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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 20.1907

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L.: Französische Kunst-Ausstellung in Crefeld: Mai-Juli 1907
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https://doi.org/10.11588/diglit.9555#0338

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Französische Kunst-Aus Stellung in Crefeld.

professor josef hoffmann—wien.

Ausgang aus dem Ausstellungs-Raum.

Märchen deshalb nicht sein darf, weil es
nicht wahr ist? Sollte man nie von Gefilden
der Seligen träumen dürfen? Arme Leute,
die Kindern und erwachsenen Menschen
Märchenfreude versagen!

Wer im Besitz des künstlerischen Erbes
der Vorfahren, im Besitz des Studiums seiner
Zeit ist, und den Gott im Busen trägt, der
wird eine Kunst schaffen, wie die von Maurice
Denis. Kr ist vielleicht der geistigste, den
wir sehen durften. — Wenn wir nun noch mit
einem Worte die Prägnanz und Eleganz der
Franzosen im figürlichen Ausdruck erwähnen
— für die wir als zwei Pole nur Degas und
den jüngeren Besnard nennen, wenn wir be-
richten, daß diese Vorzüge auch die ausge-
stellten Plastiken — ausreichend an Material
ist freilich nur der vornehme Bartholome da —
zeigen, so haben wir das bemerkenswerteste der
Ausstellung überblickt. Sie hat unserer
deutschen Kunst einen unschätzbaren Ver-
gleichspunkt gegeben, wofür wir dem hilfs-
bereiten Komitee von Paris und dem Crefelder

Museum nicht genug danken können. Wir
stellen zugleich aber fest, daß wir in Deutschland
auch bereits auf gute Wege geraten; es weht ein
Morgenwind, wenn ihn auch gewisse »Tizianer«
am Niederrhein noch nicht gerade spüren. Wir
brauchen uns nicht mehr ganz zu schämen,
aber den Kampf um die Palme der Kunst zu
führen, dazu sollte uns die Leistung Frankreichs,
die wir in Crefeld sahen, anspornen. l.

ERGEBNIS DES PREIS - AUSSCHREIBENS
DER FIRMA BENZ & Co.-—MANNHEIM.
Zur Beschaffung von Entwürfen zu einem Ausstellungs-
Dekorationsbogen hatte die Firma Benz & Co.—Mann-
heim ein Preis - Ausschreiben erlassen, das ein befrie-
digendes Ergebnis hatte. Die Entscheidung fand am
29. Juli in Mannheim statt. Preisrichter waren die
Herren Prof. Herrn. Billing — Karlsruhe, Prof. Albin
Müller—Darmstadt, Hofrat Alexander Koch—Darmstadt
und als Vertreter der Firma Direktor Hammesfahr.
Den I. Preis, M 500, erhielt Architekt Richard Schmidt,
Lehrer an der Kunstgewerbeschule Hamburg, den II. Preis,
M 400, Dietrich Franke—-Berlin SW., den III. Preis,
M 300, Architekt Otto Schellenberg — Charlottenburg.

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