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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 3.1898-1899

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Fuchs, Georg: Angewandte Kunst im Glaspalast 1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0061

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4Q

"Georg Fuchs:

Lobende Erwähnung. GEORG WÖRNER—FRANKFURT A. M.

Wettbewerb IX. der »Deutschen Kunst und Dekoration« : »Flurfenster«.

den Fries und die Schablonenmalerei ent-
worfen hat. Fensterlaibung und Nischen-
Malerei stammen von Elisabeth Erber, ebenso
einige nette Stickmuster für die von Frau
Krüger geleitete Maschinenstickerei der
Vereinigten Werkstätten, für welche auch
S. Meinhold und M. Behmer entworfen
haben. Der Leiter der Anstalt, F. A. O.
Krüger, versucht sich in Verbindung mit
Bruno Paul in Ziergläsern und Elkan Meier
mit Schmuz-Baudiss in Vasen in der Metall-
Legirung der Japaner. Die schmiedeeisernen
Feuchter von Franz Ringer sind noch recht
unbeholfen; besser, z.T. wirkliche Leistungen,
sind seine Wanduhren mit volksthümlichen
Motiven in Holz und Metall. Sehr hübsch
sind die Thee-Service und Leuchtkörper von

Eugen Berner, sowie
seine japanisch patinirte
Aschenschale. Die Zinn-
gefässe von Karl Gross
sind reife, solide Arbeiten,
auch in schmucklosester
Einfachheit hochkünstle-
risch und edel wirkend.
Zu erwähnen wären noch
die Schmucksachen von
Hirzel, ein von Ubbelohde
in Tempera bemalter
Wandschirm, ein Schrank
von Alfred Pelrasch in
ungarischem Eschenholz,
dessen Messingbeschlag
zu aufdringlich wirkt und
z. T. noch bekannten Ar-
beiten August Endell's
auffallend ähnelt. Der
bekannte Karikaturen-
zeichner Bruno Paul stellt
zwei sehr grosse Vor-
hänge aus, blau mit
schwarzer Applikation,
ausgeführt von Frau
Krüger, mit einem viel-
verschlungenen Motiv,
das beinahe etwas von
Karikatur auf die aller-
jüngsten »Linien-Wüst-
linge« an sich hat. — Zu
erwähnen sind auch die
hübschen Kissen mit Gobelinbezug, welcher
in Scherrebek nach Entwürfen v. Beckerath's
in Düsseldorf gewebt wurde, Zinn, vide-
poches, von Bosselt und die Kissen mit
Stickereien der Prinzessin Cantacuzene,
endlich die wundervollen neuen Stickereien
nach Entwürfen von Hermann Obrist, aus-
geführt von Bertha Ruchet: ein kleiner
Ofenschirm, Stickerei für eine Blouse, ein
Kissen mit rothen Blüthen auf grün Moire
und ein solches mit grünen Blättern auf
dem gleichen Stoffe, besonders aber die
grossartige braune Tischdecke mit einem
Borken - Motive in Applikation als Rand-
verzierung.

Mit Obrist treten wir in das Reich
künstlerischer Reife und stilistisch - eigen-
 
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