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Wilhelm Schölermann: Kunstgewerbliches aus Wien.
seines Freundes Barbey-dAurevilly. — In
der meist noch immer in alten Bahnen
schaffenden Glasbläserei ist eine Art Tiffany-
Imitation von einer böhmischen Fabrik aus-
gestellt, die zwar den wundervollen Schmelz
der amerikanischen Opaleszentgläser nicht
im entferntesten erreicht, vielleicht aber auf
experimentellem Wege noch zu anderen
guten Resultaten führen kann. Ziergläser
moderneren Genres bringt auch Lobmeyr
(Seite 233). An Teppichen und Tapeten
dagegen ist der Markt bis jetzt noch nicht
sehr ergiebig in Wien. Was die bekannten
Waarenhäuser (Philipp Haas Söhne, Back-
hausen u. A.) neben den französischen und
englischen Mustern haben, kommt kaum in
Betracht für die neuere Zeit.
In Malerei für Wandschirme haben
Maler Supantchitch und die Damen Marie
Chalupek und Melanie Münk (Kunstgewerb-
schule) Geschmackvolles geleistet. (Seite 211.)
Der Stand des jetzigen österreichischen
Kunstgewerbes kann durch die
verschiedenen zeitgemässen An-
regungen nur gefördert werden.
An talentirten und fleissigen
Kunsthandwerkern fehlt es nicht.
Ob sich so kräftige selbständige
Triebe entwickeln werden, wie
sie jetzt überall in Deutschland
zutage treten, müssen wir einst-
weilen abwarten. Aber die
Aussichten sind gute und so
darf auch Wien wieder mit
Hoffnung in die nächste Zu-
kunft blicken.
Wilhelm Schölermann.
Kissen in Atlas-Applikation, Entw. von heinrich lefler—wien.
WETTBEWERB. Wir verweisen
hier auf das im Inserat-Anhang ver-
öffentlichte Prcis-Ausschreiben der Firma
Heinrich Seifert dr5 Söhne, IC. u. IC.
Billard-Fabriken in Wien und Budapest
behufs Erlangung von Entwürfen zu einer
Cafe'-Einrichtung zum I. März 1899 mit
1000 Mk. an Preisen.
Die Redaktion.
Wilhelm Schölermann: Kunstgewerbliches aus Wien.
seines Freundes Barbey-dAurevilly. — In
der meist noch immer in alten Bahnen
schaffenden Glasbläserei ist eine Art Tiffany-
Imitation von einer böhmischen Fabrik aus-
gestellt, die zwar den wundervollen Schmelz
der amerikanischen Opaleszentgläser nicht
im entferntesten erreicht, vielleicht aber auf
experimentellem Wege noch zu anderen
guten Resultaten führen kann. Ziergläser
moderneren Genres bringt auch Lobmeyr
(Seite 233). An Teppichen und Tapeten
dagegen ist der Markt bis jetzt noch nicht
sehr ergiebig in Wien. Was die bekannten
Waarenhäuser (Philipp Haas Söhne, Back-
hausen u. A.) neben den französischen und
englischen Mustern haben, kommt kaum in
Betracht für die neuere Zeit.
In Malerei für Wandschirme haben
Maler Supantchitch und die Damen Marie
Chalupek und Melanie Münk (Kunstgewerb-
schule) Geschmackvolles geleistet. (Seite 211.)
Der Stand des jetzigen österreichischen
Kunstgewerbes kann durch die
verschiedenen zeitgemässen An-
regungen nur gefördert werden.
An talentirten und fleissigen
Kunsthandwerkern fehlt es nicht.
Ob sich so kräftige selbständige
Triebe entwickeln werden, wie
sie jetzt überall in Deutschland
zutage treten, müssen wir einst-
weilen abwarten. Aber die
Aussichten sind gute und so
darf auch Wien wieder mit
Hoffnung in die nächste Zu-
kunft blicken.
Wilhelm Schölermann.
Kissen in Atlas-Applikation, Entw. von heinrich lefler—wien.
WETTBEWERB. Wir verweisen
hier auf das im Inserat-Anhang ver-
öffentlichte Prcis-Ausschreiben der Firma
Heinrich Seifert dr5 Söhne, IC. u. IC.
Billard-Fabriken in Wien und Budapest
behufs Erlangung von Entwürfen zu einer
Cafe'-Einrichtung zum I. März 1899 mit
1000 Mk. an Preisen.
Die Redaktion.