Das heutige Düsseldorf.
ludw. keller—düsseldorf.
Porträt.
jetzt beginnt eine deutsche Auffassung der
Landschaft! Auf der diesjährigen Sezession
in München konnte man zwei Bilder sehen
»Frühling« und »Herbst in Schliersee«
das war rein indi- . .
viduelle, unabhäng-
ige , oberdeutsche
Lan dschaf tsm al erei!
Möchten die einzel-
nen Landschafter
jeder so seine Hei-
math sehen, ver-
stehen und malen
wie Rudolf Heider
es hier gethan hat!
Leistikow in Berlin
vertieft sich ja auf
ähnliche Weise in
die märkische Kie-
fernlandschaft! Hier
in Düsseldorf hat
Jernberg wieder be-
gonnen, seine Hei-
math zu malen,
Eugen Kampf
noch bei Belgien,
und Hermanns malt p. philippi—Düsseldorf.
unentwegt Holland! Sie sind tüchtige
»Könner«, aber sie sind »heimathlos« und
unglaublich einseitig. Unentwegt malen sie
dasselbe Bild. Man nimmt die Landschafts-
malerei hier in Düsseldorf, ich glaube in
Deutschland überhaupt, nicht ernst genug.
Talente ersten Ranges widmen sich hier nie
der Landschaftsmalerei, es sind immer solche
Leute, die keine Figur zeichnen können, ein
gewisser Mangel an Talent liegt hierin immer,
mag einer sonst noch so malerisch veranlagt
sein. Daher denn auch der Umstand, dass
wir hier keinen Landschafter haben, der
eine gute Staffage in seine Landschaft setzen
könnte. Ein Landschafter, der ebensogut
ein Figurenbild malen kann, wie eine Land-
schaft — im Ausland können dies die meisten
— wird auch selten so der Eintönigkeit ver-
fallen, wie dies hier die Landschafter sind.
Neben Jernberg, Kampf "und Hermanns sind
als Landschaftsradirer vornehmlich Liesegang
und Wendling zu nennen. Otto ist in letzter
Zeit mit sehr nennenswerthen farbigen Litho-
graphien vertreten. Der rein malerisch be-
gabteste unter den Landschaftern ist Julhis
Bretz. Seine eigenartige, einfache und grosse
Naturauffassung wird jedem aus dem aparten
Gemälde: Winkelweissheit.
ludw. keller—düsseldorf.
Porträt.
jetzt beginnt eine deutsche Auffassung der
Landschaft! Auf der diesjährigen Sezession
in München konnte man zwei Bilder sehen
»Frühling« und »Herbst in Schliersee«
das war rein indi- . .
viduelle, unabhäng-
ige , oberdeutsche
Lan dschaf tsm al erei!
Möchten die einzel-
nen Landschafter
jeder so seine Hei-
math sehen, ver-
stehen und malen
wie Rudolf Heider
es hier gethan hat!
Leistikow in Berlin
vertieft sich ja auf
ähnliche Weise in
die märkische Kie-
fernlandschaft! Hier
in Düsseldorf hat
Jernberg wieder be-
gonnen, seine Hei-
math zu malen,
Eugen Kampf
noch bei Belgien,
und Hermanns malt p. philippi—Düsseldorf.
unentwegt Holland! Sie sind tüchtige
»Könner«, aber sie sind »heimathlos« und
unglaublich einseitig. Unentwegt malen sie
dasselbe Bild. Man nimmt die Landschafts-
malerei hier in Düsseldorf, ich glaube in
Deutschland überhaupt, nicht ernst genug.
Talente ersten Ranges widmen sich hier nie
der Landschaftsmalerei, es sind immer solche
Leute, die keine Figur zeichnen können, ein
gewisser Mangel an Talent liegt hierin immer,
mag einer sonst noch so malerisch veranlagt
sein. Daher denn auch der Umstand, dass
wir hier keinen Landschafter haben, der
eine gute Staffage in seine Landschaft setzen
könnte. Ein Landschafter, der ebensogut
ein Figurenbild malen kann, wie eine Land-
schaft — im Ausland können dies die meisten
— wird auch selten so der Eintönigkeit ver-
fallen, wie dies hier die Landschafter sind.
Neben Jernberg, Kampf "und Hermanns sind
als Landschaftsradirer vornehmlich Liesegang
und Wendling zu nennen. Otto ist in letzter
Zeit mit sehr nennenswerthen farbigen Litho-
graphien vertreten. Der rein malerisch be-
gabteste unter den Landschaftern ist Julhis
Bretz. Seine eigenartige, einfache und grosse
Naturauffassung wird jedem aus dem aparten
Gemälde: Winkelweissheit.