wenn im rechten Geiste und mit
der bisherigen Thatkraft weiter gearbeitet
wird, so wird es in nicht zu ferner Zeit
erreicht sein. Die Leitung ist in guten 1 Länden.
Wie
weit wir noch von der zu erstreben-
deutend. Trotzdem em-
pfinden wir davor: das ist Kunst, mit der
sich wohnen lässt! Alles ist leicht und an-
muthig gelöst, da ist nichts Lärmendes, nichts
Aufdringliches. Die Wirkung der äusserst
sorgfältig und raffinirt behandelten Hölzer
meist Birnbaum, ist entzückend. In den
Formen keine Härten, keine Schrullen, nichts
Tastendes und nichts Plumpes, keine todten
Stellen, an denen die künstlerische Lösung
vergessen wurde, vor allem nichts Ueber-
flüssiges, aber auch nichts Kärgliches. Das
sind Ergebnisse einer reifen Kunst, und das
ist es, was uns anzieht an diesen Möbeln,
obwohl sie innerhalb der Kunstentwickelung,
welcher sie angehören, durchaus keinen hohen
h. e. v
berlepsch. Wein-Kühler. Ausgef. von j. winhaxt * co.—münchen.
Schmiedeeiserner Untersatz von m. Kiefer—München.