zum Spiel. Einen ganz anderen Karakter
als alle diese Blätter zeigen seine Kaktus-
blüthen, wobei es dem Künstler sichtlich
darauf ankam, das lebhafte Roth der Blüthen
aus dem blaugrünen Blättergrunde so heraus-
leuchten zu lassen, wie er es in der Wirk-
lichkeit beobachtet hat.
Das Gebiet des Blumenstücks hat man
in Karlsruhe sonst den Damen überlassen.
Frau /. Fickentscher zeigt einige Rosen in
zarten Farben und im Flächendruck von
guter dekorativer Wirkung. Bedeutender
und als keckes Wagestück sehr bemerkens-
werth erscheint das mit wildem Wein über-
wachsene Haus; das Laub ist vorn brennend
roth und erscheint nach hintenzu braunroth.
Fräulein B. Welte zeigt gleichfalls einige
dekorativ gute Blumenstücke, während Frau
Roman in ihren mit zwei Farben gedruckten
Blumen auf Menukarten in dem Fortlassen
der Umrisse um die glatte leblose Fläche zu
sehr durch die Plakatmanier beeinflusst scheint.
Damit ist dem Plakat-Stil für solche Blätter
doch ein zu grosser Einfluss zugesprochen.
Eine Anzahl der jüngeren Karlsruher
Künstler hat neben den schon genannten
und den älteren Meistern in der Lithographie
ganz hervorragende Leistungen aufzuweisen.
Da sind zunächst von Heinrich Heyne, einige
Bauernhäuser am Weiher bemerkenswerth,
die auf blaugrünem Grunde mit der schwarzen
Zeichnungsplatte gedruckt sind. Die dunkeln
Umrisse heben sich klar von dem hellen
Himmelston ab, während in den plätschernden
Wellen sie in verschwimmenden Formen sich
wiederspiegeln. Das Ganze macht so sehr den
Eindruck friedlicher Sommerstille, dass das
mit den einfachsten Mitteln erzielte Bild nicht
ohne Stimmungsreiz bleibt. Etwas farbiger
ist die strickende Frau am Fenster, wobei
der durch grünes Laub eindringende Sonnen-
schein gut getroffen ist. Ein einfarbiges
grösseres Blatt »Auch eine Krone« macht
jedoch mehr den Eindruck einer Illustration;
als alle diese Blätter zeigen seine Kaktus-
blüthen, wobei es dem Künstler sichtlich
darauf ankam, das lebhafte Roth der Blüthen
aus dem blaugrünen Blättergrunde so heraus-
leuchten zu lassen, wie er es in der Wirk-
lichkeit beobachtet hat.
Das Gebiet des Blumenstücks hat man
in Karlsruhe sonst den Damen überlassen.
Frau /. Fickentscher zeigt einige Rosen in
zarten Farben und im Flächendruck von
guter dekorativer Wirkung. Bedeutender
und als keckes Wagestück sehr bemerkens-
werth erscheint das mit wildem Wein über-
wachsene Haus; das Laub ist vorn brennend
roth und erscheint nach hintenzu braunroth.
Fräulein B. Welte zeigt gleichfalls einige
dekorativ gute Blumenstücke, während Frau
Roman in ihren mit zwei Farben gedruckten
Blumen auf Menukarten in dem Fortlassen
der Umrisse um die glatte leblose Fläche zu
sehr durch die Plakatmanier beeinflusst scheint.
Damit ist dem Plakat-Stil für solche Blätter
doch ein zu grosser Einfluss zugesprochen.
Eine Anzahl der jüngeren Karlsruher
Künstler hat neben den schon genannten
und den älteren Meistern in der Lithographie
ganz hervorragende Leistungen aufzuweisen.
Da sind zunächst von Heinrich Heyne, einige
Bauernhäuser am Weiher bemerkenswerth,
die auf blaugrünem Grunde mit der schwarzen
Zeichnungsplatte gedruckt sind. Die dunkeln
Umrisse heben sich klar von dem hellen
Himmelston ab, während in den plätschernden
Wellen sie in verschwimmenden Formen sich
wiederspiegeln. Das Ganze macht so sehr den
Eindruck friedlicher Sommerstille, dass das
mit den einfachsten Mitteln erzielte Bild nicht
ohne Stimmungsreiz bleibt. Etwas farbiger
ist die strickende Frau am Fenster, wobei
der durch grünes Laub eindringende Sonnen-
schein gut getroffen ist. Ein einfarbiges
grösseres Blatt »Auch eine Krone« macht
jedoch mehr den Eindruck einer Illustration;