Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 32.1913

DOI article:
Kinder-Kleidchen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.7014#0082

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Von der Mode.

lichere Erfindung haben, als die Mode. Je mehr
Landeswaren verbraucht werden, desto mehr
Menschen können sich mit Gewinnung und Ver-
fertigung derselben beschäftigen und ernähren.
Allein eine Nation muß selbst die Erfinderin
und Beherrscherin in der Mode sein, weil
es sonst zu sehr in Abhängigkeit von dem an-
deren Volke gerät und seinem Lande selbst
eine günstige Gelegenheit zur Richtungs-Bil-
dung entzieht. Es gibt keinen sicheren
Tribut, den eine Nation anderenVölkern
auferlegen kann, als wenn sie es dahin
bringt, daß sie die Universalmonarchie
in der Mode erlangt". — H. W. S. Lexis
führt etwa folgendes aus: — Werner Sombart
faßt den Modebildungsprozeß dahin zusammen,

daß „die Mitwirkung des Konsumenten auf ein
Minimum beschränkt bleibt, daß vielmehr durch-
aus die treibende Kraft beider Schaffung der mo-
dernen Mode der kapitalistische Unter-
nehmer ist".— Volkswirtschaftlich ge-
sehen, ergibt sich nur eine unaufhörliche Vibra-
tion der Wirtschaft und es läßt sich wohl sagen,
daß man, wenn man die Mode mit volkswirt-
schaftlichem Maßstabe mißt, sie nicht allge-
mein für schädlich, oder für nützlich erklären
kann. Man dürfte vielmehr geneigt sein, ihren
volkswirtschaftlichen Nutzen über den Schaden,
den sie anrichten kann, zu stellen, da sie die
volkswirtschaftlichen Produktivkräfte eher
entwickelt, als lähmt.

AusDr.Otto Neuburgfer: >. Die Mode«, ihr Wesen, Entstehen und
Wirken. Verlag F. Siemenroth.
 
Annotationen