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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 3.1898-1899

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Eingeschaltetes Preisausschreiben der "Deutschen Kunst und Dekoration"
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https://doi.org/10.11588/diglit.6386#0174

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Eingeschaltetes Preis-A usschreiben.

145

Das Kalender-Blatt soll ein Kunstblatt im
Rahmen eines wirklich gediegenen und
künstlerischen Farben-Druckes sein, das zu-
gleich neben seiner Aufgabe als Tages-
Kalender zu dienen, seine weitere Aufgabe
ein guter Wandschmuck zu sein, erfüllen
soll. Nackte Figuren sind unbedingt zu
vermeiden, ebenso tendenziöse Darstellungen
religiösen oder geschichtlichen Inhalts. Neben
dem reichen Schatz an deutschen Sagen und
Märchen — ausgeschlossen sind nur Roth-
käppchen, Aschenbrödel und Dornröschen —

MARGARETHE v. KRAUCH1TSCH. Notenständer,

Ausführung HERM. FISCHER — HALLE A. S.
99. HL 6.

dürften Szenen aus dem Familienleben, dem
Erwerbs- und Berufsleben, aus Handel und
Schifffahrt, aus dem Weltverkehr, aus den
Errungenschaften moderner Forschungen auf
den Gebieten der Wissenschaften und Indu-
strien willkommene Anregungen für die
Lösung des eigentlichen Entwurfes bieten.
Nicht zuletzt aber dürfte das Jahr 1900 selbst
in seinen vielfachen Beziehungen zu einer
sinnbildlichen Verherrlichung oder allego-
rischen Darstellung in allgemeinverständ-
licher Auffassung mancherlei Möglichkeiten
gerade für die Schaffung eines anziehenden
und inhaltlich werthvollen Stoffes für die
Schaffung eines Kalender-Bildes gewähren.

Die Entwürfe sind sämmtlich in natürlicher
Grösse und farbig darzustellen. Dieselben
müssen an sichtbarer Stelle die Inschrift
Hamburger-Engros-Lager 1900 enthalten und
ausserdem einen entsprechend gleichwerthigen
Raum frei lassen für den späteren Eindruck
einer bestimmten Firma mit Namen, Wohn-
ort, Strasse und Hausnummer. Trotz der
oben angedeuteten Einschränkung in Bezug
auf die Vermeidung des Nackten wird auf
Kompositionen, die im Sinne der neuzeitlichen
Bestrebungen gelöst sind, ein ganz besonderer
Werth gelegt.

Es gelangen unter allen Umständen
folgende Preise zur Vertheilung:

Ein I. Preis von Mk. 600.—
» II. » » » 400.—
» III. » » » 200.—
zusammen also Mk. 1200.— für die
drei künstlerisch bedeutendsten und technisch
vollendetsten Arbeiten. Ausserdem behält
sich die Firma M. J. Emden Söhne—Ham-
burg das Recht vor, weitere gediegene Ar-
beiten zum Preise von Mk. 150.— für jeden
Entwurf anzukaufen.

Das Preisgericht wird aus folgenden
Herren zusammengesetzt sein:

Prof. Dr. Justus Brinckmann, Direktor
des Museums für Kunst und Gewerbe, Prof.
Dr. Alfred Lichtwark, Direktor der Kunst-
halle, Maler und Zeichner Oskar Schwind-
razheim, sämmtlich in Hamburg, ferner aus
zwei Herren der ausschreibenden Firma und
dem Herausgeber der »Deutschen Kunst
und Dekoration« Herrn A. Koch—Darmstadt.
 
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