A telicr-Nachrichtcn.
07
die Naturerscheinung und j eine sehr leb-
hafte Phantasie sind den Arbeiten des
jugendlichen Künstlers nicht abzusprechen.
Er verdient es durchaus von verständigen
Auftraggebern für graphische Dekoration
herangezogen zu werden. Mögen auch
einige seiner Entwürfe auf manchen den
Eindruck ungeklärter Phantastik machen:
in den Schranken, welche die dekorative
Zwecksetzung unwillkürlich zieht, wird er
vor Ausschweifungen bewahrt bleiben. Es
wäre ja traurig, wenn jugendliche Künstler
von so hoher Begabung sich der Vorrechte
ihres Alters begeben müssten, zumal sie
gerade durch keckes Zugreifen und über-
müthige Gestaltungslust erst dazu kommen
können, ihren eigentlichen Beruf zu ent-
decken. Wie sich aus seinen Vignetten und
auch aus dem eine alte Stadt darstellenden
Blatte schliessen lässt, ist es ihm darum zu
thun, aus den Vorstellungen, welche in ihm
durch eine Idee oder gegebene Aufgabe
erweckt werden, das Einfachste auszusondern
und mit dem Stifte festzuhalten, dann künst-
lerisch derart auszugestalten, dass es als das
Erschöpfende, Erfüllende erscheint. Dieses
Prinzip scheint uns die Grundlage des künst-
lerischen Schaffens überhaupt zu sein, und
es kann nur die freudigsten Hoffnungen
erwecken, dass die Karlsruher so streng
daran festhalten. E. R. Weiss wird uns sicher-
lich noch oft in diesen Heften begegnen.
KÜNSTLER-POSTKARTEN DES
BUNDES. Die G. Braun'sche Hofbuch-
druckerei erlangte durch einPreis-A usschreiben
für die Mitglieder des Künstlerbundes eine
Serie von Künstler-Postkarten, welche in-
zwischen in wohlgelungenen Original-Litho-
graphien vorliegen. Diese wurden unter
PROF. R. POETZELEERGER — KARLSRUHE.
Akt-Studiem
99. IL 6.
07
die Naturerscheinung und j eine sehr leb-
hafte Phantasie sind den Arbeiten des
jugendlichen Künstlers nicht abzusprechen.
Er verdient es durchaus von verständigen
Auftraggebern für graphische Dekoration
herangezogen zu werden. Mögen auch
einige seiner Entwürfe auf manchen den
Eindruck ungeklärter Phantastik machen:
in den Schranken, welche die dekorative
Zwecksetzung unwillkürlich zieht, wird er
vor Ausschweifungen bewahrt bleiben. Es
wäre ja traurig, wenn jugendliche Künstler
von so hoher Begabung sich der Vorrechte
ihres Alters begeben müssten, zumal sie
gerade durch keckes Zugreifen und über-
müthige Gestaltungslust erst dazu kommen
können, ihren eigentlichen Beruf zu ent-
decken. Wie sich aus seinen Vignetten und
auch aus dem eine alte Stadt darstellenden
Blatte schliessen lässt, ist es ihm darum zu
thun, aus den Vorstellungen, welche in ihm
durch eine Idee oder gegebene Aufgabe
erweckt werden, das Einfachste auszusondern
und mit dem Stifte festzuhalten, dann künst-
lerisch derart auszugestalten, dass es als das
Erschöpfende, Erfüllende erscheint. Dieses
Prinzip scheint uns die Grundlage des künst-
lerischen Schaffens überhaupt zu sein, und
es kann nur die freudigsten Hoffnungen
erwecken, dass die Karlsruher so streng
daran festhalten. E. R. Weiss wird uns sicher-
lich noch oft in diesen Heften begegnen.
KÜNSTLER-POSTKARTEN DES
BUNDES. Die G. Braun'sche Hofbuch-
druckerei erlangte durch einPreis-A usschreiben
für die Mitglieder des Künstlerbundes eine
Serie von Künstler-Postkarten, welche in-
zwischen in wohlgelungenen Original-Litho-
graphien vorliegen. Diese wurden unter
PROF. R. POETZELEERGER — KARLSRUHE.
Akt-Studiem
99. IL 6.