Fritz Oßmald - München.
FRITZ OSSWALD-MÜNCHEN.
GEMÄLDE: »NIEDERRHEINISCHE HÜTTE«
geblichen „Mangels", wegen ihrer Sachlichkeit
darf auf Oßwalds Begabung für das Interieur
geschlossen werden, und es wäre nicht ver-
wunderlich, wenn der vielseitige Künstler ein-
mal auch auf diesem Gebiete Proben seines
Talentes gäbe.
Schon diese Vielseitigkeit hindert, Fritz Oß-
wald, wie dies gewöhnlich zu geschehen pflegt,
mit der Rubrizierung als Landschafter oder
gar als Nur-Schneemaler abzutun. Wohl hat
er seine bisherigen Erfolge auf dem Gebiete
der Landschaftsmalerei erreicht, und er wird
auch im wesentlichen diesem treu bleiben,
trotz seiner Auszüge in die anderen Gefilde
der Kunst. Oßwalds Landschaften halten sich
rein künstlerisch durch ihr vorzügliches Raum-
gefühl, durch die Illusion, die sie erreichen ohne
sie unmittelbar anzustreben auf der Hohe
jener Seite der Landschaftemaler«, bei welcher
die Farbe die Entscheidung abgibt, die mehr
nach einer natürlich-dekorativen Aussprache
im Sinne Hodlers, Liebermanns und Trubners,
als nach der elegisch stimmungsvollen Inter-
pretation drängt. Oßwald sucht wie die beiden
genannten Meister nicht die Psyche, sondern
len Organismus der Landschaft zu gewinnen.
Aller Romantik und Phantasie abhold, schöpft
er als Maler an und für sich die Schönheit der
Welt aus, und man könnte als Wahlspruch der
Kunst Fritz Oßwalds die Verse seines Lands-
manns Gottfried Keller voranstellen: „Trinkt,
o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen
Überfluß der Welt."
Von den obengenannten Meistern und den
93
FRITZ OSSWALD-MÜNCHEN.
GEMÄLDE: »NIEDERRHEINISCHE HÜTTE«
geblichen „Mangels", wegen ihrer Sachlichkeit
darf auf Oßwalds Begabung für das Interieur
geschlossen werden, und es wäre nicht ver-
wunderlich, wenn der vielseitige Künstler ein-
mal auch auf diesem Gebiete Proben seines
Talentes gäbe.
Schon diese Vielseitigkeit hindert, Fritz Oß-
wald, wie dies gewöhnlich zu geschehen pflegt,
mit der Rubrizierung als Landschafter oder
gar als Nur-Schneemaler abzutun. Wohl hat
er seine bisherigen Erfolge auf dem Gebiete
der Landschaftsmalerei erreicht, und er wird
auch im wesentlichen diesem treu bleiben,
trotz seiner Auszüge in die anderen Gefilde
der Kunst. Oßwalds Landschaften halten sich
rein künstlerisch durch ihr vorzügliches Raum-
gefühl, durch die Illusion, die sie erreichen ohne
sie unmittelbar anzustreben auf der Hohe
jener Seite der Landschaftemaler«, bei welcher
die Farbe die Entscheidung abgibt, die mehr
nach einer natürlich-dekorativen Aussprache
im Sinne Hodlers, Liebermanns und Trubners,
als nach der elegisch stimmungsvollen Inter-
pretation drängt. Oßwald sucht wie die beiden
genannten Meister nicht die Psyche, sondern
len Organismus der Landschaft zu gewinnen.
Aller Romantik und Phantasie abhold, schöpft
er als Maler an und für sich die Schönheit der
Welt aus, und man könnte als Wahlspruch der
Kunst Fritz Oßwalds die Verse seines Lands-
manns Gottfried Keller voranstellen: „Trinkt,
o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen
Überfluß der Welt."
Von den obengenannten Meistern und den
93