Ewald Bender :
WENZEL HABLIK.
Oh könnt ich ewig weilen
auf jenen schöpferischen Höhen,
wo aus dem Nichts die Sterne sich gebären!
Blatt i der Foli
herrschte Form und die kühle Sinnlichkeit der
Wirkung ihn mit hoher Freude erfüllt und
seinen Geist zu romantischen Spielereien ver-
führt habe. Dann finden wir den gereiften
Mann auf einer einsamen und mühseligen
Wanderung durch die schweizer Alpen, und
so, in überschwänglichem Entzücken vor ihren
Wundern und im Aufsprühen feuriger Ge-
danken eines philosophischen Kopfes, schlägt
sich ihm die Brücke von den Gestalten seiner
Kindheitsphantasie zu den so viel gewaltigeren
Formen der Berge, und er erkennt dieselben
Gesetze des .Werdens hier wie dort. Zurück-
gekehrt reizt es ihn, im Bilde festzuhalten, was
er erlebt. Und er sucht die Gedanken des
Schöpferischen in der Natur in einer Art aus-
zusprechen, die auch im Äußeren schon die
Übersetzung des optisch Wahrgenommenen in
eine von dem Naturvorbild unabhängige Form
dokumentieren soll. Die Form soll nur mehr
als Bekenntnis jenes Erlebens vor der Natur
sprechen, — nur dieses allerpersönlichsten Er-
lebens, d. h. die zufällige Natur wird über-
tragen in eine vom Künstlergeist neugeschaffene
Anschauungsform, die ganz unabhängig ist von
dem, was das Auge sah. Was ihn dazu drängt,
ist nichts anderes als ein übermäßig gesteigertes
Gefühl von sich selbst der Natur und den
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WENZEL HABLIK.
Oh könnt ich ewig weilen
auf jenen schöpferischen Höhen,
wo aus dem Nichts die Sterne sich gebären!
Blatt i der Foli
herrschte Form und die kühle Sinnlichkeit der
Wirkung ihn mit hoher Freude erfüllt und
seinen Geist zu romantischen Spielereien ver-
führt habe. Dann finden wir den gereiften
Mann auf einer einsamen und mühseligen
Wanderung durch die schweizer Alpen, und
so, in überschwänglichem Entzücken vor ihren
Wundern und im Aufsprühen feuriger Ge-
danken eines philosophischen Kopfes, schlägt
sich ihm die Brücke von den Gestalten seiner
Kindheitsphantasie zu den so viel gewaltigeren
Formen der Berge, und er erkennt dieselben
Gesetze des .Werdens hier wie dort. Zurück-
gekehrt reizt es ihn, im Bilde festzuhalten, was
er erlebt. Und er sucht die Gedanken des
Schöpferischen in der Natur in einer Art aus-
zusprechen, die auch im Äußeren schon die
Übersetzung des optisch Wahrgenommenen in
eine von dem Naturvorbild unabhängige Form
dokumentieren soll. Die Form soll nur mehr
als Bekenntnis jenes Erlebens vor der Natur
sprechen, — nur dieses allerpersönlichsten Er-
lebens, d. h. die zufällige Natur wird über-
tragen in eine vom Künstlergeist neugeschaffene
Anschauungsform, die ganz unabhängig ist von
dem, was das Auge sah. Was ihn dazu drängt,
ist nichts anderes als ein übermäßig gesteigertes
Gefühl von sich selbst der Natur und den
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