Professor K. Widmer—Karlsruhe :
PROFESSOR MAX LAUGER—KARLSRUHE.
Rückseite des Badhauses.
Gartenbau-Ausstellung in Mannheim.
formalen Details, namentlich in einer etwas
reicheren Profilierung und Gliederung der
Möbel und Wandvertäfelung; es liegt aber
auch in der reicheren Ausstattung mit Wand-
schmuck, Kleinkunst, Vasen, Teppichen und
Blumen. Sein Raum atmet einen weichen
Hauch künstlerisch - behaglicher Sinnlichkeit.
Auch das dahinter angelegte Freibad verwirk-
licht den Gedanken künstlerischer Veredlung
des körperlichen Genusses in dieser Art. Ein
durch Thujawände abgeschlossener Raum ist
durch Plastik reich geschmückt.
Auch in seinen Gärten ist das architek-
tonische Moment besonders stark betont.
Für den Gesamteindruck außerordentlich
charakeristisch ist die Gliederung und Ab-
teilung der einzelnen Garteninterieurs durch
niedere weiße Mäuerchen. Hier hat man
freilich den Eindruck, als ob die Pflanze
neben der Architektur und Plastik etwas zu
kurz komme. Die Schuld liegt natürlich an
den Gärtnern, die den Künstler im Stich ge-
lassen haben. Es ist das um so mehr zu
bedauern, als dadurch die Wirkung auf das
Publikum doch wesentlich beeinträchtigt wird.
Der Sachverständige wird ja die Intensionen
des Künstlers verstehen; den Laien wird der
Mangel eines üppigen Blumenschmucks leicht
zu falschen Schlüssen auf das Wesen der
modernen Gartenkunst verleiten. Das schadet
natürlich dem propagandistischen Wert der
Sache.
Darin haben Peter Behrens — Düssel-
dorf und J. Krug — Darmstadt, ein Schüler
Olbrichs, mehr Glück gehabt. An ihren
Gärten haften nicht diese Spuren des nicht
ganz fertig gewordenen. Für den Garten
von Krug ist ebenfalls der reichliche Schmuck
mit Plastik charakteristisch. Die eigentliche
Architektur konzentriert sich auf das Garten-
haus. Es ist der Mittelpunkt der ganzen
Anlage. Dem Äussern des Hauses sind
namentlich in der charakteristischen ' Ver-
wendung hoher Glastüren die modern be-
handelten Elemente schlichter Barockformen
zu Grunde gelegt. Das Innere ist verhältnis-
mäßig sehr reich behandelt. Der Künstler
hat seine Aufgabe im repräsentativen Sinne
gelöst: der Raum stellt ein vornehmes Gesell-
schaftszimmer dar. Der Grundriß ist polygon.
306
PROFESSOR MAX LAUGER—KARLSRUHE.
Rückseite des Badhauses.
Gartenbau-Ausstellung in Mannheim.
formalen Details, namentlich in einer etwas
reicheren Profilierung und Gliederung der
Möbel und Wandvertäfelung; es liegt aber
auch in der reicheren Ausstattung mit Wand-
schmuck, Kleinkunst, Vasen, Teppichen und
Blumen. Sein Raum atmet einen weichen
Hauch künstlerisch - behaglicher Sinnlichkeit.
Auch das dahinter angelegte Freibad verwirk-
licht den Gedanken künstlerischer Veredlung
des körperlichen Genusses in dieser Art. Ein
durch Thujawände abgeschlossener Raum ist
durch Plastik reich geschmückt.
Auch in seinen Gärten ist das architek-
tonische Moment besonders stark betont.
Für den Gesamteindruck außerordentlich
charakeristisch ist die Gliederung und Ab-
teilung der einzelnen Garteninterieurs durch
niedere weiße Mäuerchen. Hier hat man
freilich den Eindruck, als ob die Pflanze
neben der Architektur und Plastik etwas zu
kurz komme. Die Schuld liegt natürlich an
den Gärtnern, die den Künstler im Stich ge-
lassen haben. Es ist das um so mehr zu
bedauern, als dadurch die Wirkung auf das
Publikum doch wesentlich beeinträchtigt wird.
Der Sachverständige wird ja die Intensionen
des Künstlers verstehen; den Laien wird der
Mangel eines üppigen Blumenschmucks leicht
zu falschen Schlüssen auf das Wesen der
modernen Gartenkunst verleiten. Das schadet
natürlich dem propagandistischen Wert der
Sache.
Darin haben Peter Behrens — Düssel-
dorf und J. Krug — Darmstadt, ein Schüler
Olbrichs, mehr Glück gehabt. An ihren
Gärten haften nicht diese Spuren des nicht
ganz fertig gewordenen. Für den Garten
von Krug ist ebenfalls der reichliche Schmuck
mit Plastik charakteristisch. Die eigentliche
Architektur konzentriert sich auf das Garten-
haus. Es ist der Mittelpunkt der ganzen
Anlage. Dem Äussern des Hauses sind
namentlich in der charakteristischen ' Ver-
wendung hoher Glastüren die modern be-
handelten Elemente schlichter Barockformen
zu Grunde gelegt. Das Innere ist verhältnis-
mäßig sehr reich behandelt. Der Künstler
hat seine Aufgabe im repräsentativen Sinne
gelöst: der Raum stellt ein vornehmes Gesell-
schaftszimmer dar. Der Grundriß ist polygon.
306