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A telier-Nachrichten.
Band, durch welches sich ein Ast
windet, belebt, in diesen Rand schliesst
der in eine flache Spitze auslaufende,
von starken Profilen unterbrochene
Deckel, auf dem der Wahlspruch des
Malkastens, »Ich komme doch durch,
durch komme ich doch«, in derselben
erhabenen Schrift wie unten angebracht
ist. Ein heraldischer Löwe, den Anker
haltend, »das Stadtwappen Düsseldorfs«,
ist sehr schön modellirt, derselbe dient
als bequemer Griff und ziert die Spitze
des Deckels. Das Ganze wird von vier
verschiedenen kräftigen Thieren ge-
tragen. Die beiden silbernen Kannen
sind genau in derselben Ausführung
und zur Bowle passend. Die Arbeiten
sind theilweise vergoldet, die erhabenen
Stellen, Ornamente, Schrift, Thiere usw.
weiss gehalten. Bewundern muss man
die Akuratessc, womit die Arbeiten
ausgeführt sind. Trotz der grossen
Dimension der Bowle ist jedes Profil,
jeder Buchstaben mit peinlicher Sauber-
keit durchgeführt. Die Behandlung
des Löwen ist sehr gut verstanden
und vorzüglich durchgeführt. Die ganzen
Arbeiten machen einen grossartig vornehmen
Eindruck und gereicht es den Herren Prof.
G. Oeder, welcher die Entwürfe gemacht,
Alfred Grafen von Brühl, der den Löwen
modellirt und C. A. Beumers, welcher die
Arbeiten in seinen Ateliers ausführte, zur
besonderen Ehre, einmal etwas neues, eigen-
artiges und Stücke von vorzüglicher Wirkung
geschaffen zu haben.
DEUTSCHE KUNST-AUSSTELLUNG
DRESDEN 1899. Eine besondere Ab-
theilung der nächstjährigen Dresdener Aus-
stellung wird dem AMmeissener Porzellan
gewidmet sein. Es ist beabsichtigt, in drei
Räumen die Thätigkeit der beiden Haupt-
meister des Meissener Porzellans im vorigen
Jahrhundert, Herold und Kändler, sowie die
Erzeugnisse der Marcolini - Periode vorzu-
führen. Der erste Raum soll das Gepräge
einer fürstlichen Sammlung tragen, der zweite
als Festsaal mit gedeckter Tafel, der dritte
als Boudoir einer vornehmen Dame an-
FRAU MARG. V. BRAUCHITSCH—HALLE A. S. Lob. Erwähn.
XII. Wettbewerb der »Deutschen Kunst und Dekoration«.
geordnet werden. Es sind schon werthvolle
Zusagen von Besitzern Altmeissener Por-
zellans eingegangen; Näheres bleibt späterer
Mittheilung vorbehalten. Mit der Veran-
staltung dieser Ausstellung sind die Herren
Geheimer Hofrath Graff und Professor
Beding betraut.
T~\ÜSSELDORF. Die »Deutsche Aquarell-
*S Ausstellung«, in den Räumen des
Kunst-Gewerbe-Museums wird, wie nunmehr
bestimmt festgesetzt ist, am 20. November
d. Js. eröffnet. Dieselbe ist aus allen Kunst-
städten Deutschlands aufs Beste beschickt
worden und wird einen vortrefflichen Ueber-
blick über den Stand der modernen deutschen
Aquarell - Malerei bieten. Die Königliche
National-Gallerie in Berlin hat den Unter-
nehmern in bereitwilligster Weise eine An-
zahl Blätter von Menzel und Passini zur
Verfügung gestellt. Ein mit zahlreichen Illu-
strationen gezierter Katalog ist von der Hof-
kunsthandlung Bismeyer & Kraus—Düssel-
dorf zusammengestellt worden.
A telier-Nachrichten.
Band, durch welches sich ein Ast
windet, belebt, in diesen Rand schliesst
der in eine flache Spitze auslaufende,
von starken Profilen unterbrochene
Deckel, auf dem der Wahlspruch des
Malkastens, »Ich komme doch durch,
durch komme ich doch«, in derselben
erhabenen Schrift wie unten angebracht
ist. Ein heraldischer Löwe, den Anker
haltend, »das Stadtwappen Düsseldorfs«,
ist sehr schön modellirt, derselbe dient
als bequemer Griff und ziert die Spitze
des Deckels. Das Ganze wird von vier
verschiedenen kräftigen Thieren ge-
tragen. Die beiden silbernen Kannen
sind genau in derselben Ausführung
und zur Bowle passend. Die Arbeiten
sind theilweise vergoldet, die erhabenen
Stellen, Ornamente, Schrift, Thiere usw.
weiss gehalten. Bewundern muss man
die Akuratessc, womit die Arbeiten
ausgeführt sind. Trotz der grossen
Dimension der Bowle ist jedes Profil,
jeder Buchstaben mit peinlicher Sauber-
keit durchgeführt. Die Behandlung
des Löwen ist sehr gut verstanden
und vorzüglich durchgeführt. Die ganzen
Arbeiten machen einen grossartig vornehmen
Eindruck und gereicht es den Herren Prof.
G. Oeder, welcher die Entwürfe gemacht,
Alfred Grafen von Brühl, der den Löwen
modellirt und C. A. Beumers, welcher die
Arbeiten in seinen Ateliers ausführte, zur
besonderen Ehre, einmal etwas neues, eigen-
artiges und Stücke von vorzüglicher Wirkung
geschaffen zu haben.
DEUTSCHE KUNST-AUSSTELLUNG
DRESDEN 1899. Eine besondere Ab-
theilung der nächstjährigen Dresdener Aus-
stellung wird dem AMmeissener Porzellan
gewidmet sein. Es ist beabsichtigt, in drei
Räumen die Thätigkeit der beiden Haupt-
meister des Meissener Porzellans im vorigen
Jahrhundert, Herold und Kändler, sowie die
Erzeugnisse der Marcolini - Periode vorzu-
führen. Der erste Raum soll das Gepräge
einer fürstlichen Sammlung tragen, der zweite
als Festsaal mit gedeckter Tafel, der dritte
als Boudoir einer vornehmen Dame an-
FRAU MARG. V. BRAUCHITSCH—HALLE A. S. Lob. Erwähn.
XII. Wettbewerb der »Deutschen Kunst und Dekoration«.
geordnet werden. Es sind schon werthvolle
Zusagen von Besitzern Altmeissener Por-
zellans eingegangen; Näheres bleibt späterer
Mittheilung vorbehalten. Mit der Veran-
staltung dieser Ausstellung sind die Herren
Geheimer Hofrath Graff und Professor
Beding betraut.
T~\ÜSSELDORF. Die »Deutsche Aquarell-
*S Ausstellung«, in den Räumen des
Kunst-Gewerbe-Museums wird, wie nunmehr
bestimmt festgesetzt ist, am 20. November
d. Js. eröffnet. Dieselbe ist aus allen Kunst-
städten Deutschlands aufs Beste beschickt
worden und wird einen vortrefflichen Ueber-
blick über den Stand der modernen deutschen
Aquarell - Malerei bieten. Die Königliche
National-Gallerie in Berlin hat den Unter-
nehmern in bereitwilligster Weise eine An-
zahl Blätter von Menzel und Passini zur
Verfügung gestellt. Ein mit zahlreichen Illu-
strationen gezierter Katalog ist von der Hof-
kunsthandlung Bismeyer & Kraus—Düssel-
dorf zusammengestellt worden.