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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 32.1913

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Kinder-Kleidchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7014#0080

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Von der Mode.

Behrens, Frau Ehmke, Frau Lise Weinschenk,
Frläulein Herta Koch und die Damen der
Potsdamer und Hamburger Gewerbeschulen
ließen uns sehen, wie sie höchst lustige Röck-
chen und Anzüge, Mäntel und Mützchen zu
bereiten wissen. Eine Angelegenheit für sich
waren die Wiener; sie neigten mehr zumDekora-
tiven; einige dieser textilenGedichte aber hatten
soviel lockre und duftige Schönheit, daß man
sich solche Ästhetisierung fast gern gefallen ließ.
Ä

\70N DER MODE. Zum Thema der Mode
schreibt W. v. Hörnigk im Jahre 1684:
„Deutschland hat zu seinem Schaden, O der
großen Raserey! Frembde Kaufleut' eingeladen,
Daß es ja bald Geldarm sei. Frembde Waaren,
welche leyder! Bringen nichts als fremde

Kleider, Machen unsere teutsche Welt, Reich
an Hof fahrt, Arm an Geld ". W. v. Schröder 1721
verdammt die Mode und den Luxus nicht,
wenn sie mit solchen Dingen getrieben werden
„welche das Land Selbsten in seiner Natur
oder durch Kunst und Fleiß der Inwohner
herfürbringet". J. v. Bielefeld, im 18. Jahr-
hundert, heißt den Luxus durchaus gut, so-
lange durch ihn viele Leute beschäftigt werden
und will ihn erst dann durch Luxusgesetze
eingeschränkt wissen, wenn er nicht mehr
durch die eigene Industrie befriedigt werden
kann. J. H. v. Justi äußert sich ungefähr folgen-
dermaßen; „Ein Volk das fleißig ist, und
alle Arten von Gütern selbst gewinnt, kann
zur Hebung der eigenen Industrie und zur
Mehrung des inneren Verbrauches keine nütz-

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