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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 20.1907

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Vogt, Adolf: Buntpapiere und Tapeten-Fabrikation
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https://doi.org/10.11588/diglit.9555#0347

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Buntpapiere und Tapeten-Fabrikation.

mann und Kolo Moser tut sich hier besonders
der Buchbinder der „Wiener Werkstätte" Carl
Beitel hervor, der eine ganze Menge höchst
origineller Tunkpapiere geschaffen hat. Die
Maßstäbe der Musterung sind hier schon recht
groß und es erübrigt nur noch die Herstellung
in Rollenumfang, so könnten diese Papiere auch
als Tapeten verwendet werden. Ähnliche Wir-
kungen lassen sich mit dem sogen. „Spreng-
verfahren" erzielen, bei dem Säuren und
Salze auf farbloses oder gefärbtes Papier auf-

gespart werden und kristallinische Flächenmotive
hervorrufen. Wir sehen Proben von Carl Ernst
Poeschel — Leipzig, Paul Kersten —Berlin, Anker
Kyster-Kopenhagen. Auch diese Muster weisen
direkt auf eine Verwendung in Tapeten hin.

Ein drittes Verfahren ähnlicher Art zeigen
die alten „Kleisterpapiere". Rührt man Buch-
binderkleister mit einer Farbe zusammen und
bestreicht damit einen Papierbogen, so kann man
in der zähen Masse auf verschiedenste Art helle
oder dunklere Zeichnungen hervorrufen. Mittels

ENTWURF: O. PRUTSCHER—WIEN.

Stand-Uhr »Tag und Nacht«.

Pergament-Bilder: Renny Geyling. Thujaholz mit Bux und Ebenholz-Intarsiastreifen,
Zifferblatt und Pendel in Silber mit Email. Ausführung: F. Klauss und J. Louval.

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