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Darmstädter Kunst- und Kunstgewerbe-Ausstellung.
W. MICHAEL—MÜNCHEN.
Eck-Schrank.
zur Seite stand. Der eigent-
liche und ideale Zweck der
Ausstellung war: zu beleh-
ren und anzuregen, das
Stil-Gefühl und den Ge-
schmack im deutsch-natio-
nalen Sinne zu beleben.
Verfehlt wäre es daher ge-
wesen, wenn die einzelnen
Möbel, Gefässe, Webereien,
Tapeten etc. zusammenhang-
los wie zum Zwecke des Ver-
kaufes aufgestellt worden
wären. Dieselben wurden
daher durch wesentliche Ver-
änderungen in den zur Be-
herbergung der Ausstellung
zur Verfügung stehenden
Räumlichkeiten der »Kunst-
Halle« in ihrer zweck-
mässigen Verwendung
und stilistischen Zusam-
mengehörigkeit vorge-
führt. — Namentlich wurde
ganz besonderer Werth auf
die Gestaltung geschlosse-
ner, anheimelnder Zimmer
gelegt, um im Publikum das
Gefühl für deutsches Wesen
und deutschen Karakter in
der neuzeitlichen Kunst wach-
zurufen. — So sind auch durch-
weg Erzeugnisse an Tapeten
und sonstigem Bekleidungs-
Material für Wand und Decke
zur Verwendung gekommen,
deren Erwerbung im Handel
auch dem weniger Begüterten
möglich ist; von Gobelins,
kostbaren Wandgeweben so-
wie Decken in Kunstschrei-
nerei ist also grundsätzlich
Abstand genommen worden.
Der interessanteste Raum
war wohl das »Blaue Zim-
mer« mit der reizenden
Einrichtung von Wilhelm
Michael in München. Sie
umfasste einen Ausziehtisch, 4
Stühle, ein Sopha, zwei ge-
Darmstädter Kunst- und Kunstgewerbe-Ausstellung.
W. MICHAEL—MÜNCHEN.
Eck-Schrank.
zur Seite stand. Der eigent-
liche und ideale Zweck der
Ausstellung war: zu beleh-
ren und anzuregen, das
Stil-Gefühl und den Ge-
schmack im deutsch-natio-
nalen Sinne zu beleben.
Verfehlt wäre es daher ge-
wesen, wenn die einzelnen
Möbel, Gefässe, Webereien,
Tapeten etc. zusammenhang-
los wie zum Zwecke des Ver-
kaufes aufgestellt worden
wären. Dieselben wurden
daher durch wesentliche Ver-
änderungen in den zur Be-
herbergung der Ausstellung
zur Verfügung stehenden
Räumlichkeiten der »Kunst-
Halle« in ihrer zweck-
mässigen Verwendung
und stilistischen Zusam-
mengehörigkeit vorge-
führt. — Namentlich wurde
ganz besonderer Werth auf
die Gestaltung geschlosse-
ner, anheimelnder Zimmer
gelegt, um im Publikum das
Gefühl für deutsches Wesen
und deutschen Karakter in
der neuzeitlichen Kunst wach-
zurufen. — So sind auch durch-
weg Erzeugnisse an Tapeten
und sonstigem Bekleidungs-
Material für Wand und Decke
zur Verwendung gekommen,
deren Erwerbung im Handel
auch dem weniger Begüterten
möglich ist; von Gobelins,
kostbaren Wandgeweben so-
wie Decken in Kunstschrei-
nerei ist also grundsätzlich
Abstand genommen worden.
Der interessanteste Raum
war wohl das »Blaue Zim-
mer« mit der reizenden
Einrichtung von Wilhelm
Michael in München. Sie
umfasste einen Ausziehtisch, 4
Stühle, ein Sopha, zwei ge-