Europa und die Ostasiatische Kunst.
TIBETANISCHE
BRONZE-FIGUR.
BUDDH. GÖTTIN
15.—16. JAHRH.
KUNSTHD. HÜGO
MEYL-MÜNCHEN.
köstlichen Dekor eine Offenbarung. Ihr danken
wir die Blüte des europäischen Porzellans.
Allein um ein tieferes Verständnis des ost-
asiatischen Schaffens, um ein Kennenlernen der
großen Kunst Chinas mühte man sich nicht.
Man verwendete, was man brauchen konnte,
und faßte die „Chinoiserien" als Spiel, als Mode
auf. Der Klassizismus mit seiner einseitigen
Hinneigung zu der Kunst des klassischen Alter-
tums verlegte der ostasiatischen Kunst dann
weiterhin den Weg zur europäischen Kunst.
— Erst in den Tagen des Impressionismus, als
die Handelsbeziehungen mit Japan lebhafter
wurden, und als dieses Reich sich anschickte,
seine alte Kultur gegen die unsere umzutau-
schen, wandte man sich aufs neue Ostasien zu.
Diesmal aber war es zunächst nicht China, das
uralte große Stammland östlicher Kunst, son-
dern das leichter zugängliche, gefälligere Japan,
aus dem man frische Anregungen bezog. —
Pariser Künstler aus dem Kreise Manets und
Degas' waren die ersten, die japanische Holz-
schnitte sammelten und in eifrigster Bewunde-
rung studierten. Dabei geschah etwas Seit-
TIBETANISCHE
BRONZE-FIGUR.
BUDDH. GÖTTIN
15.—16. JAHRH.
KUNSTHD. HÜGO
MEYL-MÜNCHEN.
köstlichen Dekor eine Offenbarung. Ihr danken
wir die Blüte des europäischen Porzellans.
Allein um ein tieferes Verständnis des ost-
asiatischen Schaffens, um ein Kennenlernen der
großen Kunst Chinas mühte man sich nicht.
Man verwendete, was man brauchen konnte,
und faßte die „Chinoiserien" als Spiel, als Mode
auf. Der Klassizismus mit seiner einseitigen
Hinneigung zu der Kunst des klassischen Alter-
tums verlegte der ostasiatischen Kunst dann
weiterhin den Weg zur europäischen Kunst.
— Erst in den Tagen des Impressionismus, als
die Handelsbeziehungen mit Japan lebhafter
wurden, und als dieses Reich sich anschickte,
seine alte Kultur gegen die unsere umzutau-
schen, wandte man sich aufs neue Ostasien zu.
Diesmal aber war es zunächst nicht China, das
uralte große Stammland östlicher Kunst, son-
dern das leichter zugängliche, gefälligere Japan,
aus dem man frische Anregungen bezog. —
Pariser Künstler aus dem Kreise Manets und
Degas' waren die ersten, die japanische Holz-
schnitte sammelten und in eifrigster Bewunde-
rung studierten. Dabei geschah etwas Seit-