Fritz von Ostini—München:
'.I.I.AR -MÜNCHEN.
Temperabild: »Duo«. Privatbesitz.
die putzigen Gestalten des „kleinen Königs",
nach dem dann das Märchen benannt wurde,
und seiner schönen Braut, der Hofleute und der
bösen Hexe, phantastisch war die ganze
leichte, spielende, strichelnde Vortragsweise,
die Art des Malers, wie er Bauten und Räume
erfand, die Gewandmuster auf jedem neuen
Bilde wieder neu bildete und auch in den
ganzen Bildwirkungen mit neuartigen, hellen
und heiteren Farbklängen arbeitete.
Diese zwölf Märchenzeichnungen hatten
denn auch einen überaus großen Erfolg, und
als der junge Maler im letzten Herbst anfing,
in München Bilder auszustellen, fanden auch
diese sofort nicht nur Anklang, sondern auch
Käufer. Es hilft nichts, sich darüber mit
schönen und wohltönenden, mit ethisch be-
deutsamen und — anderen Reden wegtäuschen
zu wollen. — Die steigende Sehnsucht nach
Phantasie in der Kunst ist eine Tatsache ge-
worden, nicht mehr wegzuleugnen. Die „ schön
gemalte Rübe" und das „wundervoll gemalte
Spargelbündel" sind Dinge für sich, wie die
ganze „absolute Malerei", die immer bestehen
und gelten wird für die Kennenden, aber nicht
statt, sondern neben jener Malerei, die außer
ihrer farbigen Schönheit auch gegenständ-
lichen Gehalt hat! Daß der gegenständliche
Reiz kein Ersatz für den malerischen Wert
sein kann, versteht sich von selbst, aber auch
die malerische Bravour allein kann auf die
Dauer selbst den Verständigen nicht Malerei
bedeuten ! Und darum werden die, die etwas
zu sagen haben, etwas Eigenes, immer wieder
unser Interesse fesseln. Zumal wenn das Wie
interessant ist, wie bei Hanns Pellar !
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'.I.I.AR -MÜNCHEN.
Temperabild: »Duo«. Privatbesitz.
die putzigen Gestalten des „kleinen Königs",
nach dem dann das Märchen benannt wurde,
und seiner schönen Braut, der Hofleute und der
bösen Hexe, phantastisch war die ganze
leichte, spielende, strichelnde Vortragsweise,
die Art des Malers, wie er Bauten und Räume
erfand, die Gewandmuster auf jedem neuen
Bilde wieder neu bildete und auch in den
ganzen Bildwirkungen mit neuartigen, hellen
und heiteren Farbklängen arbeitete.
Diese zwölf Märchenzeichnungen hatten
denn auch einen überaus großen Erfolg, und
als der junge Maler im letzten Herbst anfing,
in München Bilder auszustellen, fanden auch
diese sofort nicht nur Anklang, sondern auch
Käufer. Es hilft nichts, sich darüber mit
schönen und wohltönenden, mit ethisch be-
deutsamen und — anderen Reden wegtäuschen
zu wollen. — Die steigende Sehnsucht nach
Phantasie in der Kunst ist eine Tatsache ge-
worden, nicht mehr wegzuleugnen. Die „ schön
gemalte Rübe" und das „wundervoll gemalte
Spargelbündel" sind Dinge für sich, wie die
ganze „absolute Malerei", die immer bestehen
und gelten wird für die Kennenden, aber nicht
statt, sondern neben jener Malerei, die außer
ihrer farbigen Schönheit auch gegenständ-
lichen Gehalt hat! Daß der gegenständliche
Reiz kein Ersatz für den malerischen Wert
sein kann, versteht sich von selbst, aber auch
die malerische Bravour allein kann auf die
Dauer selbst den Verständigen nicht Malerei
bedeuten ! Und darum werden die, die etwas
zu sagen haben, etwas Eigenes, immer wieder
unser Interesse fesseln. Zumal wenn das Wie
interessant ist, wie bei Hanns Pellar !
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