PROFESSOR
J. WACKERLE
DURCHBROCH.
WANDPLATTE
FARBIG
GLASIERT
AUSFÜHRUNG
GROSSH.
KERAMISCHE
MANUFAKTUR
KARLSRUHE
die von dem künstlerischen Leiter der Groß-
herzoglichen Manufaktur, Kunstkeramische
Werkstätten in Karlsruhe geschaffen wurden,
war eine Ausführung in Blau und Weiß ge-
plant, die im großen und ganzen an die Delfter
Fliesentechnik erinnerte. Trotz der schönen
Gesamtwirkung, die die Skizzen versprachen,
ergab sich bei eingehender Nachprüfung der
örtlichen Verhältnisse, daß die hell- und kühl-
wirkenden Farben einen zu schroffen Gegen-
satz bilden würden zu der Stimmung des be-
nachbarten Messel'schen Vestibüls, das in
dunkelbraunem Edelholz mit Bronze ausgeführt
ist. Dem Auftraggeber war besonders daran
gelegen, die von Messel geschaffene Raum-
stimmung unbeeinträchtigt zu erhalten, und er
wünschte auch den keramischen Saal in goldig-
schimmernder Grundstimmung ausgeführt zu
sehen. Neue Vorschläge empfahlen deshalb
eine Lüstertechnik, die der Art alter persischer
Fliesen nahekam, aber bei den technischen
Versuchen, die in großem Umfange betrieben
wurden, ergaben sich außerordentliche Schwie-
rigkeiten, diese Technik bei so großen Werk-
stücken, wie sie die Ausführung des Raumes
erforderte, anzuwenden. Zwar gelang es,
die Schwierigkeiten zu überwinden, aber es
mußte mit viel Ausfall gerechnet werden, denn
jedes Stück des umfangreichen Werkes erfor-
derte vier bis fünf Brände, um einen befriedi-
genden, gleichmäßigen Farbton zu erreichen.
Technische Schwierigkeiten anderer Art
brachte die Ausführung der Kronleuchter.
Infolge der reichen Formgebung wurde ein
Gesamtgewicht erzielt, das für die vorhan-
dene Deckenkonstruktion zu beträchtlich war.
Eine Verstärkung der Deckenträger ließ sich
nicht vorsehen, und so blieb nur der Ausweg,
die Kronleuchterteile hohl zu gießen. Durch
dieses Verfahren haben die Leuchter durch-
gängig nur etwa drei Millimeter Wandstärke
erhalten und sind sehr leicht geworden.
Die Ausführung des Konfitürensaales er-
forderte die intensive Arbeit von fast 3/i Jahren.
15°
J. WACKERLE
DURCHBROCH.
WANDPLATTE
FARBIG
GLASIERT
AUSFÜHRUNG
GROSSH.
KERAMISCHE
MANUFAKTUR
KARLSRUHE
die von dem künstlerischen Leiter der Groß-
herzoglichen Manufaktur, Kunstkeramische
Werkstätten in Karlsruhe geschaffen wurden,
war eine Ausführung in Blau und Weiß ge-
plant, die im großen und ganzen an die Delfter
Fliesentechnik erinnerte. Trotz der schönen
Gesamtwirkung, die die Skizzen versprachen,
ergab sich bei eingehender Nachprüfung der
örtlichen Verhältnisse, daß die hell- und kühl-
wirkenden Farben einen zu schroffen Gegen-
satz bilden würden zu der Stimmung des be-
nachbarten Messel'schen Vestibüls, das in
dunkelbraunem Edelholz mit Bronze ausgeführt
ist. Dem Auftraggeber war besonders daran
gelegen, die von Messel geschaffene Raum-
stimmung unbeeinträchtigt zu erhalten, und er
wünschte auch den keramischen Saal in goldig-
schimmernder Grundstimmung ausgeführt zu
sehen. Neue Vorschläge empfahlen deshalb
eine Lüstertechnik, die der Art alter persischer
Fliesen nahekam, aber bei den technischen
Versuchen, die in großem Umfange betrieben
wurden, ergaben sich außerordentliche Schwie-
rigkeiten, diese Technik bei so großen Werk-
stücken, wie sie die Ausführung des Raumes
erforderte, anzuwenden. Zwar gelang es,
die Schwierigkeiten zu überwinden, aber es
mußte mit viel Ausfall gerechnet werden, denn
jedes Stück des umfangreichen Werkes erfor-
derte vier bis fünf Brände, um einen befriedi-
genden, gleichmäßigen Farbton zu erreichen.
Technische Schwierigkeiten anderer Art
brachte die Ausführung der Kronleuchter.
Infolge der reichen Formgebung wurde ein
Gesamtgewicht erzielt, das für die vorhan-
dene Deckenkonstruktion zu beträchtlich war.
Eine Verstärkung der Deckenträger ließ sich
nicht vorsehen, und so blieb nur der Ausweg,
die Kronleuchterteile hohl zu gießen. Durch
dieses Verfahren haben die Leuchter durch-
gängig nur etwa drei Millimeter Wandstärke
erhalten und sind sehr leicht geworden.
Die Ausführung des Konfitürensaales er-
forderte die intensive Arbeit von fast 3/i Jahren.
15°