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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 20.1907

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Schliepmann, Hans: Haus "Rheingold" in Berlin: eine Meisterschöpfung von Bruno Schmitz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9555#0040

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Hans Schliepmann—Berlin:

Figuren und dem Scharlach der Sammet-
tapete des kleinen, den Brunnen ent-
haltenden Vorraumes einerseits und der
Lichtfülle des anschließenden, nur durch
schmale Pfeiler abgetrennten hellen » Onyx-
saales«, andererseits. Den Namen hat er
von der köstlichen gelblichen Sockel-
bekleidung, die keineswegs aufdringlich
wirkt, aber allen Reiz des Materiales,
namentlich in dem wundervollen Mittel-
pfeiler am Saalende mit seinem pracht-
vollen archaisierenden Maskenkopf zur
Geltung kommen läßt. Die Stützen für
den oberen Saal gehen als eine Art
Scheerwände bis an die Längsseiten und
bilden somit jederseits eine Anzahl Kojen.
Der obere Teil der Wände sowie die

Decke sind in ganz hellgelblichem Steinton
gehalten und von Hermann Feuerhahn
mit vorzüglichen Reliefdarstellungen ge-
schmückt, die gleich den Metznerschen
Bildnereien durchaus auf das Dekorative
gearbeitet, aber doch nicht ganz so von
willkürlichem Spiel mit den Formen der
Menschengestalt erfüllt sind. So bilden
sie im augenfälligen Reiz ihrer Erfindung
einewirksameEinstellung des Geschmackes
der Widerstrebenderen für die extremere
Richtung Metzners.

Die anschließende Rotunde wirkt wieder
durch den starken Gegensatz der Farbe;
sie enthält die gewundene Doppeltreppe
zum oberen Stockwerk, die in überaus
origineller Art von einem schweren, de-

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