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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 16.1905

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Michel, Wilhelm: Materialgemäß
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R., D.: Zu unserem redaktionellen Wettbewerb: Polstermöbel-Garnitur für ein Empfangszimmer
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https://doi.org/10.11588/diglit.8553#0246

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Zu imserem redaktionellen Wettbewerb ■»Polstermöbel-Garnitur«.

ADOLF OTTO HOLUB, STUD. ARCH., WIEN.

Entwurf Polstermöbel-Garnitur. II. Preis Mk. 50.

nur nach energischer Verwandlung wird
beides künstlerisch brauchbar. Erst wenn
beides den geheimnisvollen Schmelzofen
der formschaffenden Künstleridee passiert
hat, wird es zu einem ästhetisch zu be-
wertenden Gegenstand. Nur künstlerisch
ermattete Zeiten lassen sich auf die Dauer
in die Tyrannei des Objektes schlagen.

WILHELM MICHEL—MÜNCHEN.

Ä

ZU UNSEREM REDAKTIONELLEN
WETTBEWERB »Polstermöbel-Gar-
nitur für ein Empfangs-Zimmer«. Jahrelang
ist der Charakter der Polstermöbel vollständig
missverstanden worden. In letzter Zeit waren
es meist Parade-Arbeiten tüchtiger Polsterer,
an deren Anblick man sich vielleicht erfreuen
konnte, die aber im Gebrauche recht grosse
Mängel aufwiesen, denn an die praktische
Verwendung war meist gar nicht gedacht
worden. Und doch soll gerade das Polster-
möbel recht bequem sein, bequemer als jeder
andere Stuhl und Sessel. Es soll den müden
Körper zur Ruhe einladen und sie ihn auch

wirklich finden lassen. Nur einfache, gross-
formig angelegte Stücke sind hierzu imstande,
zierliche Spielereien mit Fransen, Quästchen
und Nägeln mit schön verzierten Köpfchen
können dies nicht. In diesem Sinne wurden
bei der Preisverteilung die eingegangenen
Entwürfe gesichtet. Insgesamt lagen von
51 Bewerbern 65 Entwürfe vor, unter denen
sich eine grosse Zahl vortrefflicher Arbeiten
befanden. Der I. und II. Preis wurde den
Entwürfen des Herrn Adolf Otto Holub,
stud. arch., in Wien zuerkannt. Den dritten
Preis erhielt Phil. Schäfer in Offenbach.
Ausserdem erhielten noch eine lobende Er-
wähnung die Herren: Max Nebendahl in
Kiel, Adam Müller in Mainz, Arch. August
Schiffer in Prag, Georg Leimer in Mainz,
Arch. Bela Löffler in Budapest. Die preis-
gekrönten und einige der lobend erwähnten
Arbeiten sind in diesem Hefte veröffentlicht.
Sie zeigen deutlich, dass der Weg, den unsere
jungen Künstler eingeschlagen haben, zu
einem erfreulichen Ziele führen wird. Die
schlimmsten Hindernisse, die gedankenlosen
Spielereien, sind schon überwunden, d. r.

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