Die Karlsruher Künstler-Lithographien.
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lieh werden, ihr Genuss sei immer nur das
Vorrecht einiger besonders hochstehender
Kreise. Dem widerspricht die ganze bürger-
liche Kunst in Deutschland während der
Reformationszeit, wo u. a. auch die besten
Werke des Kunstdrucks auf Messen und
Märkten feilgehalten wurden. Wäre es nun
nicht auch in unserer Zeit ebenso gut mög-
lich, dem weniger bemittelten Bürgersmanne
ein wirkliches Kunstwerk ins Haus zu
geben? Die darauf hinzielenden Versuche
der deutschen Kunstvereine sind in ihren
Bemühungen nur deshalb ohne Erfolg ge-
blieben, weil sie immer mehr zu Versorg-
anstalten der nachschaffenden handwerklichen
Kupferstecher wurden. Es scheint mir, als
wenn die Künstlern er eme, indem sie neben
anderem neuerdings die Pflege des Kunst-
drucks so energisch in die Hand genommen
haben, von neuem dazu berufen seien, die
Wege anzubahnen, um die Kunst zu einem
Gemeingut des Volkes werden zu lassen!
Der Karlsruher Künstlerbund ist darin,
ob mit dieser Absicht oder ohne sie, am
weitesten vorangegangen. Die Schöpfungen
seiner Mitglieder auf dem Gebiete der Original-
lithographie, sowohl die in den vom Bunde
herausgegebenenHeften erschienenen, wieauch
die von den Einzelnen besonders angefertigten
Drucke, haben vor manchen ähnlichen Ver-
suchen zunächst Das voraus, dass sie zumeist
nicht in unfertigen Skizzen bestehen, sondern
dass sie als ausgeführte, gleichmässig durch-
gebildete Arbeiten sich darbieten. Die meisten
HANS R. V. VOLKMANN-KARLSRUHE.
Rahmen nach einem Entwurf von PROF. M. LÄUGER.
Campo Santo, Oelbild.
Ausgeführt von HANS R. v. VOLKMANN.
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lieh werden, ihr Genuss sei immer nur das
Vorrecht einiger besonders hochstehender
Kreise. Dem widerspricht die ganze bürger-
liche Kunst in Deutschland während der
Reformationszeit, wo u. a. auch die besten
Werke des Kunstdrucks auf Messen und
Märkten feilgehalten wurden. Wäre es nun
nicht auch in unserer Zeit ebenso gut mög-
lich, dem weniger bemittelten Bürgersmanne
ein wirkliches Kunstwerk ins Haus zu
geben? Die darauf hinzielenden Versuche
der deutschen Kunstvereine sind in ihren
Bemühungen nur deshalb ohne Erfolg ge-
blieben, weil sie immer mehr zu Versorg-
anstalten der nachschaffenden handwerklichen
Kupferstecher wurden. Es scheint mir, als
wenn die Künstlern er eme, indem sie neben
anderem neuerdings die Pflege des Kunst-
drucks so energisch in die Hand genommen
haben, von neuem dazu berufen seien, die
Wege anzubahnen, um die Kunst zu einem
Gemeingut des Volkes werden zu lassen!
Der Karlsruher Künstlerbund ist darin,
ob mit dieser Absicht oder ohne sie, am
weitesten vorangegangen. Die Schöpfungen
seiner Mitglieder auf dem Gebiete der Original-
lithographie, sowohl die in den vom Bunde
herausgegebenenHeften erschienenen, wieauch
die von den Einzelnen besonders angefertigten
Drucke, haben vor manchen ähnlichen Ver-
suchen zunächst Das voraus, dass sie zumeist
nicht in unfertigen Skizzen bestehen, sondern
dass sie als ausgeführte, gleichmässig durch-
gebildete Arbeiten sich darbieten. Die meisten
HANS R. V. VOLKMANN-KARLSRUHE.
Rahmen nach einem Entwurf von PROF. M. LÄUGER.
Campo Santo, Oelbild.
Ausgeführt von HANS R. v. VOLKMANN.